![](https://www.culturall.de/pic/offers/HP1428_200x120.jpg)
Aufführungen / Theater
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Hamburg, Kirchenallee 39
- Heute: Aus dem Nichts
- Morgen: Endsieg
- Uraufführung: ATLAS
- Premiere: Kabale und Liebe – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie
- Uraufführung: Nils Holgersson rettet Europa?
- Uraufführung: Bonni & Kleid
- Premiere: Bambi: Eine Expedition in den Wald
- Olaf Schubert & seine Freunde
- Schwankende Kanarien
- Status Quote - Theater im Umbruch
- Herr Puntila und sein Knecht Matti
- Im Spiegelsaal
- Zusammenstoß. Ein höchstwahrscheinlicher Irrtum
- Bernarda Albas Haus
- Kursbuch-Salon Nr. 2
- Antiope
- Subjekt Woyzeck (into the void)
- Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh
- KDK Stand Up
- Zukunft der Demokratie #5
- Eden Cinéma
- St. Georgologie To Go
- Die Schattenpräsidentinnen Oder: Hinter jedem großen Idioten gibt es sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu halten.
- Das Schloss
- Eine Stunde ZEIT mit Angela Merkel
- HörenSagen
- Die gläserne Stadt
- Bodies under Water
- ANTHROPOLIS I: Prolog / Dionysos
- Maschinenraum der Zukunft #3
- ANTHROPOLIS II: Laios
- Kulturfundus
- ANTHROPOLIS III: Ödipus
- ANTHROPOLIS IV: Iokaste
- ANTHROPOLIS V: Antigone
- Salon Arsenalna Салон Арсенальна №14
- Tag der Bären
- Coolhaze
- Blick hinter die Kulissen
- Tiere im Hotel
- Richard the Kid & the King
- Die Leiden der jungen Werte
- Manuel Rubey und Simon Schwarz: Das Restaurant
- Der eigene Tod
- Das Ereignis
- Kontroll-(Ver)Lust
- Heinz Strunk: Zauberberg 2
- Die Erfindung meiner Kindheit
- Moritz Neumeier improvisiert.
- Zur Person: Hannah Arendt
- Schund & Asche
- Krabat
- YOUtopia-Camp
- Virtueller Rundgang
- Der Zuschauerraum des Schauspielhaus zählt zu den schönsten Theaterräume Deutschlands.
![](https://www.culturall.de/pic/offers/HP1256_200x120.jpg)
Aufführungen / Theater
Thalia Theater Hamburg
Hamburg, Alstertor 1
- Premiere: Ubu
- WIR und die Zukunft
- DARE!
- Legende
- Ole allein zu Haus
- Nachtcafé Vienna
- Moby Dick
- Ajax und der Schwan der Scham
- Die Orestie I-IV
- Emilia Galotti
- Thalia Vista Social Club
- Einhandsegeln
- Das mangelnde Licht
- Wenn die Rolle singt oder der vollkommene Angler
- Best of Poetry Slam
- Der Apfelgarten
- Der Prozess
- State of Affairs
- Blue Skies
- Noch wach?
- Die Tragödie von Romeo und Julia
- Thalia digital
- Das Thalia Theater ist eines der drei Hamburger Staatstheater, eine Sprechtheaterbühne mit einem festen und viel gerühmten Ensemble.
![](https://www.culturall.de/pic/offers/HP3438_200x120.jpg)
Aufführungen / Theater
Thalia in der Gaußstraße Hamburg
Hamburg, Gaußstraße 190
- Premiere: OKLAHOMA
- Premiere: Das Handtuch werfen
- Der Wij
- Wolf
- Alles, was wir nicht erinnern
- Eurotrash
- Asche
- Geschlossene Gesellschaft
- Herkunft
- Phänomenschwelle
- Tschick
- Gazino Altınova
- Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich
- Schöne neue Welt
- Barrrbie ein Puppenheim
- Fifty and One Shades of Meryem
- Yol oder ein Zebrastreifen geht Sonne suchen
- Die Gaußstraße ist Dependance des Thalia Theaters und Stadtteiltheater von Hamburg Altona.
