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Rede zum Exil von Julija Nawalnaja
Elbphilharmonie
Julija Nawalnaja, Rede Kremerata Lettonica Gidon Kremer, Violine und Leitung Muschda Sherzada, Moderation Nach dem Tod ihres Mannes und Kremlkritikers Alexej Nawalny will sie sein Werk fortführen: Aus dem Exil kämpft Julija Nawalnaja unermüdlich weiter für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in ihrer Heimat Russland. In diesem Jahr übernimmt sie die Schirmherrschaft der Tage des Exils in Hamburg und hält aus diesem Anlass die Rede zum Exil. Musikalisch abgerundet wird der Abend von Violinist Gidon Kremer und dem Kammerorchester Kremerata Lettonica. Es moderiert Muschda Sherzada (NDR Kultur). Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Die Tage des Exils sind ein publikumsorientiertes Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm in Hamburg und weiteren Städten Deutschlands, initiiert von der Körber-Stiftung. Vom 5. Februar bis zum 7. März 2025 finden sie in Hamburg zum sechsten Mal mit insgesamt 50 Veranstaltungen an 42 Orten statt. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und weitere Formate widmen sich den Themen Flucht und Exil in Vergangenheit und Gegenwart. Das Programm gibt Menschen im Exil eine Plattform und regt zu Dialog und Verständigung zwischen Alt- und Neubürgerinnen und -Bürgern an, um so zum besseren Zusammenhalt in der Stadt beizutragen. Weitere Informationen zum Programm sind auf www.tagedesexils.de zu finden.
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Kontroll-(Ver)Lust
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
In Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie zur Inszenierung »Bernarda Albas Haus« In »Bernarda Albas Haus« von Alice Birch nach Federico García Lorca sind fünf Töchter im Alter zwischen 20 und 40 Jahren nach dem Tod des Vaters dazu verdammt, jahrelang das Haus nicht zu verlassen. Die Mutter beherrscht die klaustrophobische Atmosphäre, derer sich die Töchter auf unterschiedliche Weise zu entziehen versuchen. Tradition, Religion und die Kontrolle des weiblichen Körpers spielen dabei eine Rolle, über die wir unter anderem ins Gespräch kommen wollen. Mit: Sybille Meier (Leitende Dramaturgin), Dr. Ute Leimgruber (Professorin für Pastoraltheologie, Universität Regensburg)
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Maschinenraum der Zukunft #3
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Die öko-feministische Philosophin Eva von Redecker hasst Technik und liebt Menschen. Die Computerlinguistin Aurélie Herbelot hasst Menschen und liebt Technik. Zusammen erziehen sie eine kleine KI. Anders als ChatGPT wird diese KI nicht wahllos mit dem ganzen Internet gefüttert werden, sondern mit ausgesuchten Daten: nämlich mit den Beiträgen geladener Gäste, die mit Eva im Maschinenraum über ihre jeweiligen Zukunftsvisionen und politischen Anliegen diskutieren. Aurélie Herbelot wird dafür ein KI-Modell kreieren, das im Laufe der Show transformiert wird. Es wird diese KI nur ein einziges Mal geben und sie wird auf handverlesene Weise auf progressive Zukunftsvisionen ausgerichtet sein. Das Format »MASCHINENRAUM DER ZUKUNFT« eröffnet einen Zwischenraum, in dem informierte Stimmen in Dialog treten und dystopische Trends zu unterbrechen wagen. Es kultiviert einen Streit, der sich in philosophische Tiefen wagt und Transformation ermöglicht. Denn es geht um emanzipatives Wissen: solches, das sich der Aufgabe stellt, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu verwirklichen. Was immer davon bleibt: ein kleiner Bot wird sich erinnern. Folge Nr. 3: Was ist los, USA? Gast in der dritten Folge ist Lukas Hermsmeier, von dem nicht wenige sagen, er sei der inoffizielle US-Korrespondent der Linken in