
Aufführungen / Theater
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Hamburg, Kirchenallee 39
- Heute: Bonni & Kleid
- Morgen: Mein Schwanensee (Uraufführung)
- Uraufführung: Vampire’s Mountain
- Anybody Home
- Fiesta
- Hamlet
- A Perfect Sky
- Macht
- Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten
- Ein Sommer in Niendorf
- Bambi: Eine Expedition in den Wald
- Virtueller Rundgang
- Der Zuschauerraum des Schauspielhaus zählt zu den schönsten Theaterräume Deutschlands.

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Ein Sommer in Niendorf
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Gut situiert, gut angezogen, gut aufgestellt – so tritt er auf, der Jurist Dr. Georg Roth. Jetzt träumt er davon, ein bejubelter Autor zu sein. Er nimmt eine Auszeit, um ein Buch zu schreiben. Die Wahl des Ortes fällt auf Niendorf, Teil des Timmendorfers Strands. Einst Treffpunkt der berühmten Schriftstellergruppe 47 scheint der unglamouröse Badeort genau die richtige Wahl. Drei Monate gibt er sich Zeit, nicht mehr. Doch bald schon stockt der Schreibprozess. Dem Juristen begegnen allerlei dämonische Figuren, kleinbürgerliche oder proletarische, die ihn abstoßen und zugleich in ihren Bann schlagen. Das Buchprojekt jedenfalls tritt immer mehr in den Hintergrund. Und der Sommer in Niendorf beginnt Dr. Roths Leben zu verschlingen. Heinz Strunks Roman wurde von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert. Sein »Sommer in Niendorf«, hieß es, sei ein moderner »Zauberberg«. Und wenn Thomas Manns Zauberberg vor allem ein Ort ist, wo die Zeit anders verläuft, verfließt und vergeht, so geschieht Gleiches in Strunks Niendorf: Die berauschende Wirkung der Höhenluft wird in dem norddeutschen Badeort freilich durch ausgiebigen Alkoholkonsum erzielt. Auf die Bühne gebracht wird der Roman von Studio Braun – natürlich unter Beteiligung des Gründungsmitglieds und Autors Heinz Strunk. Regie: Studio Braun Bühne: Stephane Laimé Kostüme: Dorle Bahlburg Musik: Studio Braun, Sebastian Hoffmann Video: Meika Dresenkamp Choreografie: Rica Blunck Licht: Rebekka Dahnke Dramaturgie: Christian Tschirner Band: Sebastian Hoffmann (Musikalische Leitung / Posaune), Lieven Brunckhorst (Saxophon), Ali Busse (Bass), Jens Carstens (Schlagwerk), Taco van Hettinga (Keyboards), Sönke Rust (Gitarren) 2 Stunden 10 Minuten, Keine Pause
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A Perfect Sky
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Es ist nicht nur überall von „Künstlicher Intelligenz“ die Rede, in fast allen Bereichen des Lebens greift KI bereits jetzt in den Alltag ein, übernimmt Verwaltung, die Organisation des Liebeslebens, bestimmt den Soundtrack der S-Bahnfahrt, reduziert Fehler im Operationssaal und plant den Urlaub. Sie schreibt Gedichte und Bewerbungsschreiben, Kunstkritiken und Theaterstücke. Dahinter steht der Traum von der Perfektion, die Sehnsucht danach, die Lücken zu füllen, die Welt besser zu machen, sie von dem zu befreien, was als „menschliches Versagen“ die Ursache für Missverständnisse, Ärgernisse, Anstrengung und Schmerz ist. Neben diesem Siegeszug des Tempos, der Genauigkeit, der Präzision wirkt der menschliche Körper seltsam zerbrechlich und schwach, unvollkommen in seiner Vergänglichkeit, seinem Altern, seiner Müdigkeit. Aber liegt darin nicht genau darin das, was Menschen unkopierbar macht: das Zögern, die Unberechenbarkeit des Gefühls und die Kraft Veränderung zu denken? In ihrer neuen Kollaboration gehen der Autor und Regisseur Falk Richter und die Choreografin Anouk van Dijk diesem Gegensatz auf die Spur. Der Triumph der Maschinen fällt in eine Zeit, in der es immer schwieriger zu werden scheint, zusammen zu sein, die Einsamkeit zu überwinden. Richters und van Dijks neues Stück erzählt von Zerbrechlichkeit und Fragmentierung, von Roboterromantik und analoger Sehnsucht, von der Liebe im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. Falk Richter ist einer der wichtigsten Autoren in Deutschland, seine Stücke, die er oft selbst inszeniert, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er arbeitet regelmäßig am SchauSpielHaus, nach dem Erfolgsstück »Freiheit einer Frau« kehrt er nun mit »A PERFECT SKY« ans Schauspielhaus zurück. Mit Anouk van Dijk verbindet ihn eine lange Arbeitspartnerschaft, die mit »Nothing hurts« (1999) in Hamburg begann. Gemeinsam entwickelten sie zahlreiche Arbeiten für die Berliner Schaubühne, das Düsseldorfer Schauspielhaus, die Münchner Kammerspiele. Text und Regie: Falk Richter Choreografie: Anouk van Dijk Bühne: Wolfgang Menardi Dramaturgie: Ludwig Haugk 1 Stunde 30 Minuten, Keine Pause
