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Ausstellungen | Ausstellung

Ralph Gibson. Secret of light

Halle für Aktuelle Kunst

Die umfassende Ausstellung SECRET OF LIGHT des Fotografen Ralph Gibson (*1939) stellt anhand ausgesuchter Serien die Entwicklung seines Werkes seit den 1960er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart vor. Die Ausstellung wird in direkter Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und der Kuratorin, Dr. Sabine Schnakenberg, entwickelt und speist sich aus etwa 300 schwarzweißen und farbigen, analog und digital entstandenen Arbeiten aus dem privaten Bestand des Künstlers sowie aus Arbeiten, die der Sammler F.C. Gundlach während seiner Zusammenarbeit mit Ralph Gibson zu Beginn der 1980er Jahre für seine private fotografische Sammlung erwarb, die heute als Dauerleihgabe im Haus der Photografie in den Hamburger Deichtorhallen untergebracht ist. Ralph Gibson ist einer der interessantesten amerikanischen Fotografen unserer Zeit. Sein großes internationales Renommee basiert auf seinen außergewöhnlichen Arbeiten, die von führenden Museen der Welt gezeigt und gesammelt werden – in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York und dem J.P. Getty Museum in Los Angeles ist er genauso mit Werken vertreten wie in der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, dem Creative Center for Photography in Tucson, dem Museum of Fine Arts in Houston, dem Maison Européenne de la Photographie und der Bibliothèque Nationale de France in Paris oder dem Fotomuseum Winterthur in der Schweiz. Gibsons Arbeiten, die seit den frühen 1960er Jahren entstanden sind, widersprechen dabei vollkommen der konventionellen Bestimmung des Mediums Fotografie – der minutiösen Aufzeichnung sogenannter Wirklichkeit: Gibson interessiert sich nicht für die fotografische Dokumentation der Realität, er begreift die Fotografie selbst als ästhetische Realität. Ein Leitmotiv seiner Arbeiten ergibt sich dabei aus der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Fotografie – dem Zeichnen mit Licht. Gibson benötigt das Licht nicht nur als materielle Voraussetzung für die Entstehung einer jeder seiner Fotografien, das LIcht wird selbst zum Untersuchungsgegenstand und Gestaltungsmittel. Genauso bedeutsam ist aber auch das Spiel mit seinem Widerpart, dem Schatten. Gibson erhebt somit das Licht selbst zum Thema seines OEuvres. Kuratiert von Dr. Sabine Schnakenberg, Sammlungskuratorin Haus der Photographie / Deichtorhallen Hamburg.
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Ragnar Axelsson. Where the world is melting.

Haus der Photographie

