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© Armin Smailovic
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Thalia in der Gaußstraße

Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona gleichermaßen – offen für alle aus dem Großraum Hamburg, aber mit starker Anbindung an den kreativen Melting Pot Altona aus Arbeitern, Künstlern, bürgerlichem Mittelstand und einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft. Besonders dem multinationalen Zusammenhang wird das Programm des Thalias in der Gaußstraße verstärkt Rechnung tragen und gleichzeitig Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiativen sein.

In den letzten zehn Jahren hat sie sich die Gaußstraße vom Fabrikgelände in ein Kreativzentrum mit dem Charme eines New Yorker Hinterhofs verwandelt. Hier hat sich das Thalia eine Spielstätte und Probebühnen erobert. Wir gestalten weiter: Das Foyer ist offener, großzügiger, wohnlicher und lädt noch entschiedener zur Kommunikation ein. Die zweite Spielstätte neben der Thalia Gauß ist die Thalia Gauß Garage, ein Ort mit Patina, ein Ort für Experimente und zum Entdecken.

Kontakt

Thalia in der Gaußstraße
Gaußstraße 190
D-22765 Hamburg

Telefon: +49 (0)40-328 14-444
E-Mail: theaterkasse@thalia-theater.de

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Thalia in der Gaußstraße

Schauspiel

OKLAHOMA

nach Franz Kafka

Premiere: 15.2.2024

Am ersten Tag fuhren sie durch ein hohes Gebirge. Bläulich schwarze Steinmassen gingen in spitzen Keilen bis an den Zug heran, breite Bergströme kamen, als große Wellen auf dem hügeligen Untergrund eilend und in sich tausend kleine Schaumwellen treibend, sie stürzten sich unter die Brücken, über die der Zug fuhr, und sie waren so nahe, dass der Hauch der Kühle das Gesicht erschauern machte.

Mit diesen Worten endet Franz Kafkas unvollendeter Roman „Amerika“ abrupt. Sein Protagonist Karl R. auf ewig gefangen im Transit zwischen damals und heute. Zwischen den desolaten Orten des alten Westens und dem erlösenden Versprechen des Naturtheaters von Oklahoma.

Wird er jemals dort ankommen? Oder bleibt er gefangen im Blick auf eine sich verändernde Welt, die sich mit der Waffe in der Hand auf der Jagd nach dem goldenen Zeitalter immer tiefer im Dickicht der Gegenwart verirrt? Orientierung bietet nur der Horizont, weit in der Ferne, irgendwo verborgen hinter mit Thermitdrohnen angezündeten Büschen. Doch zuerst gucken wir noch auf die Steinmassen und Schaumwellen der Steppe um uns herum. Fieberträume, heftige Musikeinschläge, ein letztes Fest in einem Haus auf idyllischer Heide. Alles so nahe, dass der Hauch der Kühle das Gesicht erschauern macht. Dort wo Kafka aufhört, fängt Oklahoma an. Denn OKLAHOMA, das ist eine Leerstelle, ein Spiel, eine Komposition, eine Einladung. Oklahoma ist überall – nur dort ankommen muss man. Irgendwann. Und wenn das Tote nicht vorüber geht, dann kommt es zu uns, das ist das Ende vom Spiel. Also: nach Oklahoma! Nach Oklahoma!

Lorenz Nolting studierte Schauspiel in Bochum und Regie an der Theaterakademie Hamburg. Im Thalia Theater war seine Arbeit „Biathlon der Sehnsucht“ beim Körber Studio Junge Regie 2021 zu sehen. Für die Gaußstraße inszenierte er „Faust Gretchen Fraktur. Ein Langgedicht nach Goethe“.

Regie: Lorenz Nolting
Bühne: Nadin Schumacher
Kostüme: Anna-Maria Schories
Dramaturgie: Christina Bellingen

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Schauspiel

Das Handtuch werfen

Ein Saunaabend

Premiere: 8.3.2024

Weltschmerz-Lethargie ist der neue Vibe auf den Sofas der Nation. Und während wir mit guilty pleasure für apokalyptische Endzeitstimmung kapitulieren und nachts heimlich davon träumen, dass es endlich zu spät ist, noch etwas zu tun, träufeln geistig brandschatzende Räuber Aufguss für Aufguss ihr Öl ins Feuer.

Schwimme, wer schwimmen kann … steht auf dem Tor zur Wohlfühloase im Saunaparadies … und wer zu plump ist, geh’ unter.

Gut Schwitz!