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Macht
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
„Ich weiß nicht, wo die Gewalt bleibt, wenn sie verübt worden ist. Wenn sie wie Säure ist, ätzt sie sich durch die Matratze, durchs Parkett, in den Waldboden. Dringt in Hirn und Muskeln. Wird hässlich, zieht hässliche Furchen ins Gesicht. Die Haut rau und grau." Die Mittdreißigerin Liv führt in Oslo ein geordnetes Leben nach norwegischem Zuschnitt: Sie ist Mutter zweier Kinder und managt einen Haushalt in einem schönen, mit skandinavischen Desingermöbeln bestückten Einfamilienhaus zusammen mit ihrem Ehemann Terje, mit dem sie seit einigen Jahren glücklich verheiratet ist. Sie besucht Elternabende, plant Urlaub, besucht regelmäßig das Fitnessstudio und achtet akribisch auf ihr Äußeres. Auch beruflich steht sie gut da. Liv arbeitet als Pflegerin in einer Klinik und leistet auch dort täglich aufopferungsvoll Care-Arbeit außerhalb ihrer Familie. Als ein bekanntes Gesicht in ihr Leben tritt, trennt sich das Schnittmuster ihres Alltags nach und nach auf. Der Gang zum Zahnarzt gerät plötzlich zur Herausforderung. Wenn Liv nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauern Gefühle der Angst, Wut, Schuld und Scham, die sich an ihr Leben heften und die schließlich ein Eigenleben entwickeln. Die Erlebnisse lassen sich nicht mehr in ihren Lebensentwurf integrieren. Getrieben von einer sich selbst fremd gewordenen Erinnerung, isoliert sich Liv von Terje, verweigert das Gespräch und wird so zur Außenstehenden ihrer eigenen Geschichte. In gesteigerter Wachsamkeit und unter beständiger Wiederkehr belastender Erinnerungsfragmente sowie deren Verdrängung, begleiten wir Liv, die unter stetig steigendem Leidensdruck ihren Alltag zu meistern versucht. Erst die Verbindung und der Dialog mit Livs Freundin Frances, die als Kunstprojekt Mäntel aus Resten historischer Stoffe und individueller Geschichten schneidert, bieten ihr eine Chance, den Faden wiederaufzunehmen, ihre Erinnerungen zu vernähen und die losen Enden zu verknüpfen. Im ständigen Dialog mit Frances und Terje, der sich als Angehöriger auf seine eigene Reise begibt, um Liv zu unterstützen, entspannt die Aufführung vor unseren Augen subjektiv und gesellschaftlich verflochtene Erzählschichten, die Liv unter großer Anstrengung von einem Flickenteppich in ein kohärentes Ganzes zu verweben versucht, um die Deutungshoheit über ihr Leben zurückzuerlangen. »Macht« ist nicht nur ein eindringliches Portrait eines aus den Fugen geratenen Lebens im Angesicht von Gewalt, sondern steht exemplarisch für viele und entfaltet seine Kraft als Anklage gegen das gefährdete Leben von Frauen nicht nur in der norwegischen Gesellschaft. Heidi Furre, geboren 1985, hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. »Macht«, ein NORLA-Empfehlungstitel 2021 (Norwegian Literatur Abroad), ist der erste, der im Dumont Verlag Köln 2023 auf Deutsch erscheint. Die Aufführungsrechte sind durch schaeferphilippenTM Theater und Medien GbR Köln vermittelt. Heidi Furre arbeitet als Fotografin und Autorin. Sie lebt in Oslo. Regie: Patricia Camille Stövesand Bühne: Ruby Heimpel Kostüme: Carlotta Marmuth Musik: Merlin Gebhard Choreografie: Juri Jaworsky Dramaturgie: Daniel Neumann
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Vampire’s Mountain