Deutschland. Hermsmeier, zwischen Berlin und New York lebender Journalist und Autor, beschäftigt sich mit neuen linken Protestgruppen in den USA, der Tech-Industrie und mit ihr verbundenen ökologischen Themen: Wasserknappheit, Extraktivismus und Austrocknung. Knapp drei Wochen nach Donald Trumps Inauguration spricht Hermsmeier mit Eva von Redecker und der KI „Botchen“ über deutsche und US-amerikanische Politik und den Energieverbrauch der neuen Technologien. Die Reihe »Maschinenraum der Zukunft« wird gefördert im Programm Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Von und mit: Botchen, Aurelie Herbelot, Lukas Hermsmeier, Fulvia Modica, Eva von Redecker
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Eine Stunde ZEIT mit Angela Merkel
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
18 Jahre CDU-Vorsitz, 16 Jahre Kanzlerin und 14-mal die mächtigste Frau der Welt laut Forbes-Liste. Nun hat Angela Merkel ihre Memoiren veröffentlicht. Sie beschreibt darin, neben ihrem Aufwachsen in der DDR, wie sie den Herausforderungen während ihrer Kanzlerschaft begegnete. Ein paar Schlaglichter: Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschloss Angela Merkel, den Atom-Ausstieg vorzuziehen. Während der Eurokrise kämpfte sie für den Zusammenhalt Europas. „Wir schaffen das“, lautete ihr Motto während der Flüchtlingskrise, als Hunderttausende über die Grenzen nach Deutschland gekommen waren. Und Wladimir Putins Annexion der Krim begegnete sie mit Verhandlungen und Sanktionen. Wie blickt Angela Merkel auf ihre Zeit als Kanzlerin zurück, und wie sieht sie die gegenwärtige Lage in Deutschland, Europa und der Welt? Darüber spricht sie mit der ZEIT-Politikredakteurin Mariam Lau und mit Roman Pletter, dem Leiter des Wirtschaftsressorts der ZEIT. Mit: Angela Merkel, Mariam Lau (ZEIT-Politikredakteurin), Roman Pletter (Leiter des Wirtschaftsressorts der ZEIT)
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Zukunft der Demokratie #5
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Es geschieht selten, dass der Titel eines soziologischen Buches zur Redensart wird. Didier Eribon ist dies gelungen. Seine autobiografische »Rückkehr nach Reims«, eine Wiederbegegnung mit den beengten, rassistischen und homophoben Verhältnisse seiner Herkunft, wurde europaweit zum Bild für das Scheitern der Linken. Wann hat sie ihre Wählerschaft verloren? Warum wählen Menschen mit geringem Einkommen heute rechtsextreme Parteien? Eribon sieht einen der Hauptgründe in der Aufgabe dessen, was er als historische Mission der Linken erkennt: die Verteidigung der Interessen der Arbeiterklasse. Die Sprache der Linken sei zu einer Mischung aus pseudomodernistischem, technokratischen Diskurs und reaktionären Klischees verkommen. Die Rolle des Staates bestehe darin, das öffentliche Interesse gegen die Profitgier der Privatinteressen zu verteidigen. Heute würde eine solche Politik als Torheit einer radikalen Linken verschrien. Dem Feminismus kommt nach Eribon dabei eine zentrale Rolle zu. Er müsse sich an die ausgebeuteten und prekarisierten Klassen, an alleinerziehende Mütter und an arbeitslose Frauen wenden. Unter den Verantwortlichen für den Niedergang sieht er auch die Intellektuellen. Jürgen Habermas habe das Erbe der Frankfurter Schule verraten. Für eine Wiedergeburt der Linken brauche es zweierlei: Ein radikal kritisches Denken und progressive politische Aktionen. In französischer Sprache mit deutscher Übersetzung
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Status Quote - Theater im Umbruch
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