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© Fabian Hammerl
Schauspiel

Wolf

von Saša Stanišić / Junge Regie

Stell dir vor, deine Mutter zeigt dir eine Broschüre. Ein Ferienlager mitten im Wald. Bäume findest du eigentlich nur als Schrank super. Aber deine Mutter bekommt keinen Urlaub, deshalb darfst du mit einer Gruppe Jugendlicher und mies bezahlten Betreuern für eine Woche in die schöne Natur. Ein Topangebot, aber du hast keine Lust. Deine Hütte teilst du dir mit Jörg, der sich gerne am Rand aufhält, weil ihn keiner mag. Dafür kennt er sich mit Pflanzen aus und wandert gerne. Du interessierst dich mehr für gute Geschichten. Nachts fällt Mondlicht durch das Fenster, und ein Wolf sitzt vor der Hütte. Ein Albtraum. Jörg schnarcht, und du hast Angst. Jörg hat Stress mit Marko und seinen Jungs. Er ist ein Verlierer und muss jede Menge aushalten. Was kannst du machen? Vielleicht wäre die Lösung, Jörg beizustehen. Manchmal packt dich die Wut. Und dann? Das ist deine Geschichte. Du sagst: „Ich heiße übrigens Kemi.“

Saša Stanišićs „Vor dem Fest“ und „Herkunft“ sind absolute Kultaufführungen im Thalia in der Gaußstraße. Sein neuer Roman „Wolf“ ist ein Knaller. Er spielt mitten in der Walachei, oder wie Kryptik Joe (Deichkind) rappt: „In der Natur / Alles voll Gekrabbel und Gestrüpp / In der Natur / Da friert es dir am Steiß, wenn du dich bückst / In der Natur / Wirst du ganz langsam verrückt.“

Nach mehreren Arbeiten im Nachtasyl wird Camilla Ferraz mit der Romanadaption von „Wolf“ nach drei Jahren Regieassistenz ihr Abschlussstück in der Reihe „Junge Regie“ inszenieren.

Regie: Camilla Ferraz
Bühne: Nadin Schumacher
Kostüme: Katharina Arkit
Dramaturgie: Julia Lochte
Musik: Clara Brauer (CLARKS PLANET)

Dauer: 1:30h, ohne Pause

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Schauspiel

Alles, was wir nicht erinnern

Ein deutsch-polnisches Projekt von Gernot Grünewald und Jarosław Murawski

nach dem Buch von Christiane Hoffmann

Am Ende des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs sind mehr als zwölf Millionen Deutsche auf der Flucht oder werden aus ihren Häusern vertrieben – ein kollektives Trauma, das bis heute in den Familien nachwirkt. Es verbindet sich mit dem Schicksal von Millionen Geflüchteten unserer Tage und erhält durch den Krieg in der Ukraine Aktualität.

Im Januar 2020 macht sich die Autorin Christiane Hoffmann in Różyna (Rosenthal), einem Dorf in Niederschlesien, auf den Weg Richtung Westen. Zu Fuß geht sie die 550 km noch einmal nach, die ihr Vater als Neunjähriger im Winter 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee mit dem Treck seines Dorfes zurücklegte. Seine Flucht führte ihn schließlich nach Wedel bei Hamburg.

Emotionaler Ausgangspunkt des Weges der Tochter ist ihre Annäherung an den vor kurzem verstorbenen Vater, dessen fehlende Erinnerung an das Geschehen von damals ihr Leben geprägt hat. Es ist der Versuch, die Auswirkungen des Fluchttraumas auf die nächsten Generationen zu begreifen. Für die langjährige Auslandskorrespondentin und derzeitige stellvertretende Regierungssprecherin ist es aber auch eine Reise durch Europa in die gemeinsame Geschichte Deutschlands, Polens und Tschechiens.

Im Februar 2024 reist Regisseur Gernot Grünewald zusammen mit Christiane Hoffmann und dem polnischen Autor Jarosław Murawski nach Różyna, um dokumentarisches Material für den Theaterabend in der Gaußstraße zu sammeln. Sie sprechen mit Zeitzeugen und Nachfahren der 1945 aus der Westukraine vertriebenen polnischen Familien, die heute im Dorf und im Haus der Familie Hoffmann leben. Gemeinsam mit dem Team untersucht Videokünstler Jonas Plümke entlang der Fluchtroute, wie sich diese gigantische Bevölkerungsverschiebung bis heute in Menschen, Häusern und Landschaften abbildet.

Regie: Gernot Grünewald
Bühne: Michael Köpke
Kostüme: Katharina Arkit
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Daniel Sapir
Video: Jonas Plümke, Rasmus Rienecker
Übersetzung/Recherche Polen: Jaroslaw Murawski

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© Armin Smailovic
Schauspiel

Asche

von Elfriede Jelinek

„Für mich liegt der Hauptreiz des Theaters darin, subjektive Wahrheiten vergrößern zu können. Dass eben diese Wahrheiten die Hauptrolle spielen und nicht die rationale Gleichwertigkeit. Theater machen ist wie Träume teilen.“ Jette Steckel

In der Gaußstraße hat Jette Steckel – noch bevor sie dort zuletzt 2011 „Der Fremde“ von Camus inszenierte, der 70 Mal gespielt wurde – 2009 eine Adaption von Ilija Trojanows Roman „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ auf die Bühne gebracht. Ein altes Plakat mit diesem Titel hängt dort noch immer in einem Gang. Jetzt kehrt Hausregisseurin Jette Steckel, die in den letzten Jahren am Thalia immer für die große Bühne inszeniert hat, noch einmal in die Gaußstraße zurück. Im Gepäck zum ersten Mal ein Stück von Elfriede Jelinek, deren Texte in unterschiedlichsten Regiehandschriften immer wieder den Weg auf die verschiedenen Bühnen des Thalia gefunden haben.