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Uraufführung: 16.10.2025 Wenn sich der Zukunftshorizont verdunkelt, haben Erzählungen von Vampiren Hochkonjunktur. Tatsächlich gibt es kein Volk der Erde, dem diese Geschichten fremd wären. Kein Volk der Erde, dem die Natur, die es zu beherrschen und verbrauchen lernte, nicht als Schreckgestalt wiederkehrte. Der bildende Künstler, Szenograf und Regisseur Philippe Quesne ist ein Meister des skurril-fantastischen Bildertheaters. In vielschichtigen Partituren verwebt er ästhetische und wissenschaftliche Fragestellungen zu zarten, melancholischen und überaus heiteren Panoramen unserer Zeit, in denen das Momentum der Verwandlung stets die entscheidende Rolle spielt. Als Kopf der französischen Performancetruppe Studio Vivarium gehört er seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den erfolgreichsten europäischen Theatermacher*innen. Das von ihm von 2014 bis 2020 geleitete Pariser Théâtre Nanterre-Amandiers galt als Hotspot für neue Theaterentwürfe. Zum ersten Mal wird er nun am Deutschen SchauSpielHaus in Hamburg inszenieren, Mitglieder des Studio Vivarium und unseres Ensembles verbinden, um mit ihnen gemeinsam den Ängsten unserer Gegenwart zu trotzen. Denn Quesnes Arbeiten sind Ausdruck einer Überlebenskunst in gefährlicher Zeitenwende. Sie fragen nach Gemeinschaftsbildung und nach unserem Umgang mit der Umwelt. Woher rührt unser Krisenbewusstsein? Woran misst die Menschheit die Realität? In immer wieder neuen Versuchen zeichnen sie die Entwicklung der Menschheitsgeschichte nach, ihre Höhenflüge und Abstürze. Jede neue Produktion versteht sich als die nächste Etappe dieses großen Lebensprojekts, das sich auch als luzides Verweisspiel mit unseren kulturellen Prägungen lesen lässt. Und so mag der Beginn von »Vampire’s Mountain« zunächst noch bekannt erscheinen: Ein abgelegener Ort. Vereinzelte Menschen verschiedener Herkunft treffen nach und nach ein. Niemand weiß genau, wozu er oder sie gebeten ist. Gilt es eine Erbschaft anzutreten? Etwas, jedenfalls, liegt tief vergraben. Oder hat es sich bereits aus der Erde befreit? Die Ungewissheit erzeugt eine phantastische Wachheit, die langsam, aber sicher die Wahrnehmung verändert: Sehen die kahlen Berggipfel in der Ferne nicht aus wie die Zähne eines Vampirs? Konzept, Regie, Bühne und Kostüme: Philippe Quesne Mitarbeit Bühnenbild: Elodie Dauguet Technische Mitarbeit: François Boulet Mitarbeit Kostüme: Marie-Luise Otto Licht: Annette ter Meulen Dramaturgie: Judith Gerstenberg
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Mein Schwanensee
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Uraufführung: 9.10.2025 In den vergangenen Spielzeiten entwickelte Christoph Marthaler im MalerSaal zwei ungewöhnliche Abende, die auf Gedichten, Briefen und Skizzen von Autor*innen basieren, die aus unterschiedlichen Gründen den vollständigen Rückzug in Zimmer (Emily Dickinson) und Türme (Friedrich Hölderlin) wählten, um aus kleinsten Räumen größte Literatur hervorzubringen. Nach »Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten« und »Im Namen der Brise« geht es nunmehr um eher unbekannte Teile des Werks der österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelinek, die aus ihren Wohnungen in Wien und München heraus das freidrehende Weltgeschehen seziert und unverwechselbar zur Sprache bringt. So wie die Dinge stehen, wird es alles andere als ein klassisches Ballett. Mit »Mein Schwanensee« schließt sich die Beschäftigung mit diesen weltzugewandten Weltflüchtigen nun zu einer Trilogie. Regie: Christoph Marthaler Bühne: Duri Bischoff Kostüme: Sara Kittelmann Licht: Björn Salzer Dramaturgie: Malte Ubenauf, Judith Gerstenberg
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WORDS & WINE - An evening with Dylan Thomas
The English Theatre of Hamburg
Hosted by Jason Couch, Winner of 3 Best Acting Awards from the Guild of Drama Adjudicators (UK) Join us for a rich and intimate evening dedicated to the lyrical genius of Dylan Thomas — poet, playwright, and one of the most distinctive voices of the 20th century. With his unforgettable rhythms, vivid language, and soul-stirring imagery, Thomas’s work sings of life, love, loss, and the wild beauty of Wales. In the warm ambiance of our theatre foyer, sip a glass of wine as Jason Couch, award-winning British actor and masterful storyteller, brings Thomas’s poetry and prose vividly to life. From the haunting nostalgia of FERN HILL to the exuberant humour of UNDER MILK WOOD, you’ll be transported into a world of rich soundscapes and emotional depth. Whether you’re a lifelong admirer or new to Dylan Thomas’s work, this special Words and Wine promises to be an inspiring and immersive experience — a celebration of words, wit, and the intoxicating magic of language. Come for the poetry. Stay for the wine. Leave with your heart stirred.