60 Jahre Berliner Theatertreffen, vier Jahre Frauenquote: Für die Theaterkritikerinnen und Theatertreffen-Jurorinnen Sabine Leucht, Petra Paterno und Katrin Ullmann Anlass genug, einmal nachzuhaken: Hält die Quote, was sie verspricht – als Hebel, der verkrustete Denk- und Handlungsmuster in Bewegung bringt? Wie sehen es Regisseur*innen verschiedener Sparten, Generationen und Theaterstrukturen selbst? In ihrem 2023 im Henschel-Verlag erschienenen Debattenband »Status Quote« kommen alle Regisseurinnen zu Wort, die seit Einführung der 50%-Frauenquote zum Berliner Theatertreffen eingeladen waren. Sie äußern sich zu individuellen Werdegängen und Sexismus-Erfahrungen, zum Gender-Pay-Gap und dem (männlichen) Geniekult ebenso wie zu struktureller Diskriminierung und neuen Chancen. In der Realnische 0 im MalerSaal stellen zwei der drei Herausgeberinnen, Petra Paterno und Katrin Ullmann, ihr Buch vor und diskutieren darüber mit Sybille Meier (Leitende Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg) und Naemi Friedmann (freie Regisseurin, u. a. der Inszenierung »Zusammenstoß. Ein höchstwahrscheinlicher Irrtum«). Mit: Naemi Friedmann, Karin Henkel, Sybille Meier, Petra Paterno, Katrin Ullmann
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Blue Skies? Systemsturz statt Apokalypse
Lessingtage
Nachhaltiger Konsum, grünes Wachstum – kann das den Klimawandel wirklich aufhalten? Der junge japanische Philosoph Kohei Saito sorgt gerade für viel Furore und sagt Nein. In seinem Buch „Systemsturz“ zeigt er, warum es gerade die Grundstrukturen des Kapitalismus sind, die zwangsläufig zur Ausbeutung von Mensch und Natur führen. Er plädiert für einen systemischen Wandel, der auf demokratisch verwalteten Gemeingütern basiert. Dafür macht Saito Gedanken von Karl Marx fruchtbar und verbindet sie mit dem Konzept vom Postwachstum – eine Lebensweise, in der nicht mehr Produktion und Konsum von Gütern im Zentrum stehen. Auch das Theater fragt, ob nachhaltiges Leben möglich ist? Joachim Lux spricht mit Saito über dessen utopische Theorie und mit Dramaturgin Christina Bellingen über die Umsetzung von T. C. Boyles Dystopie „Blue Skies“ auf der Bühne. Dauer: 2 Stunden In deutscher Sprache
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Freund, komm mit mir aufs Meer
Lessingtage
über Utopien für das Zusammenleben, hier und überall / von Antje Boetius und mit Überraschungsgästen Das zentrale Anliegen der diesjährigen Lessingtage ist die Hoffnung, an die besseren Möglichkeiten von Mensch und Welt glauben zu dürfen. Das „Hier“ sind wir, Hafenstadt und Tor zu Welt. Das „Überall“ steht für die Verbundenheit mit Allem – durch Ozean, Liebe, Menschlichkeit, und natürlich die globalen Gemeingüter Poesie, Musik und Wissenschaft. Die Tiefseeforscherin Antje Boetius hat vorgeschlagen, den Lessingsatz „Freund, komm mit mir aufs Meer“ zum Ausgangspunkt zu nehmen, um über „Utopien für das Zusammenleben“ öffentlich nachzudenken. Aufklärung über das, was ist, ist Pflicht, wenn Lessing und wenn Wissenschaft spricht – zum Beispiel über das Meer. Aber es geht auch um Achtsamkeit, findet Boetius: „Was ist mit der Freundschaft, dem Zusammenleben, der Mitwelt?“, fragt sie. Und meint, wir sollten nicht nur über die Weltrettung, sondern über die Selbstrettung sprechen. Antje Boetius, Deutschlands bekannteste Meeresbiologin, schafft das Kunststück, als Tiefseeforscherin und Klimaexpertin zu vermitteln, dass wir durchaus Hoffnung schöpfen können. Außerdem gibt das Thalia Menschen, Ideen und Initiativen Raum, die bereits aktiv Modelle für ein besseres Zusammenleben entwickeln. Und auch Antje Boetius selbst hat, wie zu hören sein wird, Fantasien für ein anderes Leben. Und fängt es an! In deutscher Sprache Rund um die Eröffnungsveranstaltung öffnet das Theaterschiff Thalia von 10 – 14.30 Uhr seine Brücke, Decks, Kammern und Maschinenräume: eine bunte Mischung aus Menschen, Ideen und Initiativen aus Hamburg und Umgebung darf entern, und Sie auch.