Jelineks jüngstes Werk „Asche“ ist ein zutiefst persönlicher Text über den Verlust des geliebten Weggefährten, über Trauer und Untröstlichkeit, über das Empfinden, der Welt abhanden zu kommen, wenn der eine Mensch nicht mehr da ist, „verzogen ins Nichts.“ Und was passiert, wenn uns obendrein die Welt, unser Planet abhandenkommt? Das hatte doch einmal so schön angefangen mit der Schöpfung. Die Schönheit der Natur! Und plötzlich ist sie so grausam. „Was waren wir doch für böse Gäste! Nimmer hielten wir Ruh, nimmer hielten wir Rast!“. Die Erde bröckelt schon und an den Rändern ist der Saum runtergetreten. Eine Parallelerde, auf die man hinüberhüpfen könnte, ist nicht in Sicht.

Elfriede Jelineks Schreiben ist, wie sie selbst sagt, ein leidenschaftlicher Akt, eine Art Rage. „Ich sehe, die Regie reicht mir einen Zettel herein: Alles Asche. Das hab ich schon vorausgesehen. Ich mache weiter, sogar in der Wüste würde ich noch weitermachen, im Meer auch, aber nicht lang, bei meinen Schwimmkünsten.“

In Kooperation mit dem Zirkus Zartinka, einem Zirkusprojekt des Z*ART e.V.

Regie: Jette Steckel
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Hanna Krümpfer
Musik: Matthias Jakisic
Leitung ZIRKUS ZARTINKA: Tobias Fiedler

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Schauspiel

Eurotrash

von Christian Kracht / in einer Fassung von Stefan Pucher und Susanne Meister

Also, mit dem Rollator, mothers little helpers und einigen Whiskey-Flaschen im Gepäck begibt sich der Erzähler auf einen skurrilen Road-Trip mit seiner exzentrischen Mutter. Mit dem Taxi lässt sich das ungleiche Paar quer durch die Schweiz fahren, immer auf der Flucht vor der Einsamkeit, raus aus einem durch Geld vergifteten Leben. Auf dem Rücksitz eine Plastiktüte mit obszön viel Geld - 600.000 Franken in Scheinen, von der Mutter höchstpersönlich bei ihrer Züricher Privatbank abgehoben. Von der wohlstandsverwahrlosten Wohnung am Zürichsee über das Chalet in Gstaad geht es rasant in die Untiefen der persönlichen und kollektiven Vergangenheit. Immer angetrieben von dem glühenden Wunsch, die schmutzigen Aktiengewinne aus der Waffenindustrie durch Verschleudern und Verschenken so schnell wie möglich loszuwerden. Eine letzte gemeinsame Reise, die Mutter und Sohn in einer Weise zusammenbringt, wie das Leben es nicht geschafft hat. Mitten hinein in die dunklen Ecken der Familien-Vergangenheit, vom Springer-Hochhaus in Hamburg bis in die Villa des Nazi-Großvaters nach Sylt – oder doch ins Jenseits nach Afrika?

Die Kreatur Mensch hinter einer splitternden Luxus-Fassade – was ist authentisch, was Fiktion? Ein hoch amüsantes Spiel mit biographischen Details und eine hinreißende Parodie. Direkt von der Short List des Deutschen Buchpreises fürs Theater adaptiert von Pop-Regisseur Stefan Pucher.

„Eurotrash ist atemberaubend anders: Christian Kracht mixt Nazis, Geld, Familie und Vergangenheitsbewältigung – und trickst dabei alle aus.“ DIE ZEIT

Regie: Stefan Pucher
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Annabelle Witt
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Christopher Uhe

Dauer: 2:10h, keine Pause

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Foto: Fabian Hammerl
Schauspiel

Geschlossene Gesellschaft

von Jean Paul Sartre

Inès, Estelle und Garcin sind tot und in der Hölle, das zumindest wissen sie. Warum aber ist diese Hölle so anders als erwartet? Kein Folterknecht und kein Folterinstrument, nur dieser nichtssagende Raum, dessen Ausgang verschlossen scheint. Keine Fenster, kein Spiegel, eine Klingel die nicht funktioniert und diese Hitze. Über allem kreist die Frage, warum gerade diese drei zusammen festsitzen. Sie sind im Leben einander nie begegnet und könnten unterschiedlicher nicht sein. Ist das wirklich Zufall?

Das wohl berühmteste Drama Jean-Paul Sartres treibt in einer Art Parabel die Grundgedanken des Existentialismus auf die Spitze. Dazu verdammt frei zu sein, ist der Mensch in jedem Augenblick für sein eigenes Handeln verantwortlich. Jeder Augenblick ist dabei einzigartig und kann im Nachhinein nicht mehr verändert werden. Die drei Figuren des Dramas haben ihr Leben gelebt, sie können nichts mehr an ihren Entscheidungen ändern. Sie können nur noch sein wozu sie sich gemacht haben und das in der immer wachen Gegenwart der Anderen, die alles sehen und nichts übergehen.