![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG179793_130_19447.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG186565_130_19448.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Das Handtuch werfen
Thalia in der Gaußstraße
Premiere: 8.3.2024 Weltschmerz-Lethargie ist der neue Vibe auf den Sofas der Nation. Und während wir mit guilty pleasure für apokalyptische Endzeitstimmung kapitulieren und nachts heimlich davon träumen, dass es endlich zu spät ist, noch etwas zu tun, träufeln geistig brandschatzende Räuber Aufguss für Aufguss ihr Öl ins Feuer. Schwimme, wer schwimmen kann … steht auf dem Tor zur Wohlfühloase im Saunaparadies … und wer zu plump ist, geh’ unter. Gut Schwitz!![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG181896_130_101015.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Fifty and One Shades of Meryem
Thalia in der Gaußstraße
Erst sollte es ein Film werden, dann wurde es ein DLF-Radiofeature und jetzt wird es auch ein Theaterstück. Die Schauspielerin Meryem Öz, seit 2021 im Ensemble des Thalia, lädt ein, ihrem Stream of Consciousness zu folgen auf eine kaleidoskopartige Reise durch ihr Leben. Verortet irgendwo zwischen Theater, Familie und Freund:innen, zwischen der Sehnsucht nach den Meeren: dem Steinhuder Meer, dem Schwarzen Meer in der Türkei oder ihrem Bootshaus an der Alster in Hamburg. _______ İlk önce bir film olması düşünüldü, sonra ortaya bir DLF radyo eseri çıktı ve şimdi de sırada tiyatro piyesi olarak sahnelenmesi var. 2021’den bu yana Thalia’nın kadrosunda yer alan oyuncu Meryem Öz seyircilerini, Stream of Consciousness isimli eserini izlemeye davet ediyor: Çiçek dürbününden izler gibi onun hayat serüveninden geçen bir yolculuk sizleri bekliyor. Hayat yolculuğu tiyatro, aile ve arkadaşları aralarında gelip geçen farklı rotalara doğru bizleri alıp götürüyor. Denizlere duyulan özlemi ise ayrılmaz bir yol arkadaşı; ister Steinhuder Meer, ister Türkiye’de Karadeniz’e, ister Hamburg’da Alster kıyılarındaki tekne kulübesi olsun. Regie: Camilla Ferraz Ausstattung: Anna Degenhard Dramaturgie: Nina Bade Musik: Ayșe Glass Video: Leon Daniel, Yannick Kaftan Dauer: 1:20h, keine Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG183271_130_101778.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Barrrbie ein Puppenheim
Thalia in der Gaußstraße
I’m a Barbie girl in the Barbie world Life in plastic It’s fantastic Barbies Welt ist rosarot – es gibt keine Krankheiten, keine Kriege, keine Krisen. Jedes Rädchen schmiegt sich an das nächste und gemeinsam drehen sie an der allgegenwärtigen Perfektion. Das ist ein Märchenuniversum, ein Zufluchtsort für Frauen, für Kinder, für alle. Doch wie fragil ist diese Konstruktion? In seiner Überschreibung von „Nora. Ein Puppenheim“ verlegt Emre Akal die Handlung von Ibsens Drama in die Welt von Barbie und Ken. Wie sähe Noras Leben aus, wenn sie es wie Barbie selbst erschaffen könnte? Als Barbie ist sie erfolgreich, talentiert und strahlend gesund. Sie ist selbst Zentrum ihres ‚utopischen‘ Kosmos. Es ist also alles fantastic, doch als ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit ans Licht kommt, gerät das System aus den Fugen. In einer Symbiose zwischen Bühnenbild und Bildender Kunst wird eine Welt zwischen analoger und virtueller Realität geschaffen. Die digitale Wirklichkeit, entworfen und kreiert durch das Künstlerduo Mehmet & Kazim verschmilzt mit der plastischen Bühnenarchitektur von Lara Roßwag. Emre Akal ist mehrfach ausgezeichneter Autor und Regisseur. In seinen Arbeiten verwebt er Choreographie, Installation und Bildkomposition. Seine Werke waren unter anderem an renommierten Theatern wie dem Stadttheater Bakirköy in Istanbul, den Münchner Kammerspielen und dem Schauspielhaus Graz zu sehen. Auf seine Initiative hin gründete sich 2019 das Ayse X Staatstheater, als Gegenentwurf zur institutionellen Theaterlandschaft. Das Projekt erforscht Möglichkeiten einer neuen intersektionalen und diversifizierten Theaterpraxis. Regie: Emre Akal Bühne: Lara Roßwag Digitale Bühne: Das Künstlerduo Mehmet & Kazim Kostüme: Annika Lu Dramaturgie: Natalja Starosta Musik: Enik Dauer: 1:30h, keine Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG184326_130_101779.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Alles, was wir nicht erinnern
Thalia in der Gaußstraße