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LANGE NACHT DER WELTRELIGIONEN 2025
Lessingtage
Frausein – herrlich kompliziert bis schrecklich unmöglich. Wie vereint man in einem Körper die Jungfrau Maria und Aphrodite und Kali und Jeanne d’Arc und… ja, wen eigentlich noch alles? Wie sollen sie sein, die Frauen? Welche Vorbilder hat die Geschichte der Kulturen und der Religionen geschaffen? Was steht in der Bibel, im Koran, in der Thora? Was wurde überliefert in den abrahamitischen, den ethnischen oder den Volksreligionen? Das Frauenbild, das über Jahrhunderte durch religiöse und mythische Erzählungen heraufbeschworen wurde, beeinflusst unsere Vorstellungen von Weiblichkeit. Was macht das mit einer Gesellschaft? Wie real ist der Einfluss der Narrative und was bedeutet es, sich ihrer bewusst zu werden? Einen Abend lang widmen wir uns der Darstellung von Weiblichkeit in religiösen Erzählungen und stellen zur Diskussion, welche emanzipativen, aber auch unterwerfenden Potenziale sie birgt. Im interreligiösen Vergleich wird reflektiert, welche Rolle Frauenbilder in der (Re-)Produktion von Machtstrukturen und in ihrer Bedeutung für moderne Identitätsdiskurse spielen. Mit der Pastorin und Autorin MIRA UNGEWITTER („Gott ist Feministin“), der Religionswissenschaftlerin und Autorin BIRGIT HELLER („Religion und Geschlecht“) und dem Ensemble des Thalia Theater u. v. a.; Moderation: DR. CHRISTIANE FLORIN, Deutschlandfunk In Kooperation mit der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg und dem Deutschlandfunk Dauer: 3:30 Stunden, eine Pause In deutscher Sprache
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Lange Nacht der Weltreligionen 2025
Thalia Theater
Frausein – herrlich kompliziert bis schrecklich unmöglich. Wie vereint man in einem Körper die Jungfrau Maria und Aphrodite und Kali und Jeanne d’Arc und… ja, wen eigentlich noch alles? Wie sollen sie sein, die Frauen? Welche Vorbilder hat die Geschichte der Kulturen und der Religionen geschaffen? Was steht in der Bibel, im Koran, in der Thora? Was wurde überliefert in den abrahamitischen, den ethnischen oder den Volksreligionen? Das Frauenbild, das über Jahrhunderte durch religiöse und mythische Erzählungen heraufbeschworen wurde, beeinflusst unsere Vorstellungen von Weiblichkeit. Was macht das mit einer Gesellschaft? Wie real ist der Einfluss der Narrative und was bedeutet es, sich ihrer bewusst zu werden? Einen Abend lang widmen wir uns der Darstellung von Weiblichkeit in religiösen Erzählungen und stellen zur Diskussion, welche emanzipativen, aber auch unterwerfenden Potenziale sie birgt. Im interreligiösen Vergleich wird reflektiert, welche Rolle Frauenbilder in der (Re-)Produktion von Machtstrukturen und in ihrer Bedeutung für moderne Identitätsdiskurse spielen. Mit der Pastorin und Autorin MIRA UNGEWITTER („Gott ist Feministin“), der Religionswissenschaftlerin und Autorin BIRGIT HELLER („Religion und Geschlecht“) und dem Ensemble des Thalia Theater u. v. a.; Moderation: DR. CHRISTIANE FLORIN, Deutschlandfunk In Kooperation mit der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg und dem Deutschlandfunk Dauer: 3:30 Stunden, eine Pause In deutscher Sprache
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Kursbuch-Salon Nr. 2
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Zeit ist relativ – nicht nur in der Physik. Wir kennen etwas Ähnliches auch aus dem Alltag: Wenn man auf etwas wartet, kriecht die Zeit, im Flow verfliegt sie. In der zweiten Folge des Kursbuch-Salons spricht Sibylle Anderl mit dem Psychologen und Humanbiologen Marc Wittmann über die Eigenarten unserer Zeitwahrnehmung, darüber, wie das Gehirn Zeit verarbeitet, und ob wir ihr vielleicht doch nicht so hilflos ausgeliefert sind, wie wir es oft glauben. Moderation: Sibylle Anderl Mit: Marc Wittman
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DachSalon: Frauenfeindinnen.