Der Regisseur Evgeny Kulagin und der Choreograf Ivan Estegneev erarbeiten aus dieser Erzählung eine düstere Choreografie, ein Physical Theatre, dass die Qual des einander Ausgeliefertseins in den Körper überträgt.

Evgeny Kulagin und Ivan Estegneev arbeiten seit vielen Jahren im Bereich Tanz und Theater zusammen. Im Jahr 2002 gründeten sie gemeinsam die Dialogue Dance Company in Kostroma (RU), die sich bald zu einem wichtigen Zentrum des zeitgenössischen Tanzes entwickelte. Sie gründeten außerdem das physische Theaterlabor „Dialog-Lab“ und die unabhängige Plattform für zeitgenössische Kunst STANTSIA. Sowohl Evgeny als auch Ivan waren am Gogol Center in Moskau engagiert, bis es 2022 geschlossen wurde. Sie arbeiten auch weiterhin mit Kirill Serebrennikov zusammen, darunter „Der schwarze Mönch“, „Der Wij“ und „Barocco“ am Thalia Theater.

Regie: Evgeny Kulagin
Choreografie: Ivan Estegneev
Bühne und Kostüm: Nadin Schumacher
Dramaturgie: Natalja Starosta
Komposition: Antony Rouchier

Dauer: 1:30h, ohne Pause

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1 Schauspiel

Der Wij

von Bohdan Pankrukhin & Kirill Serebrennikov

übersetzt von Kyra Heye / inspiriert von einer Erzählung von Nikolai Gogol

In einer Zeit, in der in Europa ein Krieg Tod und Vernichtung gebracht hat und unsere Werte gefährdet, verbinden sich auf der Bühne Künstlerinnen und Künstler im Geiste der FREIHEIT. Kirill Serebrennikov and friends gehen den Weg nach Westen, nach Europa und suchen neue Partnerschaften: „Gogol Center. Europe meets Thalia.“ Mit einem europäischen Ensemble will Serebrennikov im Geiste der Kunst das realisieren, was in der Wirklichkeit derzeit schier unmöglich ist: Partnerschaft zwischen Künstlern, die egal welcher Herkunft, der Glaube an die gleichen Werte verbindet – trotz allem. Mit einem Stoff des 1809 in der Ukraine geborenen Autors Nikolaj Gogol.

Gogol hat als Chronist seiner Zeit 1835 eine ukrainische Volkssage aufgeschrieben – sie wurde seither Gegenstand erfolgreicher Fantasy- und Horror-Filme. In ihr muss die Vernunft gegen die dunklen, ja magischen und destruktiven Kräfte einer erdverklebten Wurzelfigur namens „Wij“, deren Augenlider bis zum Boden reichen, kämpfen und gerät in deren Geiselhaft.

Kirill Serebrennikov bearbeitet den Stoff unter dem Eindruck gegenwärtiger Verhältnisse radikal zeitgenössisch und liest ihn als Erzählung über den Krieg. Er schreibt in den Stoff Gegenwelten der europäischen Kunst und Poesie ein, die an die Kraft des Humanen glauben anstatt an die Macht der Destruktion, – trotz Leningrad, Hiroshima, Coventry, Dresden, Grosny oder Mariupol.

Regie, Bühne, Kostüme: Kirill Serebrennikov
Mitarbeit Bühne: Elena Bulochnikova
Kostüme: Shalva Nikvashvili
Musik: Daniel Freitag
Choreografie: Ivan Estegneev, Evgeny Kulagin
Licht: Sergej Kuchar
Künstlerische Mitarbeit: Anna Shalashova
Dramaturgie: Matthias Günther
Übersetzerin: Kyra Heye

Dauer 2:00h, keine Pause

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Schauspiel

Herkunft

von Saša Stanišić

„‚Herkunft‘ ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist. Es ist ein Buch über die Frage, was zu mir gehört, ein Selbstporträt mit Ahnen. Und ein Scheitern des Selbstporträts. ‚Herkunft‘ ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod.“

Dies schreibt Saša Stanišić, eine der sprachmächtigsten und eigenwilligsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur, über seinen 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman. Aus einem Lebenslauf für die Ausländerbehörde wird eine große, autofiktionale Erzählung, die alle vereinfachenden Diskurse zum Thema Heimat und Identität hinter sich lässt. ‚Herkunft‘ gibt es hier nur im Plural, als zersplitterte Erinnerungen, als Fragment und Fiktion, als Spiel verschiedener Möglichkeiten, von denen die am Ende geglückte Ankunft – angesichts der mittlerweile sogar wählbaren menschenverachtenden Ausgrenzungspolitiken – eigentlich die unwahrscheinlichste Variante ist.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad geboren. Dass man einmal von ihm sagen würde, er stamme aus Bosnien, war zum Zeitpunkt seiner Geburt keinesfalls ausgemacht. Er kam in einem Land zur Welt, das nicht mehr existiert: Jugoslawien. Als der Vielvölkerstaat auseinanderbrach, gelang der Familie 1992 die Flucht nach Deutschland. Heute lebt Stanišic´ in Hamburg. Sein Roman „Vor dem Fest“ wurde 2019 von Charlotte Sprenger auf die Bühne des Thalia Gaußstraße gebracht. Hier kommt nun auch „Herkunft“ zur Aufführung, in der Regie von Sebastian Nübling, der am Thalia zuletzt Navid Kermanis „Die Nacht der von Neil Young Getöteten“ als musikalischen Trip inszenierte.