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The Hunchback Variations by Mickle Maher
The English Theatre of Hamburg
An Evening Celebrating Transatlantic Friendship – Theatre, Dialogue, and Community On the occasion of German-American Friendship Day and in celebration of the long-standing partnership between Hamburg and Chicago, The English Theatre of Hamburg invites you to a special evening of live performance, cultural exchange, and community. The evening will feature the acclaimed absurdist play THE HUNCHBACK VARIATIONS by Mickle Maher, introduced by Chicago-born director Rebecca Garron. Following the play, we will explore the Chicago theatre scene and the legacy of absurdism in American theatre. In the spirit of connection and collaboration, we will also hear brief presentations from a variety of American clubs and institutions here in Hamburg, highlighting the vibrant and diverse transatlantic community in our city. With a few musical surprises and a relaxed reception to round off the evening, we look forward to celebrating the many ways in which art, friendship, and cultural dialogue continue to bring us together. Punctuating the final scene of The Cherry Orchard, Anton Chekhov wrote: “Suddenly a distant sound is heard, coming as if out of the sky, like the sound of a string snapping, slowly and sadly dying away.” That one sentence — one of the greatest stage directions in Western theatre — has baffled sound designers for over a century. In Mickle Maher’s THE HUNCHBACK VARIATIONS, the playwright has developed a deft deconstruction of artistic collaboration through the absurdist conceit of pairing two of history’s most famous deaf artists, Ludwig van Beethoven and Quasimodo, the fictional bell ringer of Notre Dame. Over 11 scenes, or ‘variations,’ the story plays out the duo’s comical and frustrating attempts to create Chekov’s famous sound effect – one doomed by their mutual deafness, unpleasant working conditions, and the fact that Beethoven has not yet finished reading The Cherry Orchard. THE HUNCHBACK VARIATIONS questions the nature of music and sound, and performance in a moving and fearless meditation on collaboration and the creative process.
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The Invisible Hand by Ayad Akhtar
The English Theatre of Hamburg
You’re kidnapped by terrorists and the only way out is to raise your own ransom money – by beating the stock market. When American banker Nick Bright is captured by an Islamic militant group in Pakistan, his prospects are grim. Mistaken for his boss, he holds little strategic value, and no one is coming to negotiate his release. Alone in his cell, Nick has two assets that just might save him: his sharp mind and a deep understanding of global finance. In a desperate attempt, he offers to raise his own ransom money – all $10 million – by manipulating the market. The Pulitzer Prize winner Ayad Akhtar (THE WHO AND THE WHAT) has done it again: THE INVISIBLE HAND is an intelligently layered play that probes the intersection of human survival, capitalism, and geopolitics. Drawing its title from the famous concept coined by Scottish philosopher Adam Smith, the play gives theatrical form to the invisible forces that shape global economics – and leaves the audience pondering a haunting question: Are we prisoners of the system of our own making?