nach dem Buch von Christiane Hoffmann Am Ende des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs sind mehr als zwölf Millionen Deutsche auf der Flucht oder werden aus ihren Häusern vertrieben – ein kollektives Trauma, das bis heute in den Familien nachwirkt. Es verbindet sich mit dem Schicksal von Millionen Geflüchteten unserer Tage und erhält durch den Krieg in der Ukraine Aktualität. Im Januar 2020 macht sich die Autorin Christiane Hoffmann in Różyna (Rosenthal), einem Dorf in Niederschlesien, auf den Weg Richtung Westen. Zu Fuß geht sie die 550 km noch einmal nach, die ihr Vater als Neunjähriger im Winter 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee mit dem Treck seines Dorfes zurücklegte. Seine Flucht führte ihn schließlich nach Wedel bei Hamburg. Emotionaler Ausgangspunkt des Weges der Tochter ist ihre Annäherung an den vor kurzem verstorbenen Vater, dessen fehlende Erinnerung an das Geschehen von damals ihr Leben geprägt hat. Es ist der Versuch, die Auswirkungen des Fluchttraumas auf die nächsten Generationen zu begreifen. Für die langjährige Auslandskorrespondentin und derzeitige stellvertretende Regierungssprecherin ist es aber auch eine Reise durch Europa in die gemeinsame Geschichte Deutschlands, Polens und Tschechiens. Im Februar 2024 reist Regisseur Gernot Grünewald zusammen mit Christiane Hoffmann und dem polnischen Autor Jarosław Murawski nach Różyna, um dokumentarisches Material für den Theaterabend in der Gaußstraße zu sammeln. Sie sprechen mit Zeitzeugen und Nachfahren der 1945 aus der Westukraine vertriebenen polnischen Familien, die heute im Dorf und im Haus der Familie Hoffmann leben. Gemeinsam mit dem Team untersucht Videokünstler Jonas Plümke entlang der Fluchtroute, wie sich diese gigantische Bevölkerungsverschiebung bis heute in Menschen, Häusern und Landschaften abbildet. Regie: Gernot Grünewald Bühne: Michael Köpke Kostüme: Katharina Arkit Dramaturgie: Susanne Meister Musik: Daniel Sapir Video: Jonas Plümke, Rasmus Rienecker Übersetzung/Recherche Polen: Jaroslaw Murawski![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG162870_130_87583.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Schöne neue Welt
Thalia in der Gaußstraße
in einer Bearbeitung von Amir Reza Koohestani und Keyvan Sarreshteh / Aus dem Persischen von Mitra Nadjmabadi Wenn man alles auf Knopfdruck haben kann, auch und vor allem das Glück, welcher Wunsch bleibt da noch offen? 1932 erschien einer der wichtigsten utopisch-dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts, ein bis heute in der ganzen Welt gelesener Klassiker, der Titel ein geflügeltes Wort. Aldous Huxley ließ seine „Brave New World“ eigentlich 500 Jahre in der Zukunft spielen. Aber was damals Zukunftsvision war, ist heute schon (fast) Gegenwart. Sex, befreit von jeglicher Moral und jedem Gefühl, wunschloses, immer verfügbares Glück, geboren aus der Chemie, und was vielleicht noch fantastischer ist: eine neue Welt, ganz speziell für uns designt, die alle unsere Wünsche erfüllt und uns verlässlich von allem ablenkt, was sie nicht bieten kann – oder will. Wir haben uns eine „Schöne neue Welt“ erschaffen, deren Befriedigungen, Verabredungen und Algorithmen so tief in uns eingedrungen sind, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Die da draußen, die außerhalb unserer idealen Gesellschaft leben, deren archaisches Leben gehört ja wohl eher ins Reich der Geschichte und Geschichten. In solch einer Gemeinschaft ist John Savage aufgewachsen, in einem Reservat am Rande der Zivilisation. Einem Ort, an dem Hoffnung oft vergeblich und Frustration die Realität ist. Savage verkörpert all das, was die „Schöne neue Welt“ hinter sich gelassen hat. Als Savage zurückkehrt, beweist sein schäbiges Dasein nur einmal mehr, dass eine Welt, in der er nicht existiert, eine bessere ist. Aber ist dieser Mensch wirklich „der Andere“? Und wirklich der Einzige, der anders ist? Ist jegliche Individualität ausgelöscht im Zustand der zwanghaften, immer verfügbaren, alptraumlosen Glückseligkeit? Gibt es kein Recht mehr, anders zu sein? Nach seiner erfolgreichen Inszenierung von „Transit“ nach Anna Seghers lädt der iranische Autor und Regisseur Amir Reza Koohestani ein zweites Mal für das Thalia Gaußstraße einen bekannten Stoff mit seinen eigenen Erfahrungen auf und überschreibt ihn zusammen mit seinem Co-Autor Keyvan Sarreshteh ins Heute. Regie: Amir Reza Koohestani Bühne: Mitra Nadjmabadi Kostüme: Gabriele Rupprecht Dramaturgie: Susanne Meister Musik: Matthias Peyker Video: Phillip Hohenwarter, Benjamin Krieg Dauer 1:30h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG179801_130_99082.png)
Aufführungen
| Schauspiel
Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich
Thalia in der Gaußstraße
Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik – kann es eine kürzere Definition für die Hölle geben? Im Ballsaal der Gaußstraße erzählt Bernd Grawert von den besonderen Erlebnissen einer Kreuzfahrt. Wie er von morgens bis abends und nach allen Regeln der schwimmenden Hotellerie verwöhnt wurde. Wie er erfuhr, dass jenseits von Ultra-ultra-Ultra-marinblau noch eine Steigerung möglich ist. Wie er mit eigenen Ohren hörte, wie ein Alleinunterhalter vor Publikum allen Ernstes sagte: „Okay, jetzt aber Scherz beiseite!“ Wie er erfolgreiche Geschäftsleute am Info-Schalter fragen hörte, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob Tontaubenschießen im Freien stattfindet und ob die Crew ebenfalls an Bord schläft. Wie er sehr viele fast nackte Leute sah, die er lieber nicht fast nackt gesehen hätte. Wie er streckenweise so übel drauf war wie seit der Pubertät nicht mehr. Eine Woche lang machte er alles mit! „Schrecklich amüsant…“ ist eine Reportage, die der Autor David Foster Wallace (1962 – 2008) für Harper's Magazine über eine Kreuzfahrt und damit "den Terror der fürsorglichen Entmündigung", geschrieben hat. Bei jeder Vorstellung von „Schrecklich amüsant...