Regie: Sebastian Nübling
Bühne: Evi Bauer
Kostüme: Pascale Martin
Dramaturgie: Julia Lochte
Musik: Polina Lapkovskaja (Pollyester)

Dauer 1:50 h, keine Pause

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Schauspiel

Tschick

von Wolfgang Herrndorf / Bühnenfassung von Robert Koall

Maik und Tschick, zwei vierzehnjährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben, außer vielleicht ihre Einsamkeit, machen sich mit einem geklauten Lada auf den Weg in die Walachei durch eine surreale Mondlandschaft voller merkwürdiger Menschen, irgendwo entlang der deutschen Autobahnen. Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, dem besten Sommer des Lebens, von Freundschaft und erster Liebe: eine Abenteuerreise ins Unbekannte.

„Alles war größer, die Farben satter, die Geräusche Dolby Surround, und ich hätte mich, ehrlich gesagt, nicht gewundert, wenn auf einmal Tony Soprano, ein Dinosaurier oder ein Raumschiff vor uns aufgetaucht wäre.“

Wolfgang Herrndorf erzählt das, woran sich alle am liebsten erinnern: den Sommer des Erwachens, den einen, unvergesslichen Sommer, in dem man erwachsen wurde. Und er erzählt ihn so, dass man ebenso viele Erwachsene wie Jugendliche beim Lesen dieses Romans beobachten kann. Maik und Tschick, beide 14, fahren in einem „geliehenen“ Lada los, um die ostdeutsche Provinz zu erkunden und treffen auf ihrem Weg mehr nette Menschen, als sie sich jemals hätten träumen lassen. Und sie treffen Isa.

Regie: Christopher Rüping
Bühne: Jonathan Mertz
Kostüme: Lene Schwind
Dramaturgie: Sandra Küpper
Musik: Christoph Hart

Dauer 1:40h, keine Pause

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Szenisches Konzert

Gazino Altınova

Ein szenischer Liederabend von İdil Üner

Unsere Eigenproduktion „Gazino Altınova“ in der Regie von İdil Üner verwandelt den Ballsaal der Thalia Gaußstraße in einen magischen musikalischen Ort. Und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf eine Zeitreise durch die Jahre vor und nach dem Ankommen der ersten Generation der sogenannten „Gastarbeiter“ in der neuen „Heimat“ Deutschland zu begeben.

Erfahrungen und biografische Erzählungen werden anhand der Musik der Zeit vergegenwärtigt. Durch die Retrospektive versucht „Gazino Altınova“ zu verstehen, was uns die Vergangenheit über unsere Gegenwart und vielleicht sogar unsere Zukunft verrät. Der Abend basiert auf den Fragen „Welche Musik hat Sie in der Zeit des Ankommens in Deutschland begleitet?“, „Welche Musik hat Sie glücklich gemacht und die Sehnsucht nach der Heimat gestillt?“

Bei jeder Vorstellung von „Gazino Altınova“ können Sie Meze (Vorspeisen) vorbestellen - bitte spätestens bis 13 Uhr am Tag vor der Vorstellung.

Jeder Teller enthält eine Vielfalt an authentischen Vorspeisen – Hummus (Kichererbsenpaste), Baba Ghanoush (Auberginenpaste), Labne (Quark mit Gewürzen), Mahamara (scharfe Soße mit Walnüssen), gefüllte Weinblätter und dazu Brot.

Preis pro Teller – 9,50 €
Um Vorbestellung wird gebeten unter gazino@thalia-theater.de
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GAZİNO ALTINOVA
İdil Üner'den Teatrel Bir Konser

Kendi prodüksiyonumuz olan ve İdil Üner'in sahneye koyduğu "Gazino Altınova", Thalia Gaußstraße'deki eski balo salonunu, büyülü ve müzikal bir ortama çeviriyor; seyirciyi, ilk kuşak göçmen işçilerin gelişinden hemen önce başlayıp, yeni vatan Almanya ile ilk karşılaşmalarına ve sonrasına uzanan bir zamanda yolculuk serüvenine davet ediyor.
Tecrübeler ve biyografik hikayeler, zamanın müziğiyle harmanlanıyor. "Gazino Altınova"nın retroperspektif yaklaşımıyla, geçmiş bize bugünü ve hatta belki yarını da anlamamıza yardımcı olacak anahtar kelimeleri fısıldıyor.

Oyun, ''Başlangıçta sizlere Almanya'da hangi müzikler eşlik etti?" ve "Hangi müzikler vatan hasretinizi dindirip, sizleri teselli etti?" sorularından yola çıkıyor.