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Frommer Tanz
Thalia in der Gaußstraße
Klaus Manns Debüt "Der fromme Tanz "(1926) erzählt von Träumen, Ängsten und Lebenswegen junger Menschen in einer Zeit, die von zahlreichen Krisen und Umbrüchen gezeichnet ist. Ein Schlupfloch finden sie in der Berliner Clubszene – Freiheit und Widerstand scheinen hier noch moglich. Durch eine offene Auseinandersetzung mit freizügiger und gleichgeschlechtlicher Liebe bricht Manns Werk als einer der ersten Coming-out-Romane seiner Epoche gesellschaftliche Tabus. Es führt uns in die Weimarer Republik, in der Gefühle und Kämpfe einer Generation gegen autoritäre Strömungen zu einem kraftvollen Klang der Befreiung werden. Regisseur Ran Chai Bar-zvi, dessen Inszenierungen politische Schärfe mit poetischer Kraft verbinden, widmet sich nun Klaus Manns erstem großen Prosatext für die Bühne. Regie: Ran Chai Bar-zvi Bühne: Ran Chai Bar-zvi Kostüme: Marilena Büld Musik: Evelyn Saylor Video: Pata Popov Dramaturgie: Mehdi Moradpour Dauer 1 Std. 45 Min., keine Pause
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Was ihr wollt
Thalia Theater
Ein Mann liebt eine Frau, die er noch nie gesehen hat. Diese Frau liebt wiederum einen Mann, der sich nur als solcher ausgibt und ansonsten eine Frau ist. Jene Frau liebt ersteren Mann, der aber glaubt, sie sei ein Mann. Dieses Liebeschaos vollzieht sich in Illyrien, einem wundersamen Ort am Meer, bevölkert von egozentrischen und närrischen Menschen. Doch wer glaubt, die Liebe sucht ihr Gegenüber, irrt. Das Zentrum der Liebe ist zumeist der oder die Liebende selbst. Die Liebe? Selbstrettung und Heilmittel für die wunde Seele. Aber einen Menschen gibt es in Illyrien, der anders ist, der Herzen aufweckt und Identitäten erweitert. Gemeinsam mit dem Treppenhausorchester befragen Anne Lenk und das Ensemble die Möglichkeiten der Liebe in einer Welt, die sie verloren zu haben scheint. Regie: Anne Lenk Bühne: Judith Oswald Kostüme: Sibylle Wallum Musik/Komposition: Kostia Rapoport Licht-Design: Jan Haas Orchesterleitung: Thomas Posth Dramaturgie: Nora Khuon, Susanne Meister Wir danken der Claussen-Simon-Stiftung für ihre großzügige Förderung des Treppenhausorchesters und der Komposition für Was ihr wollt.
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Einhandsegeln
Thalia Theater
Allein auf seinem Segelschiff KATE MOSS. An Bord: ein Mann kurz vor Kap Hoorn. Das Ziel: die Welt umsegeln. In seinem Logbuch hält er Koordinaten, Tagesabläufe und Erkenntnisse fest. In einer Mehrstimmigkeit von Selbst- und Zwiegesprächen, Träumen, Visionen reift die Einsicht, dass „Freiheit ein Lehrberuf“ ist. Gegen Ende seiner Reise steht er vor einer Entscheidung: Soll er sich dem Zugehörigkeitswunsch zur Gesellschaft unterordnen oder doch im Trost der Einsamkeit seinen eigenen Weg gehen? Christian Kortmann sagt: „Es geht mir um Fragen, die uns grundsätzlich in dieser Gesellschaft beschäftigen. Das Alleinsein und die Einsamkeit sind bei einem Einhandsegler das tägliche Brot, ja: die grundsätzliche Arbeitsbedingung. Der Protagonist sucht diese Einsamkeit und macht sie enorm produktiv. In der Beschäftigung mit den Einhandseglern ist mir auch das erste Mal der Begriff „Einsamkeitsliebe“ begegnet, den kannte ich so vorher noch nicht.“ (taz 13.2.2022) Regie: Matthias Günther Ausstattung: Nadin Schumacher Mit: Tim Porath Dauer 1:30h, keine Pause
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K(no)w Black Heroes
Thalia in der Gaußstraße