“ können Sie den großen "Nadir Cruise Teller" bestellen, der aus einer Vielfalt an internatioalen Speisen besteht - bitte spätestens bis 13 Uhr am Tag vor der Vorstellung. Jeder Teller enthält eine Vielfalt an authentischen Vorspeisen – Hummus (Kichererbsenpaste), Baba Ghanoush (Auberginenpaste), Labne (Quark mit Gewürzen), Mahamara (scharfe Soße mit Walnüssen), Lachshäppchen und dazu Brot. PREIS PRO TELLER – 10 € Um Vorbestellung wird gebeten unter cruiseteller@thalia-theater.de Regie: Bernd Grawert Dramaturgie: Matthias Günther Licht: Christin Lewke Dauer: 1.15h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG186560_130_19448.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
OKLAHOMA
Thalia in der Gaußstraße
Premiere: 15.2.2024 Am ersten Tag fuhren sie durch ein hohes Gebirge. Bläulich schwarze Steinmassen gingen in spitzen Keilen bis an den Zug heran, breite Bergströme kamen, als große Wellen auf dem hügeligen Untergrund eilend und in sich tausend kleine Schaumwellen treibend, sie stürzten sich unter die Brücken, über die der Zug fuhr, und sie waren so nahe, dass der Hauch der Kühle das Gesicht erschauern machte. Mit diesen Worten endet Franz Kafkas unvollendeter Roman „Amerika“ abrupt. Sein Protagonist Karl R. auf ewig gefangen im Transit zwischen damals und heute. Zwischen den desolaten Orten des alten Westens und dem erlösenden Versprechen des Naturtheaters von Oklahoma. Wird er jemals dort ankommen? Oder bleibt er gefangen im Blick auf eine sich verändernde Welt, die sich mit der Waffe in der Hand auf der Jagd nach dem goldenen Zeitalter immer tiefer im Dickicht der Gegenwart verirrt? Orientierung bietet nur der Horizont, weit in der Ferne, irgendwo verborgen hinter mit Thermitdrohnen angezündeten Büschen. Doch zuerst gucken wir noch auf die Steinmassen und Schaumwellen der Steppe um uns herum. Fieberträume, heftige Musikeinschläge, ein letztes Fest in einem Haus auf idyllischer Heide. Alles so nahe, dass der Hauch der Kühle das Gesicht erschauern macht. Dort wo Kafka aufhört, fängt Oklahoma an. Denn OKLAHOMA, das ist eine Leerstelle, ein Spiel, eine Komposition, eine Einladung. Oklahoma ist überall – nur dort ankommen muss man. Irgendwann. Und wenn das Tote nicht vorüber geht, dann kommt es zu uns, das ist das Ende vom Spiel. Also: nach Oklahoma! Nach Oklahoma! Lorenz Nolting studierte Schauspiel in Bochum und Regie an der Theaterakademie Hamburg. Im Thalia Theater war seine Arbeit „Biathlon der Sehnsucht“ beim Körber Studio Junge Regie 2021 zu sehen. Für die Gaußstraße inszenierte er „Faust Gretchen Fraktur. Ein Langgedicht nach Goethe“. Regie: Lorenz Nolting Bühne: Nadin Schumacher Kostüme: Anna-Maria Schories Dramaturgie: Christina Bellingen![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG149518_130_76885.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Herkunft
Thalia in der Gaußstraße
„‚Herkunft‘ ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist. Es ist ein Buch über die Frage, was zu mir gehört, ein Selbstporträt mit Ahnen. Und ein Scheitern des Selbstporträts. ‚Herkunft‘ ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod.“ Dies schreibt Saša Stanišić, eine der sprachmächtigsten und eigenwilligsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur, über seinen 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman. Aus einem Lebenslauf für die Ausländerbehörde wird eine große, autofiktionale Erzählung, die alle vereinfachenden Diskurse zum Thema Heimat und Identität hinter sich lässt. ‚Herkunft‘ gibt es hier nur im Plural, als zersplitterte Erinnerungen, als Fragment und Fiktion, als Spiel verschiedener Möglichkeiten, von denen die am Ende geglückte Ankunft – angesichts der mittlerweile sogar wählbaren menschenverachtenden Ausgrenzungspolitiken – eigentlich die unwahrscheinlichste Variante ist. Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad geboren. Dass man einmal von ihm sagen würde, er stamme aus Bosnien, war zum Zeitpunkt seiner Geburt keinesfalls ausgemacht. Er kam in einem Land zur Welt, das nicht mehr existiert: Jugoslawien. Als der Vielvölkerstaat auseinanderbrach, gelang der Familie 1992 die Flucht nach Deutschland. Heute lebt Stanišic´ in Hamburg. Sein Roman „Vor dem Fest“ wurde 2019 von Charlotte Sprenger auf die Bühne des Thalia Gaußstraße gebracht. Hier kommt nun auch „Herkunft“ zur Aufführung, in der Regie von Sebastian Nübling, der am Thalia zuletzt Navid Kermanis „Die Nacht der von Neil Young Getöteten“ als musikalischen Trip inszenierte. Regie: Sebastian Nübling Bühne: Evi Bauer Kostüme: Pascale Martin Dramaturgie: Julia Lochte Musik: Polina Lapkovskaja (Pollyester) Dauer 1:50 h, keine Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG175101_130_96663.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Geschlossene Gesellschaft