Dauer: 1:15h, keine Pause

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Schauspiel

Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich

von David Foster Wallace

Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik – kann es eine kürzere Definition für die Hölle geben?
Im Ballsaal der Gaußstraße erzählt Bernd Grawert von den besonderen Erlebnissen einer Kreuzfahrt. Wie er von morgens bis abends und nach allen Regeln der schwimmenden Hotellerie verwöhnt wurde. Wie er erfuhr, dass jenseits von Ultra-ultra-Ultra-marinblau noch eine Steigerung möglich ist. Wie er mit eigenen Ohren hörte, wie ein Alleinunterhalter vor Publikum allen Ernstes sagte: „Okay, jetzt aber Scherz beiseite!“ Wie er erfolgreiche Geschäftsleute am Info-Schalter fragen hörte, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob Tontaubenschießen im Freien stattfindet und ob die Crew ebenfalls an Bord schläft. Wie er sehr viele fast nackte Leute sah, die er lieber nicht fast nackt gesehen hätte. Wie er streckenweise so übel drauf war wie seit der Pubertät nicht mehr.
Eine Woche lang machte er alles mit!

„Schrecklich amüsant…“ ist eine Reportage, die der Autor David Foster Wallace (1962 – 2008) für Harper's Magazine über eine Kreuzfahrt und damit "den Terror der fürsorglichen Entmündigung", geschrieben hat.

Bei jeder Vorstellung von „Schrecklich amüsant...“ können Sie den großen "Nadir Cruise Teller" bestellen, der aus einer Vielfalt an internatioalen Speisen besteht - bitte spätestens bis 13 Uhr am Tag vor der Vorstellung.

Jeder Teller enthält eine Vielfalt an authentischen Vorspeisen – Hummus (Kichererbsenpaste), Baba Ghanoush (Auberginenpaste), Labne (Quark mit Gewürzen), Mahamara (scharfe Soße mit Walnüssen), Lachshäppchen und dazu Brot.

PREIS PRO TELLER – 10 €

Um Vorbestellung wird gebeten unter cruiseteller@thalia-theater.de

Regie: Bernd Grawert
Dramaturgie: Matthias Günther
Licht: Christin Lewke

Dauer: 1.15h, ohne Pause

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1 Schauspiel

Schöne neue Welt

nach dem Roman von Aldous Huxley übersetzt von Uda Strätling

in einer Bearbeitung von Amir Reza Koohestani und Keyvan Sarreshteh / Aus dem Persischen von Mitra Nadjmabadi

Wenn man alles auf Knopfdruck haben kann, auch und vor allem das Glück, welcher Wunsch bleibt da noch offen? 1932 erschien einer der wichtigsten utopisch-dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts, ein bis heute in der ganzen Welt gelesener Klassiker, der Titel ein geflügeltes Wort. Aldous Huxley ließ seine „Brave New World“ eigentlich 500 Jahre in der Zukunft spielen. Aber was damals Zukunftsvision war, ist heute schon (fast) Gegenwart. Sex, befreit von jeglicher Moral und jedem Gefühl, wunschloses, immer verfügbares Glück, geboren aus der Chemie, und was vielleicht noch fantastischer ist: eine neue Welt, ganz speziell für uns designt, die alle unsere Wünsche erfüllt und uns verlässlich von allem ablenkt, was sie nicht bieten kann – oder will. Wir haben uns eine „Schöne neue Welt“ erschaffen, deren Befriedigungen, Verabredungen und Algorithmen so tief in uns eingedrungen sind, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Die da draußen, die außerhalb unserer idealen Gesellschaft leben, deren archaisches Leben gehört ja wohl eher ins Reich der Geschichte und Geschichten.

In solch einer Gemeinschaft ist John Savage aufgewachsen, in einem Reservat am Rande der Zivilisation. Einem Ort, an dem Hoffnung oft vergeblich und Frustration die Realität ist. Savage verkörpert all das, was die „Schöne neue Welt“ hinter sich gelassen hat. Als Savage zurückkehrt, beweist sein schäbiges Dasein nur einmal mehr, dass eine Welt, in der er nicht existiert, eine bessere ist.

Aber ist dieser Mensch wirklich „der Andere“? Und wirklich der Einzige, der anders ist? Ist jegliche Individualität ausgelöscht im Zustand der zwanghaften, immer verfügbaren, alptraumlosen Glückseligkeit? Gibt es kein Recht mehr, anders zu sein?

Nach seiner erfolgreichen Inszenierung von „Transit“ nach Anna Seghers lädt der iranische Autor und Regisseur Amir Reza Koohestani ein zweites Mal für das Thalia Gaußstraße einen bekannten Stoff mit seinen eigenen Erfahrungen auf und überschreibt ihn zusammen mit seinem Co-Autor Keyvan Sarreshteh ins Heute.