Hamburg-Premiere: 9.10.2025 Akos hat ein Raumschiff gebaut und packt gemeinsam mit ihrer Freundin Essinam die Koffer. Dabei stellen sie sich die Frage: Was nehmen wir mit? Die Antwort ist für sie eindeutig: Die Erfindungen Schwarzer Wissenschaftler*innen – von der Ampel über Teigausrollmaschinen bis hin zur Gasmaske. Und wenn sie auf ihrer Reise einen neuen Planeten entdecken? Dann wird der auf keinen Fall kolonisiert! Sie wollen es besser machen als die Kolonisator*innen und ihre eigenen kulturellen Werte, Religionen und Gesetze nicht dem neuen Planeten auferlegen. Mable Preach, die in Hamburg auf Kampnagel und in der freien Theaterszene Erfolge feierte, begibt sich gemeinsam mit dem Ensemble in unterschiedliche Genres und Galaxien, um die Schwarzen Errungenschaften unserer jüngeren Zeitgeschichte sichtbar zu machen. Nun liegt es an uns: Was fangen wir an mit all dem Schwarzen Wissen? Welche Zukünfte können wir erdenken? Regie: Mable Preach Bühne: Dennis Stoecker Kostüme: Sarah Meischein Dramaturgie: Murat Dikenci Dauer: 1 Std., keine Pause Altersempfehlung: ab 12 Jahren
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Alles, was wir nicht erinnern
Thalia in der Gaußstraße
nach dem Buch von Christiane Hoffmann Am Ende des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs sind mehr als zwölf Millionen Deutsche auf der Flucht oder werden aus ihren Häusern vertrieben – ein kollektives Trauma, das bis heute in den Familien nachwirkt. Es verbindet sich mit dem Schicksal von Millionen Geflüchteten unserer Tage und erhält durch den Krieg in der Ukraine Aktualität. Im Januar 2020 macht sich die Autorin Christiane Hoffmann in Różyna (Rosenthal), einem Dorf in Niederschlesien, auf den Weg Richtung Westen. Zu Fuß geht sie die 550 km noch einmal nach, die ihr Vater als Neunjähriger im Winter 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee mit dem Treck seines Dorfes zurücklegte. Seine Flucht führte ihn schließlich nach Wedel bei Hamburg. Emotionaler Ausgangspunkt des Weges der Tochter ist ihre Annäherung an den vor kurzem verstorbenen Vater, dessen fehlende Erinnerung an das Geschehen von damals ihr Leben geprägt hat. Es ist der Versuch, die Auswirkungen des Fluchttraumas auf die nächsten Generationen zu begreifen. Für die langjährige Auslandskorrespondentin und derzeitige stellvertretende Regierungssprecherin ist es aber auch eine Reise durch Europa in die gemeinsame Geschichte Deutschlands, Polens und Tschechiens. Im Februar 2024 reist Regisseur Gernot Grünewald zusammen mit Christiane Hoffmann und dem polnischen Autor Jarosław Murawski nach Różyna, um dokumentarisches Material für den Theaterabend in der Gaußstraße zu sammeln. Sie sprechen mit Zeitzeugen und Nachfahren der 1945 aus der Westukraine vertriebenen polnischen Familien, die heute im Dorf und im Haus der Familie Hoffmann leben. Gemeinsam mit dem Team untersucht Videokünstler Jonas Plümke entlang der Fluchtroute, wie sich diese gigantische Bevölkerungsverschiebung bis heute in Menschen, Häusern und Landschaften abbildet. Regie: Gernot Grünewald Bühne: Michael Köpke Kostüme: Katharina Arkit Dramaturgie: Susanne Meister Musik: Daniel Sapir Video: Jonas Plümke, Rasmus Rienecker Übersetzung/Recherche Polen: Jaroslaw Murawski
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Verwandlung
Thalia in der Gaußstraße
Uraufführung: 17.10.2025 Gregor Samsa sorgt für seine Familie, ordnet sich unter, funktioniert – bis er eines Morgens als Ungeziefer erwacht. Plötzlich ist er wertlos, eine Last für die, die ihn einst brauchten. Die Familie wendet sich ab, die Gesellschaft stößt ihn aus. Kafkas Die Verwandlung ist die wohl berühmteste Erzählung über Entfremdung, Anpassung und den Wunsch, gesehen zu werden. Sie birgt die Frage in sich: Was passiert mit denen, die nicht mehr ins System passen? Burhan Qurbani, bekannt für seine filmischen Überschreibungen von u. a. Berlin Alexanderplatz und Kein Tier. So Wild, überträgt Kafkas Erzählung in eine Gegenwart, die Zugehörigkeit neu definiert. In einer Zeit, in der Ausgrenzung zum politischen Werkzeug wird, wirkt Kafkas Erzählung wie ein Echo auf unsere brüchige Gegenwart. Regie: Burhan Qurbani Bühne: Elisa Limberg Kostüme: Elisa Limberg Musik: Camill Jammal Dramaturgie: Elvin İlhan