Thalia in der Gaußstraße
Inès, Estelle und Garcin sind tot und in der Hölle, das zumindest wissen sie. Warum aber ist diese Hölle so anders als erwartet? Kein Folterknecht und kein Folterinstrument, nur dieser nichtssagende Raum, dessen Ausgang verschlossen scheint. Keine Fenster, kein Spiegel, eine Klingel die nicht funktioniert und diese Hitze. Über allem kreist die Frage, warum gerade diese drei zusammen festsitzen. Sie sind im Leben einander nie begegnet und könnten unterschiedlicher nicht sein. Ist das wirklich Zufall? Das wohl berühmteste Drama Jean-Paul Sartres treibt in einer Art Parabel die Grundgedanken des Existentialismus auf die Spitze. Dazu verdammt frei zu sein, ist der Mensch in jedem Augenblick für sein eigenes Handeln verantwortlich. Jeder Augenblick ist dabei einzigartig und kann im Nachhinein nicht mehr verändert werden. Die drei Figuren des Dramas haben ihr Leben gelebt, sie können nichts mehr an ihren Entscheidungen ändern. Sie können nur noch sein wozu sie sich gemacht haben und das in der immer wachen Gegenwart der Anderen, die alles sehen und nichts übergehen. Der Regisseur Evgeny Kulagin und der Choreograf Ivan Estegneev erarbeiten aus dieser Erzählung eine düstere Choreografie, ein Physical Theatre, dass die Qual des einander Ausgeliefertseins in den Körper überträgt. Evgeny Kulagin und Ivan Estegneev arbeiten seit vielen Jahren im Bereich Tanz und Theater zusammen. Im Jahr 2002 gründeten sie gemeinsam die Dialogue Dance Company in Kostroma (RU), die sich bald zu einem wichtigen Zentrum des zeitgenössischen Tanzes entwickelte. Sie gründeten außerdem das physische Theaterlabor „Dialog-Lab“ und die unabhängige Plattform für zeitgenössische Kunst STANTSIA. Sowohl Evgeny als auch Ivan waren am Gogol Center in Moskau engagiert, bis es 2022 geschlossen wurde. Sie arbeiten auch weiterhin mit Kirill Serebrennikov zusammen, darunter „Der schwarze Mönch“, „Der Wij“ und „Barocco“ am Thalia Theater. Regie: Evgeny Kulagin Choreografie: Ivan Estegneev Bühne und Kostüm: Nadin Schumacher Dramaturgie: Natalja Starosta Komposition: Antony Rouchier Dauer: 1:30h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG151602_130_79127.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Eurotrash
Thalia in der Gaußstraße
Also, mit dem Rollator, mothers little helpers und einigen Whiskey-Flaschen im Gepäck begibt sich der Erzähler auf einen skurrilen Road-Trip mit seiner exzentrischen Mutter. Mit dem Taxi lässt sich das ungleiche Paar quer durch die Schweiz fahren, immer auf der Flucht vor der Einsamkeit, raus aus einem durch Geld vergifteten Leben. Auf dem Rücksitz eine Plastiktüte mit obszön viel Geld - 600.000 Franken in Scheinen, von der Mutter höchstpersönlich bei ihrer Züricher Privatbank abgehoben. Von der wohlstandsverwahrlosten Wohnung am Zürichsee über das Chalet in Gstaad geht es rasant in die Untiefen der persönlichen und kollektiven Vergangenheit. Immer angetrieben von dem glühenden Wunsch, die schmutzigen Aktiengewinne aus der Waffenindustrie durch Verschleudern und Verschenken so schnell wie möglich loszuwerden. Eine letzte gemeinsame Reise, die Mutter und Sohn in einer Weise zusammenbringt, wie das Leben es nicht geschafft hat. Mitten hinein in die dunklen Ecken der Familien-Vergangenheit, vom Springer-Hochhaus in Hamburg bis in die Villa des Nazi-Großvaters nach Sylt – oder doch ins Jenseits nach Afrika? Die Kreatur Mensch hinter einer splitternden Luxus-Fassade – was ist authentisch, was Fiktion? Ein hoch amüsantes Spiel mit biographischen Details und eine hinreißende Parodie. Direkt von der Short List des Deutschen Buchpreises fürs Theater adaptiert von Pop-Regisseur Stefan Pucher. „Eurotrash ist atemberaubend anders: Christian Kracht mixt Nazis, Geld, Familie und Vergangenheitsbewältigung – und trickst dabei alle aus.“ DIE ZEIT Regie: Stefan Pucher Bühne: Barbara Ehnes Kostüme: Annabelle Witt Dramaturgie: Susanne Meister Musik: Christopher Uhe Dauer: 2:10h, keine Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG185452_130_102565.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Asche
Asche
Thalia in der Gaußstraße
„Für mich liegt der Hauptreiz des Theaters darin, subjektive Wahrheiten vergrößern zu können. Dass eben diese Wahrheiten die Hauptrolle spielen und nicht die rationale Gleichwertigkeit. Theater machen ist wie Träume teilen.“ Jette Steckel In der Gaußstraße hat Jette Steckel – noch bevor sie dort zuletzt 2011 „Der Fremde“ von Camus inszenierte, der 70 Mal gespielt wurde – 2009 eine Adaption von Ilija Trojanows Roman „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ auf die Bühne gebracht. Ein altes Plakat mit diesem Titel hängt dort noch immer in einem Gang. Jetzt kehrt Hausregisseurin Jette Steckel, die in den letzten Jahren am Thalia immer für die große Bühne inszeniert hat, noch einmal in die Gaußstraße zurück. Im Gepäck zum ersten Mal ein Stück von Elfriede Jelinek, deren Texte in unterschiedlichsten Regiehandschriften immer wieder den Weg auf die verschiedenen Bühnen des Thalia gefunden haben. Jelineks jüngstes Werk „Asche“ ist ein zutiefst persönlicher Text über den Verlust des geliebten Weggefährten, über Trauer und Untröstlichkeit, über das Empfinden, der Welt abhanden zu kommen, wenn der eine Mensch nicht mehr da ist, „verzogen ins Nichts.