Regie: Amir Reza Koohestani
Bühne: Mitra Nadjmabadi
Kostüme: Gabriele Rupprecht
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Matthias Peyker
Video: Phillip Hohenwarter, Benjamin Krieg

Dauer 1:30h, ohne Pause

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Schauspiel

Barrrbie ein Puppenheim

von Emre Akal / nach Henrik Ibsen

I’m a Barbie girl
in the Barbie world
Life in plastic
It’s fantastic

Barbies Welt ist rosarot – es gibt keine Krankheiten, keine Kriege, keine Krisen. Jedes Rädchen schmiegt sich an das nächste und gemeinsam drehen sie an der allgegenwärtigen Perfektion. Das ist ein Märchenuniversum, ein Zufluchtsort für Frauen, für Kinder, für alle. Doch wie fragil ist diese Konstruktion?

In seiner Überschreibung von „Nora. Ein Puppenheim“ verlegt Emre Akal die Handlung von Ibsens Drama in die Welt von Barbie und Ken. Wie sähe Noras Leben aus, wenn sie es wie Barbie selbst erschaffen könnte? Als Barbie ist sie erfolgreich, talentiert und strahlend gesund. Sie ist selbst Zentrum ihres ‚utopischen‘ Kosmos. Es ist also alles fantastic, doch als ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit ans Licht kommt, gerät das System aus den Fugen.

In einer Symbiose zwischen Bühnenbild und Bildender Kunst wird eine Welt zwischen analoger und virtueller Realität geschaffen. Die digitale Wirklichkeit, entworfen und kreiert durch das Künstlerduo Mehmet & Kazim verschmilzt mit der plastischen Bühnenarchitektur von Lara Roßwag. Emre Akal ist mehrfach ausgezeichneter Autor und Regisseur. In seinen Arbeiten verwebt er Choreographie, Installation und Bildkomposition. Seine Werke waren unter anderem an renommierten Theatern wie dem Stadttheater Bakirköy in Istanbul, den Münchner Kammerspielen und dem Schauspielhaus Graz zu sehen. Auf seine Initiative hin gründete sich 2019 das Ayse X Staatstheater, als Gegenentwurf zur institutionellen Theaterlandschaft. Das Projekt erforscht Möglichkeiten einer neuen intersektionalen und diversifizierten Theaterpraxis.

Regie: Emre Akal
Bühne: Lara Roßwag
Digitale Bühne: Das Künstlerduo Mehmet & Kazim
Kostüme: Annika Lu
Dramaturgie: Natalja Starosta
Musik: Enik

Dauer: 1:30h, keine Pause

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© Fabian Hammerl
Schauspiel

Fifty and One Shades of Meryem

von und mit Meryem Öz / nach dem Radiofeature „Fifty Shades of Meryem“ / von Leon Daniel und Yannick Kaftan

Erst sollte es ein Film werden, dann wurde es ein DLF-Radiofeature und jetzt wird es auch ein Theaterstück. Die Schauspielerin Meryem Öz, seit 2021 im Ensemble des Thalia, lädt ein, ihrem Stream of Consciousness zu folgen auf eine kaleidoskopartige Reise durch ihr Leben. Verortet irgendwo zwischen Theater, Familie und Freund:innen, zwischen der Sehnsucht nach den Meeren: dem Steinhuder Meer, dem Schwarzen Meer in der Türkei oder ihrem Bootshaus an der Alster in Hamburg.
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İlk önce bir film olması düşünüldü, sonra ortaya bir DLF radyo eseri çıktı ve şimdi de sırada tiyatro piyesi olarak sahnelenmesi var. 2021’den bu yana Thalia’nın kadrosunda yer alan oyuncu Meryem Öz seyircilerini, Stream of Consciousness isimli eserini izlemeye davet ediyor: Çiçek dürbününden izler gibi onun hayat serüveninden geçen bir yolculuk sizleri bekliyor. Hayat yolculuğu tiyatro, aile ve arkadaşları aralarında gelip geçen farklı rotalara doğru bizleri alıp götürüyor. Denizlere duyulan özlemi ise ayrılmaz bir yol arkadaşı; ister Steinhuder Meer, ister Türkiye’de Karadeniz’e, ister Hamburg’da Alster kıyılarındaki tekne kulübesi olsun.

Regie: Camilla Ferraz
Ausstattung: Anna Degenhard
Dramaturgie: Nina Bade
Musik: Ayșe Glass
Video: Leon Daniel, Yannick Kaftan

Dauer: 1:20h, keine Pause

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Freiluft/Open-Air

Yol oder ein Zebrastreifen geht Sonne suchen

von Nail Doğan / Ein inszenierter Audiowalk der Embassy of Hope

„Yol oder ein Zebrastreifen geht Sonne suchen“ ist ein performativer Audiowalk durch die Hinterhöfe und Nebengassen von Ottensen. Auf der Spur der Vergangenheit des Viertels flirren drei Gestalten – Mercedes, Nina und Fairouzh – durch die Nacht und erzählen von den vielen kleinen Geschichten, die zwischen den Pflastersteinen versteckt sind. Realität und Fiktion, Erinnern und Vergessen, Ruhm und Anonymität, türkische, jüdische und Schwarze Geschichte prägen die Biographie dieser Straßen. Wie bewegen wir uns durch eine Vergangenheit, die überbaut, versteckt, verdrängt und archiviert wurde? Was passiert, wenn wir ihr lauschen?