Der isländische Fotograf Ragnar Axelsson (geb. 1958), einer der gefragtesten Fotografen des Nordens, beobachtet den Klimawandel schon seit Langem mit größter Sorge. Seit mehr als 40 Jahren dokumentiert er die dramatischen Veränderungen von Landschaften und Lebensräumen am Rand der bewohnbaren Welt und reist in die abgelegensten und isoliertesten Regionen der Arktis, zu Inuit-Jägern nach Nordkanada und Grönland, zu Bauern und Fischern auf Island und den Färöerinseln und zur indigenen Bevölkerung in Nordskandinavien und Sibirien. Diese erste Retrospektive Axelssons macht in beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bildern die außergewöhnlichen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Orten in der Arktis und ihrer extremen Umwelt sichtbar - Beziehungen, die aufgrund des beispiellosen Klimawandels kontinuierlichen tiefgreifenden und komplexen Veränderungen unterliegen. Seine Informationen stammen aus erster Hand, von den Menschen vor Ort. Axelsson scheut keine Risiken und Mühen, sie immer wieder in den entlegendsten Orten zu besuchen und eine längere Zeit mit ihnen zu verbringen. Aus diesem Grund und weil er den oftmals beschwerlichen Alltag mit ihnen teilt, genießt er ihr Vertrauen. Dies erlaubt es ihm, Momentaufnahmen ihres Lebens zu machen und ihre Erzählungen aufzuschreiben – so wird er zum Botschafter ihrer Existenz und der sich verändernden Lebensbedingungen. Das andere große Thema, das ihn begeistert, ist die Kraft der Elemente und die Erhabenheit der nordischen Natur. Davon zeugen seine beeindruckenden fotografischen Landschaftporträts. Mit dem Blick des Forschers und Künstlers analysiert er auch die kleinsten Naturstrukturen, die an moderne Zeichnungen eines Paul Klee oder Per Kirkeby erinnern. Kuration: Ingo Taubhorn (Kurator Haus der Photographie) und Isabel Siben (Kunstfoyer, Versicherungskammer Kulturstiftung, München) Eine Ausstellung des Kunstfoyers der Versicherungskammer Kulturstiftung, München ERÖFFNUNG Donnerstag, 16. März 2023, 19:00 Uhr im PHOXXI; Eintritt frei Begrüßung: Dirk Luckow, Indendant der Deichtorhallen Hamburg Es sprechen: María Erla Marelsdóttir, Botschafterin Islands und Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg Ingo Taubhorn im Gespräch mit Ragnar Axelsson Musikalische Begleitung: Christian Hinz, Kontrabass Solo Der Katalog zur Ausstellung ist die erste persönliche Kompilation von Ragnar Axelssons Lebenswerk, mit Texten von Ragnar Axelsson und Isabel Siben, deutsch und englisch, erschienen im Kehrer Verlag, 224 Seiten, 149 Duplexabbildungen, Hardcover, 24,5 x 29,4 cm, Design: Einar Geir Ingvarsson Im Buchhandel vergriffen, nur in den Deichtorhallen erhältlich.
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Atmen