“ Und was passiert, wenn uns obendrein die Welt, unser Planet abhandenkommt? Das hatte doch einmal so schön angefangen mit der Schöpfung. Die Schönheit der Natur! Und plötzlich ist sie so grausam. „Was waren wir doch für böse Gäste! Nimmer hielten wir Ruh, nimmer hielten wir Rast!“. Die Erde bröckelt schon und an den Rändern ist der Saum runtergetreten. Eine Parallelerde, auf die man hinüberhüpfen könnte, ist nicht in Sicht. Elfriede Jelineks Schreiben ist, wie sie selbst sagt, ein leidenschaftlicher Akt, eine Art Rage. „Ich sehe, die Regie reicht mir einen Zettel herein: Alles Asche. Das hab ich schon vorausgesehen. Ich mache weiter, sogar in der Wüste würde ich noch weitermachen, im Meer auch, aber nicht lang, bei meinen Schwimmkünsten.“ In Kooperation mit dem Zirkus Zartinka, einem Zirkusprojekt des Z*ART e.V. Regie: Jette Steckel Bühne: Florian Lösche Kostüme: Hanna Krümpfer Musik: Matthias Jakisic Leitung ZIRKUS ZARTINKA: Tobias Fiedler![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG169867_130_93013.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Wolf
Thalia in der Gaußstraße
Stell dir vor, deine Mutter zeigt dir eine Broschüre. Ein Ferienlager mitten im Wald. Bäume findest du eigentlich nur als Schrank super. Aber deine Mutter bekommt keinen Urlaub, deshalb darfst du mit einer Gruppe Jugendlicher und mies bezahlten Betreuern für eine Woche in die schöne Natur. Ein Topangebot, aber du hast keine Lust. Deine Hütte teilst du dir mit Jörg, der sich gerne am Rand aufhält, weil ihn keiner mag. Dafür kennt er sich mit Pflanzen aus und wandert gerne. Du interessierst dich mehr für gute Geschichten. Nachts fällt Mondlicht durch das Fenster, und ein Wolf sitzt vor der Hütte. Ein Albtraum. Jörg schnarcht, und du hast Angst. Jörg hat Stress mit Marko und seinen Jungs. Er ist ein Verlierer und muss jede Menge aushalten. Was kannst du machen? Vielleicht wäre die Lösung, Jörg beizustehen. Manchmal packt dich die Wut. Und dann? Das ist deine Geschichte. Du sagst: „Ich heiße übrigens Kemi.“ Saša Stanišićs „Vor dem Fest“ und „Herkunft“ sind absolute Kultaufführungen im Thalia in der Gaußstraße. Sein neuer Roman „Wolf“ ist ein Knaller. Er spielt mitten in der Walachei, oder wie Kryptik Joe (Deichkind) rappt: „In der Natur / Alles voll Gekrabbel und Gestrüpp / In der Natur / Da friert es dir am Steiß, wenn du dich bückst / In der Natur / Wirst du ganz langsam verrückt.“ Nach mehreren Arbeiten im Nachtasyl wird Camilla Ferraz mit der Romanadaption von „Wolf“ nach drei Jahren Regieassistenz ihr Abschlussstück in der Reihe „Junge Regie“ inszenieren. Regie: Camilla Ferraz Bühne: Nadin Schumacher Kostüme: Katharina Arkit Dramaturgie: Julia Lochte Musik: Clara Brauer (CLARKS PLANET) Dauer: 1:30h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG73842_130_34602.jpg)
Aufführungen
| Theater
Die Tragödie von Romeo und Julia
Thalia Theater
in der Neuübersetzung von Frank-Patrick Steckel Zwei Liebende, die aus verfeindeten Familien stammen und deren Liebe am feindlichen Umfeld scheitern muss. Jette Steckel nähert sich der „größten Liebesgeschichte aller Zeiten“ von drei Seiten: theatral, musikalisch mit Musik von Anja Plaschg („Soap&Skin“) und Anton Spielmann („1000 Robota“) – gesungen und gespielt von Friederike Bernhardt und Moritz Krämer – und physisch mit einer „Massenbewegung“ von 40 Hamburger Jugendlichen. Der Handlungsrahmen klingt nach platter Kolportage: Zwei Liebende, die aus verfeindeten Familien stammen und durch schlimme Verhältnisse, böse Zufälle und fantastische Rettungsaktionen schon kurz nach der Hochzeitsnacht in den Selbstmord getrieben werden. Aber die Wirkung des Stücks ist bis heute grenzenlos. Was Shakespeare aus dem Stoff gemacht hat, ist so etwas wie die Keimzelle aller romantischen Liebesgeschichten, Muster und Maßstab in der Kunst und im Leben. Bis heute. Die große, alles sprengende Liebe erweist sich in der Bereitschaft, für die Liebe zu sterben. Sie scheitert nicht am feindlichen Umfeld – sie braucht es. Es geht nicht um die gute Partie, sondern um die Liebe, die keine Chance hat und deshalb unbedingt ist. Diese Liebe ähnelt der mystischen Erfahrung des Göttlichen, dem Absoluten. Im Theater und in der Oper müssen die Liebenden sterben. Aber ihre Liebe währt ewig. – Im realen Leben ist das kaum möglich, dort stirbt statt der Liebenden die „amour fou“. Regie: Jette Steckel Bühne: Florian Lösche Kostüme: Pauline Hüners Live-Musik: Anja Plaschg (Julia), Anton Spielmann (Romeo) Dramaturgie: Carl Hegemann Dauer 3:30h, inklusive einer Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG169865_130_92364.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Noch wach?