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| Theater
Thalia in der Gaußstraße
Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona gleichermaßen – offen für alle aus dem Großraum Hamburg, aber mit starker Anbindung an den kreativen Melting Pot Altona aus Arbeitern, Künstlern, bürgerlichem Mittelstand und einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft. Besonders dem multinationalen Zusammenhang wird das Programm des Thalias in der Gaußstraße verstärkt Rechnung tragen und gleichzeitig Kreativort für ungewöhnliche und junge künstlerische Initiativen sein. In den letzten zehn Jahren hat sie sich die Gaußstraße vom Fabrikgelände in ein Kreativzentrum mit dem Charme eines New Yorker Hinterhofs verwandelt. Hier hat sich das Thalia eine Spielstätte und Probebühnen erobert. Wir gestalten weiter: Das Foyer ist offener, großzügiger, wohnlicher und lädt noch entschiedener zur Kommunikation ein. Die zweite Spielstätte neben der Thalia Gauß ist die Thalia Gauß Garage, ein Ort mit Patina, ein Ort für Experimente und zum Entdecken.
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Asche
Asche
Thalia in der Gaußstraße
„Für mich liegt der Hauptreiz des Theaters darin, subjektive Wahrheiten vergrößern zu können. Dass eben diese Wahrheiten die Hauptrolle spielen und nicht die rationale Gleichwertigkeit. Theater machen ist wie Träume teilen.“ Jette Steckel In der Gaußstraße hat Jette Steckel – noch bevor sie dort zuletzt 2011 „Der Fremde“ von Camus inszenierte, der 70 Mal gespielt wurde – 2009 eine Adaption von Ilija Trojanows Roman „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ auf die Bühne gebracht. Ein altes Plakat mit diesem Titel hängt dort noch immer in einem Gang. Jetzt kehrt Hausregisseurin Jette Steckel, die in den letzten Jahren am Thalia immer für die große Bühne inszeniert hat, noch einmal in die Gaußstraße zurück. Im Gepäck zum ersten Mal ein Stück von Elfriede Jelinek, deren Texte in unterschiedlichsten Regiehandschriften immer wieder den Weg auf die verschiedenen Bühnen des Thalia gefunden haben. Jelineks jüngstes Werk „Asche“ ist ein zutiefst persönlicher Text über den Verlust des geliebten Weggefährten, über Trauer und Untröstlichkeit, über das Empfinden, der Welt abhanden zu kommen, wenn der eine Mensch nicht mehr da ist, „verzogen ins Nichts.“ Und was passiert, wenn uns obendrein die Welt, unser Planet abhandenkommt? Das hatte doch einmal so schön angefangen mit der Schöpfung. Die Schönheit der Natur! Und plötzlich ist sie so grausam. „Was waren wir doch für böse Gäste! Nimmer hielten wir Ruh, nimmer hielten wir Rast!“. Die Erde bröckelt schon und an den Rändern ist der Saum runtergetreten. Eine Parallelerde, auf die man hinüberhüpfen könnte, ist nicht in Sicht. Elfriede Jelineks Schreiben ist, wie sie selbst sagt, ein leidenschaftlicher Akt, eine Art Rage. „Ich sehe, die Regie reicht mir einen Zettel herein: Alles Asche. Das hab ich schon vorausgesehen. Ich mache weiter, sogar in der Wüste würde ich noch weitermachen, im Meer auch, aber nicht lang, bei meinen Schwimmkünsten.“ In Kooperation mit dem Zirkus Zartinka, einem Zirkusprojekt des Z*ART e.V. Regie: Jette Steckel Bühne: Florian Lösche Kostüme: Hanna Krümpfer Musik: Matthias Jakisic Leitung ZIRKUS ZARTINKA: Tobias Fiedler
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Der Tod in Venedig
Thalia in der Gaußstraße