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Schier endlose Unterdrückung, über Generationen – und auch die vor kaum einem Menschenleben erstrittenen Rechte und Freiheiten von Frauen geraten weltweit und hierzulande in Bedrängnis. Federico García Lorcas Stück in der Neufassung von Alice Birch und in der Inszenierung von Katie Mitchell wirft ein Schlaglicht darauf, wie Unterdrückte selbst zu Unterdrückenden werden können. Anlässlich von »Bernarda Albas Haus« wollen wir daher über die Mechanismen der Unterdrückung von Frauen und ihre Darstellung auf der Bühne ins Gespräch kommen. Eine Kooperation der Universität Hamburg (Professur Neuere deutsche Literatur/Theaterforschung), der Theaterakademie und des SchauSpielHauses. Mit: Miriam Dreysse (Theaterakademie), Elisa Linseisen (Hochschule für bildende Künste), Sybille Meier (Dramaturgie) Konzept, Organisation, Moderation: Mirjam Groll, Noah Holtwiesche, Martin Jörg Schäfer Eintritt frei. Anmeldung erbeten: kartenservice@schauspielhaus.de
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Mely Kiyak hat Gesellschaft #3
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Literatur kann in Schönheit leuchten. Oder in tausend Gelächter zerfetzen. Die Schriftstellerin Mely Kiyak lädt diesmal Jean Peters ein, der als Teil des investigativen Kollektivs CORRECTIV vor genau einem Jahr an der Aufdeckung der Versammlung rechtsradikaler Pläne beteiligt war. Am Tag vor Donald Trumps Inauguration sprechen Mely Kiyak und Jean Peters über Aktivismus und Literatur. Mit: Mely Kiyak, Jean Peters
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Kinder des Widerstands #2
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Das sogenannte Chilehaus darf als eindrucksvolles architektonisches Werk der hanseatischen Moderne in keinem Reiseführer fehlen. Aber mit dem Gebäude und seinen Erbauern verbindet sich auch eine Geschichte von kolonialistischer Ausbeutung und der engen Verknüpfung von Hamburger Wirtschaft und dem Nationalsozialismus. Henry Sloman, der das Gebäude in Auftrag gegeben hatte, sympathisierte bereits in der Weimarer Republik mit Hitler, seine Söhne setzten diese ideologische Linie fort. In der zweiten Ausgabe der Reihe »Kinder des Widerstands« geht es am Beispiel des Chilehauses um die Verflechtung der Hamburger Wirtschaft mit dem NS-Regime anhand konkreter Biografien. Ihnen werden die Lebensgeschichten von Hamburger*innen gegenübergestellt, die sich für einen anderen Weg entschieden und dem Regime die Stirn geboten haben, auch wenn sie diese Haltung ihre Privilegien und nicht selten ihr Leben gekostet hat. Die Reihe ist eine Initiative von Mitgliedern der Gruppe »Kinder des Widerstands«, eines Bündnisses von Kindern, Enkeln und Verwandten antifaschistischer Widerstandskämpfer*innen, die sich im Sinne des Erbes ihrer Vorfahr*innen für eine aktive Erinnerungsarbeit und antifaschistische Verantwortungsübernahme in der Gegenwart engagieren. Mit: Gabriele Amelung, Michael Batz, Ines Fabig, Simon Rebstock, Peter Zamory u. a.