Thalia Theater
In Berlin hat eine junge Frau einen neuen Job bei einem großen Fernsehsender. Alles ist gut. Der neue Chef ist super, die Zukunft ein leuchtendes Versprechen. Vor allem zu später Stunde, wenn eine SMS-Nachricht auf ihrem Handybildschirm aufblitzt: „Noch wach?“. In Los Angeles im Garten des legendären Hotels „Chateau Marmont“ versucht ein Schriftsteller, einen Liebesroman zu schreiben, kommt aber nicht wirklich voran. Er trifft Rose McGowan, eine Schauspielerin, der man nachsagt, neuerdings irgendwie anstrengend geworden zu sein, weil sie alte Machtstrukturen und einen handfesten Machtmissbrauch beklagt. Sie hinterlässt dem Schriftsteller eine kryptische Nachricht – oder ist es vielmehr ein Auftrag? Er kehrt nach Berlin zurück, lernt die junge Frau kennen, die für den großen Fernsehsender arbeitet und findet sich als Akteur mitten in einem unübersichtlichen Geschehen wieder, das ihn in einen tiefen persönlichen Konflikt stürzt. Nach Benjamin von Stuckrad-Barres „Panikherz“ inszeniert Christopher Rüping die Uraufführung von „Noch wach?“ am Thalia Theater. Seine Arbeiten sind immer wieder Befragungen der Gegenwart und stellen sich zeitgenössischen Themen in unterschiedlichsten Spielformen und sehr freien Herangehensweisen. Zuletzt inszenierte er am Thalia Theater Thomas Köcks Klimatrilogie „Paradies“ und den Roman „Brüste und Eier“ von Mieko Kawakami. Regie: Christopher Rüping Bühne: Peter Baur Kostüme: Lene Schwind Dramaturgie: Matthias Günther Video: Emma Lou Hermann Licht: Jan Haas Dauer: 3:10 h, inklusive einer Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG186545_130_19447.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Ubu
Thalia Theater
Premiere: 28.2.2025 in einer Fassung von Stefan Tigges Die Welt spielt verrückt: Wir leben plötzlich jenseits aller Gewissheiten. Er ist wieder da! Er sendet seine Egobotschaften in die Welt. Desinformation und Kraftmeiereien. Er biegt sich die Sprache zurecht und schafft Realitäten: „Merdre! Schreiße!“ Die Kacke ist am Dampfen und die Moral geht vor die Hunde! König Ubu lebt seine Allmachtsfantasien aus. Er massakriert und terrorisiert das eigene Volk und zieht gegen andere Länder in den Krieg. Was für eine Farce. Oder doch nix als die Wahrheit. Im Grunde gibt es nichts Passenderes in diesen Tagen, als Alfred Jarrys vor Dreistigkeit strotzenden Ubu auf die Bühne zu holen, der vor 128 Jahren erstmals in unbekannter Direktheit alle auf das stieß, was feine Nasen nie riechen wollten: den eigenen Dreck. Eine Geschichte über die fatale Nähe von Monstrosität und Lächerlichkeit, von Skrupellosigkeit und grenzenloser, hohler Banalität. „König Ubu“ zeigt den Prototyp des egomanen Spießers, des dummdreisten Tyrannen, dessen Spuren sich unübersehbar, quer durch die Geschichte, bis ins Heute ziehen. Er zerschlägt gerade die Demokratie und staunt, wie leicht das geht. Das „Enthirnungslied“ wird angestimmt: „Da seht, seht wie die Maschine flitzt / Da seht, seht wie das Gehirn schön spritzt / Da seht, seht wie der Rentier arg schwitzt… / Hurra Horn zack Arsch Loch! / Vatter Ubu lebe hoch!“ Regie: Johan Simons Mitarbeit Regie: Friederike Harmstorf Bühne: Johan Simons Bühne und Video: Sascha Kühne Kostüme: Katrin Aschendorf Dramaturgie: Julia Lochte![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG178133_130_97296.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
State of Affairs
Thalia Theater
„Wir grüßen die geschätzten Individuen des Thalia Theaters im Jahr 2024. Wir nehmen Kontakt mit Euch auf, denn wir brauchen Eure Hilfe, um die Stabilität und den Wohlstand der zukünftigen menschlichen Zivilisation zu gewährleisten. Mit anderen Worten: Die Kacke ist am Dampfen! Und wir brauchen Euch, um das Unvermeidbare wenigstens etwas zu verändern.“ Mit dieser Botschaft nimmt die zukünftige Zivilisation Kontakt zu einer heutigen Schauspielproduktion auf. Die kontaktierte Truppe probt das Stück „State of Affairs“, welches, was keiner der Heutigen ahnen kann, großen (negativen!) Einfluss auf kommende Generationen, auf die gesamte Menschheit und den Planeten Erde haben wird. Um die Katastrophe doch noch zu verhindern, wird ein neues Stück teleportiert, doch ungünstigerweise konnte es nicht vollständig übermittelt werden. Und wahrscheinlich nicht in der richtigen Reihenfolge. Was so beginnt ist ein großer Spaß über zwischenmenschliche Verstrickungen, private und kollegiale Befindlichkeiten und die ernsthafte Frage nach der Verantwortlichkeit der Kunst in Zeiten von Krise und Krieg. Ein Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Paradoxien unseres Zusammenlebens! Die israelische Regisseurin und Autorin Yael Ronen lebt in Tel Aviv und Berlin und arbeitet seit über 15 Jahren im deutschsprachigen Theater. Ihre vielfach ausgezeichneten Inszenierungen spielen oft mit einem humoristisch-provokativen Blick auf historische und heutige Konflikte. „Slippery Slope. Almost a Musical“, 2022 zum Theatertreffen eingeladen, war bei den Lessingtagen 2023 zu sehen. Wie Ronens erste Arbeit am Thalia Theater „(R)Evolution. Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert“ – inspiriert vom israelischen Wissenschaftsstar Yuval Noah Harari – wird sich auch „State of Affairs“ den aktuellen und populären Hypothesen zur Spezies Mensch stellen, sie weiterdenken und vielleicht ad absurdum führen. Regie: Yael Ronen Bühne: Evi Bauer Kostüme: Amit Epstein Dramaturgie: Christina Bellingen Musik: Yaniv Fridel, Ofer (OJ) Shabi Video: Stefano Di Buduo Licht: Christiane Petschat Dauer: 1:30h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG172066_130_94068.jpg)
Aufführungen
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Der Prozess
Thalia Theater
Nichts ist mehr normal, nichts ist mehr einfach. Obwohl im Leben Josef K.‘s alles in geregelten Bahnen läuft, wird er an seinem 30. Geburtstag von einer mysteriösen Behörde verhaftet. Sein Alltag überlagert sich mit Gesetzesstrukturen, seine Welt wird zu einem System aus zweifelhaften Figuren und Instanzen, aus undurchschaubarer Logik, die sich den Erwartungen und Hoffnungen K.‘s immer wieder entgegensetzt. Am Ende kommt jede Erkenntnis zu spät und das Urteil ist unerschütterlich: Josef K. ist schuld – weil er lebt. Franz Kafkas posthum erschienenes Roman-Fragment wird heute zu einem modernen Spiegel für die Zwänge, denen der Mensch unterliegt – und die er auf sich selbst anwendet, angesichts einer überkomplexen Wirklichkeit. Nach seiner Interpretation von Schillers „Räuber“, mit der Michael Thalheimer in der vorletzten Spielzeit an das Thalia Theater zurückgekehrt ist, inszeniert er zum ersten Mal einen Roman von Franz Kafka, der vor demnächst 100 Jahren am 3. Juni 1924 gestorben ist. Regie: Michael Thalheimer Bühne: Henrik Ahr Kostüme: Michaela Barth Dramaturgie: Emilia Linda Heinrich Musik: Bert Wrede Dauer: Dauer 2:10h, keine Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG180510_130_101773.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Der Apfelgarten
Thalia Theater
„Die Sonne scheint, in meinem Herzen ist es dunkel.“ Anton Tschechow Als im Herbst die Äpfel reif werden, kehren die Erben eines prächtigen Gutshofs ins Alte Land zurück. Fünf Jahre feierten sie in der Hauptstadt des Vergnügens, jetzt sind sie bankrott. Die früher ertragreiche Apfelernte bringt keinen Gewinn mehr. Was tun? Ein geschäftstüchtiger Kaufmann aus der Nachbarschaft hat jede Menge Ideen: Statt ausschweifende Partys zu feiern und in Melancholie zu versinken, könnten Apfelpatenschaften oder Abholzen der Baumreihen neue Erträge generieren. Aufbruch oder Abbruch? Klar ist jedenfalls, so wie es nie war, wird es auch in Zukunft nicht sein: Die räumliche Entfernung vom Alten Land war insgeheim eine willkommene Distanz, die Nähe ist nur noch sentimentaler Luxus. „Tschechow sagte, dass es nicht die Aufgabe eines Schriftstellers sei, über die Themen der Welt, über Politik oder den Sinn des Lebens zu schreiben. Seine Aufgabe sei es lediglich zu berichten, wann, unter welchen Umständen und wer über diese Themen gesprochen hat. Aus vielen Beispielen ist bekannt, dass der Tschechow dann gut wird, wenn man ihn ins Heute holt. Er hat ja auch über sein Heute geschrieben.“ Antú Romero Nunes Antú Romero Nunes (u. a. „Moby Dick“, „Dreigroschenoper“, „Odyssee“, „Neverland“) inszeniert seit 2009 am Thalia Theater und war von 2014/15 bis zur Spielzeit 2018/19 Hausregisseur. Seit der Saison 2020/21 ist er Teil des Leitungsteams der Schauspielsparte am Theater Basel. Gemeinsam mit der Autorin Dörte Hansen („Altes Land“, „Mittagsstunde“, „Zur See“) überträgt er Tschechows Welt auf einen Gutshof im Alten Land, wo „ein Räuspern in der Luft zu liegen scheint, als plane jemand eine Abschiedsrede.“ Regie: Antú Romero Nunes Bühne: Matthias Koch Kostüme: Lena Schön, Helen Stein Dramaturgie: Matthias Günther Musik: Carolina Bigge, Pablo Chemor Licht: Ralf Scholz Dauer: 2.15h, ohne Pause![](https://www.culturall.de/pic/zeitband/SEG103180_130_48862.jpg)
Aufführungen
| Schauspiel
Wenn die Rolle singt