„Wer außer sich ist, verabscheut nichts mehr, als wieder in sich zu gehen.“ Die Cholera geht um. Unauffällig versucht man, Venedigs Straßen zu desinfizieren. Heimlich wird abgewogen zwischen Seuchenschutz und den Interessen von Fremdengewerbe und kürzlich er öffneter Gemäldeausstellung. Verlässliche Auskünfte über Infektionszahlen gibt es nicht, doch das Gerücht einer bevorstehenden Sperre kursiert unter den Einheimischen. Die internationale Bohème, die im Grand Hotel die Sommerfrische genießt, ahnt nichts von der Gefahr. Wohlhabende Franzosen, Polen, Russen, Engländer und Deutsche genießen zwischen Strand und Speisesaal das dekadente Leben am Lido. Der bürgerliche Schriftsteller Gustav von Aschenbach entdeckt im polnischen Jungen Tadzio den Inbegriff von Schönheit und Vergänglichkeit. Fatalistisch verliert sich der seriöse Deutsche in dieser letzten selbstzerstörerischen Leidenschaft. Als er von der Epidemie erfährt, beschließt auch er, zu schweigen: angezogen vom Ausnahmezustand, dem „phantastischen Grauen“ der Seuche, diesem „schlimmen Geheimnis der Stadt, das mit seinem eigensten Geheimnis verschmolz und an dessen Bewahrung auch ihm sehr gelegen war“. Zeit seines Lebens auf Würde und Disziplin bedacht, wirft er seine Selbstachtung und Moral über Bord und gibt sich dem Verfall hin. Bastian Kraft inszenierte am Thalia Theater u.a. „Amerika“ nach Franz Kafka, „Der zerbrochne Krug“ (ausgezeichnet mit dem RolfMares Preis) und „Dancer in the Dark“. Immer wieder adaptierte er bedeutende Romane für die Bühne, beispielsweise Dostojewskis „Schuld und Sühne“ (Frankfurt) und Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ (Zürich) und „Felix Krull“ (Volkstheater München). Regie: Bastian Kraft Bühne: Peter Baur Dramaturgie: Christina Bellingen Musik: Fabian Ristau Video: Jonas Link Dauer: 1:25h, keine Pause
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Emilia Galotti
Thalia Theater
Emilia will beides – Bräutigam und Liebhaber, Ehe und Abenteuer. Die Erwartung, als Frau treu zu ihrer Entscheidung zu stehen, kann sie leider nicht erfüllen. Im Gewand eines bürgerlichen Trauerspiels schreibt der Aufklärer Lessing im 18. Jahrhundert einen rasanten Krimi-Plot. Mit großer Energie versuchen seine Frauenfiguren, sich aus den Zuweisungen und Erwartungen an ihr Geschlecht zu befreien. Nachdem seine Heldin Emilia Galotti als reine Unschuld ihren eigenen Willen und ihr Begehren entdeckt, gibt es für sie kein Zurück. Auch ihre Rivalin Orsina, vom Prinzen aussortiert, weil sie eigenständig denkt und zu viel redet, sowie ihre Mutter Claudia, die sich nur über die Tochter verwirklichen kann, suchen einen Ausweg. Doch was anfangen mit Männern an der Macht, die das Spiel bestimmen wollen? Angeführt von einem Prinzen, der ganz selbstverständlich die eine Geliebte ablegen und sich eine neue zulegen darf. Schließlich ist er ein Mann, sein Begehren ist frei. Mit einem Vater, der seine Verantwortung darin sieht, Emilia zu einer guten Ehefrau zu erziehen. Und dem Karrieristen Marinelli, der den Plot am Laufen hält, indem er für sein Fortkommen und seine Karriere buchstäblich über Leichen geht. Wo in dieser Welt sind die Werte, für die sich Lessings Heldin am Ende des Dramas umbringen soll? Gibt es keinen anderen Schluss? Anne Lenks ungewöhnliche Klassiker-Inszenierungen vom Deutschen Theater Berlin „Der Menschenfeind“ von Molière und „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller wurden 2020/21 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Die Regisseurin hat bereits regelmäßig am Thalia gearbeitet, ihre Uraufführung von Finn-Ole Heinrichs „Räuberhände“ läuft seit 2013 erfolgreich im Repertoire der Gaußstraße. Zuletzt inszenierte sie am Thalia Theater Tschechows „Drei Schwestern“. Regie: Anne Lenk Bühne: Judith Oswald Kostüme: Sibylle Wallum Dramaturgie: Susanne Meister Musik: Camill Jammal Video: Jonas Link Dauer: 1.40h, ohne Pause
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