Hamburger Kunsthalle

Die groß angelegte Themenausstellung ATMEN beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Facetten des Atmens und seiner Darstellung in der Kunst der Alten Meister und der Gegenwart. Mehr als 100 Werke werden miteinander in spannungsreiche, teils epochenübergreifende Dialoge gebracht. So entsteht ein unkonventioneller Austausch über ein existentielles Thema, das zunächst wie ein unbewusster, biologischer Vorgang anmutet, aber vielfältige soziale und politische Dimensionen bereithält. Schon in der Antike ist der Atem mehr als nur Luft, die in und aus dem Körper strömt. Er ist Vehikel des Lebens, des Denkens, der Inspiration und in vielen Weltkulturen auch der Seele. In der jüdisch-christlichen Tradition gilt das Einhauchen des Atmens als zentraler Moment des göttlichen Schöpfungsaktes. Atmen bedeutet Leben, während sein Verlust gleichbedeutend ist mit dem Tod. Trotzdem wird unsere Atmung im Alltag oft als Selbstverständlichkeit wahrgenommen, die erst dann in den Blick gerät, wenn sie schwindet – durch Krankheiten, Klimawandel, Pandemien oder körperliche Gewalt. So sind beispielsweise die letzten Worte von George Floyd 2020 »I can’t breathe« geradezu zu einem Synonym rassistischer und institutioneller Gewalt geworden. Weit davon entfernt ein neutraler physiologischer Prozess zu sein, trifft Atmen immer eine – mehr oder weniger offensichtliche – gesellschaftspolitische Aussage. Die Versorgung mit Luft macht auf ganz unterschiedlichen Ebenen Mechanismen von sozialen und politischen Ein- und Ausschlüssen deutlich, auch und besonders in der Zeit einer globalen Pandemie, in der der Zugang zu Sauerstoff lebenswichtig geworden ist. Zugleich machen wir die Erfahrung eines krankheitsauslösenden und unter Umständen todbringenden Potentials von Aerosolen. Der eigene Atem und der unserer Mitmenschen ist zu einer Gefahr geworden, welche dem eigentlich lebenserhaltenden Prinzip des Atmens konträr entgegensteht und unser Verhältnis zur Welt und zueinander radikal in Frage stellt. Die Ausstellung lädt ein, sich dem facettenreichen Thema auf vielfältige Weise anzunähern und sowohl historische Analogien als auch zeitgeschichtliche Besonderheiten im künstlerischen Umgang mit dem Atmen auszumachen. Rund 45 künstlerische Positionen aus 18 Ländern widmen sich dem Atmen in seiner anhaltenden Bedeutsamkeit und erkunden dessen aktuelle Brisanz. Die interdisziplinäre Bandbreite der präsentierten künstlerischen Medien reicht von Malerei, Skulptur und Installation über Fotografie und Zeichnung bis hin zu Performance, Video, Film und Sound Pieces. Die Ausstellung umfasst herausragende Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter u. a. Gemälde von Hendrick ter Brugghen, David Teniers d. J. oder Oscar Muñoz. Daneben wurden internationale Künstler*innen eingeladen, speziell für die Ausstellung Werke zu schaffen (Alice Channer, Andreas Greiner, Joachim Koester u. a.). Manche Arbeiten werden für die Schau modifiziert (Forensic Architecture, Kasia Fudakowski, Teresa Margolles, Nina Canell). Die ungewöhnlich große Ausstellungsfläche erstreckt sich durch mehrere Gebäudeteile der Hamburger Kunsthalle und reicht mit einer einmaligen großen Lichtprojektion von Jenny Holzer hinaus in ihre Außenbereiche. Die Schau ist nach BESSER SCHEITERN (2013), WARTEN (2017) und TRAUERN (2020) ein weiterer Höhepunkt in einer Serie von gesellschaftlich relevanten Themenausstellungen an der Hamburger Kunsthalle. Kuratorinnen: Dr. Brigitte Kölle und Dr. Sandra Pisot Wissenschaftliche Assistenz: Jan Steinke, Johanna Hornauer Die Ausstellung und die Publikation wurden unter Maßgabe einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes konzipiert und sind in Kooperation mit der Initiative Art to Acres klimaneutral. Beteiligte Künstler*innen: Marina Abramović & Ulay, Hendrik Andriessen, Thomas Baldischwyler, Hendrick ter Brugghen, Helen Cammock, Nina Canell, Alice Channer, David Claerbout, Natalie Czech, Johan Christian Dahl, Cornelis Gerritsz. Decker, Lucinda Devlin, Johann Georg von Dillis, Allaert van Everdingen, Valie Export, Forensic Architecture, Hamburger Meister, gen. Meister Francke, Caspar David Friedrich, Kasia Fudakowski, Bernardino Fungai, Vibha Galhotra, Jacob Gensler, Francisco de Goya, Andreas Greiner, Jeppe Hein, Holländischer Meister (18. Jh.), Jenny Holzer, Joachim Koester, Teresa Margolles, Jan von Mieris, Willem van Mieris, Bertram von Minden, Oscar Muñoz, Cornelia Parker, Giuseppe Penone, Dirk Reinartz, Anri Sala, Ari Benjamin Meyers, Godfried Schalcken, Markus Schinwald, Hendrick van Someren, Sebastian Stumpf, David Teniers d. J., Thomson & Craighead, Lee Ufan, Claude-Joseph Vernet, David Zink Yi
Ausstellungen | Ausstellung

THEHOST.IS/HYPHENLABS:
Anything to declare?