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Im Keller der Metaphysik #3
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Benjamin Sprick spricht mit Juliane Rebentisch, Philosophieprofessorin an der HfBK Hamburg, über den nächsten metaphysischen Grundbegriff: das Denken. Wird alles nur noch finsterer, wenn wir das Denken bemühen? Oder hilft es uns vielleicht raus aus der Finsternis? Juliane Rebentisch ist seit 2024 Professorin für Philosophie an der HfBK Hamburg. Zuvor lehrte und forschte sie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, deren Vizepräsidentin sie zugleich war. Rebentischs Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ästhetik, der Ethik und der politischen Philosophie. Zu Ihren Büchern zählen »Die Kunst der Freiheit. Zur Dialektik demokratischer Existenz« (Suhrkamp 2012), »Kreation und Depression« (Kadmos 2012) und »Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt« (Suhrkamp 2022). Benjamin Sprick wurde 1980 in Hamburg geboren, wo er Violoncello, Philosophie und Musiktheorie studierte. 2020 wurde er an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) mit einer Arbeit über Gilles Deleuze und die Musikästhetik promoviert. Zurzeit unterrichtet er angewandte Philosophie und Ästhetik sowie Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT). Seine Forschungsschwerpunkte betreffen eine Kritik der instrumentalen Vernunft ebenso wie die verwickelten Beziehungen von Kunst, Bürgerlichkeit und Ökonomie. Mit: Rami Olsen (Microtonal Jazz, Hamburg), Juliane Rebentisch, Benjamin Sprick
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Maschinenraum der Zukunft #2
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Die öko-feministische Philosophin Eva von Redecker hasst Technik und liebt Menschen. Die Computerlinguistin Aurélie Herbelot hasst Menschen und liebt Technik. Zusammen erziehen sie eine kleine KI. Anders als ChatGPT wird diese KI nicht wahllos mit dem ganzen Internet gefüttert werden, sondern mit ausgesuchten Daten: nämlich mit den Beiträgen geladener Gäste, die mit Eva im Maschinenraum über ihre jeweiligen Zukunftsvisionen und politischen Anliegen diskutieren. Aurélie Herbelot wird dafür ein KI-Modell kreieren, das im Laufe der Show transformiert wird. Es wird diese KI nur ein einziges Mal geben und sie wird auf handverlesene Weise auf progressive Zukunftsvisionen ausgerichtet sein. Das Format »MASCHINENRAUM DER ZUKUNFT« eröffnet einen Zwischenraum, in dem informierte Stimmen in Dialog treten und dystopische Trends zu unterbrechen wagen. Es kultiviert einen Streit, der sich in philosophische Tiefen wagt und Transformation ermöglicht. Denn es geht um emanzipatives Wissen: solches, das sich der Aufgabe stellt, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu verwirklichen. Was immer davon bleibt: ein kleiner Bot wird sich erinnern. Folge Nr. 2: Hässlichkeit Zur zweiten Ausgabe ist die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal zu Gast. In ihren interdisziplinären, grafischen und theoretischen Werken beschäftigt sie sich mit kolonialen und rassistischen Deutungsmustern, die dem Äußeren Wert und Unwert zuschreiben. Ihre künstlerische Praxis ist die Versöhnung mit Scham und negierter Schönheit; der Versuch, Macht und koloniale Kontinuitäten in der visuellen Kultur zu verstehen und zu kritisieren. In ihrem Buch »Hässlichkeit« beschäftigt sich Hilal mit der rassistischen und pseudowissenschaftlichen Phrenologie, deren Erfinder Franz Joseph Gall behauptete, das Wesen eines Menschen an dessen Kopfform ablesen zu können. Hilals Rekonstruktion, wie Menschen so, statistisch begründet, kriminalisiert und pathologisiert wurden, bringt uns eine beunruhigende Vorgeschichte dessen nahe, wie auch heutige Sehweisen durch pseudowissenschaftliche Datenkompilationen gelenkt werden. Die Reihe MASCHINENRAUM DER ZUKUNFT wird von der Kulturstiftung des Bundes im Programm Fond Zero gefördert. Mit: Botchen, Aurelie Herbelot, Fulvia Modica, Eva von Redecker