Künstlerische Leitung: Nail Doǧan, Mohammed (Ziko) Ghunaim
Kostüme: Roxana Safarabadi
Dramaturgie: Natalja Starosta
Musik: Yazan Al Sabbagh
Produktionsleitung: Mohammed (Ziko) Ghunaim

Dauer: 1:30h, ohne Pause

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Mitmach-Angebot

Phänomenschwelle

Thalia Treffpunkt U30-Projekt In_Between

I would rather be a bad feminist than no feminist at all.

Denn ja … im Grunde kann jede Frage gestellt werden, aber muss jede Frage auch in jedem Kontext von jedem beantwortet werden? Bin ich lieber ein schlechter Sohn, als gar kein Sohn? Also ich wär’ lieber ein schlechter Vater, als gar kein Vater. „Das Weibliche Bild, mit dem ich groß geworden bin, gibt es nicht mehr, weil sich das Rollenbild der Frau verändert hat. Junge Männer sehen weibisch aus und viele junge Frauen machen den Kerl. Ist ja auch schon gefährlich für Männer, ein hübsches Mädchen mit weiblichen Formen öffentlich schön zu finden. Kommt man ja gleich in die Schublade der Belästiger. Umgekehrt wird gesellschaftlich akzeptiert, wenn Frauen einen Ausflug zu Männerstrip-Veranstaltungen machen.“

Gibt es eine Sehnsucht nach Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert? Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt? Künstlerische Identität können wir in Bezug auf Grenzen, Orte und Zuschreibungen finden. Wie können wir alle in einer Zeit der immer härteren und hasserfüllten Diskurse anders miteinander kommunizieren? - Das U30-Projekt begibt sich auf eine performative Reise und untersucht tänzerisch, musikalisch und textlich Transit - und Zwischen-Räume für Diskurse zu Weiblichkeit in unsere Gegenwart. Was war zuerst da: unsere Sprache oder unsere Wahrnehmung?

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Bewertungen & Berichte Phänomenschwelle

© Armin Smailovic
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Thalia in der Gaußstraße

Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona gleichermaßen – offen für alle aus dem Großraum Hamburg, aber mit starker Anbindung an den kreativen Melting Pot Altona aus Arbeitern, Künstlern, bürgerlichem Mittelstand und einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft. Besonders dem multinationalen Zusammenhang wird das Programm des Thalias in der Gaußstraße verstärkt Rechnung tragen und gleichzeitig Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiativen sein.

In den letzten zehn Jahren hat sie sich die Gaußstraße vom Fabrikgelände in ein Kreativzentrum mit dem Charme eines New Yorker Hinterhofs verwandelt. Hier hat sich das Thalia eine Spielstätte und Probebühnen erobert. Wir gestalten weiter: Das Foyer ist offener, großzügiger, wohnlicher und lädt noch entschiedener zur Kommunikation ein. Die zweite Spielstätte neben der Thalia Gauß ist die Thalia Gauß Garage, ein Ort mit Patina, ein Ort für Experimente und zum Entdecken.

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Bewertungen & Berichte Thalia in der Gaußstraße

Aufführungen / Theater Deutsches Schauspielhaus Hamburg Hamburg, Kirchenallee 39
Aufführungen / Theater Thalia Theater Hamburg Hamburg, Alstertor 1
Aufführungen / Theater Thalia in der Gaußstraße Hamburg Hamburg, Gaußstraße 190
Aufführungen / Theater The English Theatre of Hamburg Hamburg , Lerchenfeld 14
Aufführungen / Ballett Hamburg Ballett John Neumeier Hamburg, Caspar-Voght-Straße 54
Aufführungen / Theater Kampnagel Hamburg, Jarrestraße 20
Konzerte / Konzerthaus Laeiszhalle Hamburg Hamburg, Johannes-Brahms-Platz
Ereignisse / Festival Lessingtage Hamburg Hamburg, Alstertor 1
Aufführungen / Theater Theater Itzehoe Itzehoe, Theodor-Heuss-Platz 1
Aufführungen / Oper Opernloft Junges Musiktheater Hamburg e.V. Hamburg, Van-Der-Smissen-Straße 4
Aufführungen / Theater Theater das Zimmer Hamburg, Washingtonallee 42
Aufführungen / Kabarett Theaterschiff Hamburg Hamburg, Holzbrücke 2 / Nikolaifleet
Aufführungen / Theater Altonaer Theater Hamburg, Museumstraße 17
Aufführungen / Theater monsun.theater Hamburg Hamburg, Friedensallee 20
Aufführungen / Theater Komödie Winterhuder Fährhaus Hamburg, Hudtwalckerstraße 13
Aufführungen / Aufführung Die Burg - Theater am Biedermannplatz Hamburg, Biedermannplatz 19
Aufführungen / Theater VB Thalia Hamburg, Maike-Harder-Weg 19
Aufführungen / Operette Hamburger Engelsaal Hamburg, Valentinskamp 40 - 42
Aufführungen / Theater Pantheater Haseldorf, Deichreihe 29
Aufführungen / Theater Galli Theater Hamburg Hamburg, Behringstraße 26-28

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