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Mely Kiyak hat Gesellschaft #2
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Jetzt ist die richtige Zeit für Literatur. Weil der Schrecken groß, die Lügen laut, die Politik obszön sind, bedarf es einer Poesie, die erinnert, dass wir zu mehr fähig sind, als zu einem von Gram und Grobheit geprägtem Menschenbild. Fantasie ist lebensrettend. Lyrik kann von einem besseren Moment schwelgen. Literatur ist Einsamkeitsbewältigung. Sie kann in Schönheit leuchten oder in Gelächter zerfetzen. Mit ihren literarischen Kolumnen und in ihren Romanen zeigt sich Mely Kiyak als brillante Erzählerin ihrer Zeit. In ihrem Salon »Mely Kiyak hat Gesellschaft« trifft sie Freunde, um mit ihnen zu lesen und zu philosophieren. „Kunst und Literatur in Friedenszeiten hochzuhalten ist leicht“, sagte sie mal in einem Interview, „die Königsdisziplin ist, sie zu beschützen, wenn sie bedroht ist durch Stumpfsinn, Krieg und Krise. Jetzt zeigt sich, wer noch zu träumen vermag. Wir, Musiker, Maler, Dichter dürfen nicht aufhören, an die Anmut zu erinnern. Die Schönheit der Welt ist dem Publikum zuzumuten!“ Zum Auftakt der Reihe kam der Regisseur Fatih Akin, Musik machte Daniel Kahn. Als nächstes hat Mely Deutschlands aufregendsten, wagemutigsten und wehmütigsten Romancier und Verleger Dinçer Güçyeter eingeladen. Mely und Dinçer werden sich einen Abend lang gegenseitig aus ihrer Literaturschatzkiste vorlesen und erklären, was es mit der Poesie des Lebens auf sich hat. Vielleicht verrät Dinçer noch sein Quittengeleerezept, auf jeden Fall versprach er ein Glas mitzubringen. Musik wird auch noch organisiert. Wer „zwischen den Jahren“ Wärme braucht, oder zu Weihnachten aus der Familie flog, möge kommen und lachen und genießen und glücklich werden. Mit: Mely Kiyak, Dinçer Güçyeter
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Der Osten in leichter Sprache 2
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Viele Ostdeutsche in Hamburg begleitet ein Grundgefühl: Würde die Mauer wieder aufgebaut, würde das in Hamburg niemand merken. Der Osten ist so nah und ist gleichzeitig so unfassbar weit weg, mit seinen Sorgen und Klagen, mit seinen Menschen, die im Fernsehen immer noch so aussehen und klingen wie in den lustigen Beiträgen in den 90ern. Vor allem aber: Was im Osten passiert, hat ehrlich gesagt null Impact auf den Hamburger Alltag. Und irgendwie sind sie fremd und unverständlich geblieben die Ostdeutschen, was angesichts der letzten Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg noch deutlicher geworden ist. Wir lösen (zum zweiten Mal!) alle Widersprüche auf, klären alle Rätsel und legen alle Lösungen für alle einigungsbedingten Probleme vor. Die Ostdeutschen werden endlich so erklärt, dass wir sie komplett verstehen, auch wenn wir nie drüben waren. Wie wir das machen? Lassen Sie sich überraschen. Ein Problemlöser*innenabend im MalerSaalFoyer, der sich gewaschen hat. Mit echten Ossis und Klartext. Mit: Ludwig Haugk und Gästen
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