Halle für Aktuelle Kunst

LIVA DUDAREVA JAZMIN MORRIS PABLO SOMONTE RUANO Was ist eine Grenze? Was macht eine Grenzziehung aus? Welchen Verläufen folgen diese von Menschen geschaffenen Linien, wie verändern sie sich, wie schränken sei ein, wie – und vor allem wen – grenzen sie aus? Wo sind sie porös, wo sind sie durchlässig? Die zweite Season des von den Deichtorhallen Hamburg und Kampnagel gestarteten künstlerischen Residenzprogramms THEHOST.IS thematisiert »Grenzen« und den Freiheitsbegriff der eingeladenen Künstler*innen. Die künstlerische Leitung der Season übernimmt das Kunst- und Designduo Hyphen-Labs (London, Vancouver und San Francisco), bestehend aus Ece Tankal und Carmen Aguilar y Wedge. An der Schnittstelle von Technologie, Kunst und Wissenschaft, beschäftigen sich Hyphen-Labs mit den Beziehungen zwischen digitalen Plattformen und der physischen Welt und dazu, wie Kunst als Instrument der Intervention und Immersion eingesetzt werden kann. Die Abschlussausstellung zeigt die Projekte der Residenzkünstler*innen Liva Dudareva, Jazmin Morris und Pablo Somonte Ruano vom 16. Dezember 2022 bis 15. Januar 2023 im Auditorium der Deichtorhallen Hamburg. Mit Soundscapes von Renu Hossain und dem Cellisten Peter Pearson. Liva Dudareva (*1984, Lettland) wird in ihrem Projekt I (will) destroy(ed) you…to protect you die Verflechtung zwischen der Entstehung der Ökosystem-Ökologie und den Atomwaffentests, die zwischen 1945 und 1992 in den USA durchgeführt wurden, untersuchen. Ausgehend von der Idee, wie Grenzen konstruiert werden, von wem und für wen, werden ein von der Künstlerin entworfener digitaler Atlas und eigens hergestellte keramische Objekte die von Menschen gezogenen Grenzen zwischen verschiedenen Gebieten in Frage stellen. Das Projekt Don't touch my hardware von Jazmin Morris (*1997, England) ist eine Erkundung der Grenzen zwischen Software, Hardware und dem menschlichen Körper. Da modernes Produktdesign immer minimalistischer und stromlinienförmiger wird, zollt dieses Projekt den Barbie-Fernsehern und Hot Wheels-Computern der 90er-Jahre Tribut und hinterfragt auf kreative Weise, wie Hardware unsere Beziehung zu moderner Technologie verbessern kann. Für ihr Projekt lässt sich Jazmin von alternativen Game-Controllern und Hardware inspirieren und wird die Grenzen zwischen Game-Design, Produkt-Design und Web-Design verwischen. Pablo Somonte Ruano (*1992, Mexiko) wird in seinem Projekt POCAS (POCAS Organización Cooperativa de Auto-Servicio) eine fiktive Kette von Selbstbedienungsläden, die in einer alternativen Gegenwart in Mexiko-Stadt angesiedelt ist, entwerfen. POCAS erforscht die Überschneidungen von Software, Mutualismus, Commons, Gegenökonomie, Agorismus, Plattform-Kooperativismus und Kybernetik. POCAS unterläuft die kapitalistisch-neoliberale Logik dieser Selbstbedienungsläden mit mutualistischer Logik und entwirft so eine neue Form eines postkapitalistischen Ladengeschäfts. THEHOST.IS entsteht im Rahmen des Verbundprojekts »Diversify the Code«, das im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird.
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Femme Fatale

Hamburger Kunsthalle

Die Femme fatale ist ein Mythos, eine Projektion, eine Konstruktion. Sie steht für ein bildlich fest codiertes weibliches Stereotyp: Die sinnlich-erotische und begehrenswerte Frau, deren vermeintlich dämonisches Wesen sich darin offenbart, dass sie Männer so in ihren Bann zieht, dass diese ihr verfallen – mit oftmals fatalem Ausgang. Diesem schillernden wie klischeebehafteten und lange von männlichen und binär geprägten Blickordnungen dominierten Vorstellungsbild widmet sich die Hamburger Kunsthalle mit der Ausstellung »FEMME FATALE. Blick – Macht – Gender«. Die Schau geht nicht nur den künstlerischen Erscheinungsformen des Themas vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach, sondern möchte zugleich den Mythos der Femme fatale in seiner Genese und historischen Transformation kritisch beleuchten. Das ‚klassische‘ Bild der Femme fatale speist sich vor allem aus biblischen und mythologischen Frauenfiguren wie Judith, Salome, Medusa oder den Sirenen, die in Kunst und Literatur zwischen 1860 und 1920 als verhängnisvolle Frauen vielfältig rezipiert wurden. Die mit diesen Erzählungen einhergehende Dämonisierung weiblicher Sexualität ist prägend für die Femme fatale-Figur. Um 1900 wurde das Femme fatale-Bild oftmals auch auf reale Personen, häufig Schauspieler*innen, Tänzer*innen oder Künstler*innen wie Sarah Bernhardt, Alma Mahler oder Anita Berber projiziert. Auffallend ist die Gleichzeitigkeit von wichtigen Errungenschaften der Frauenemanzipation und dem verstärkten Auftreten dieses männlich geprägten Frauenbildes. Als ein Gegenbild, das Aspekte der Femme fatale-Figur spielerisch aufgreift, wird daher für die Ausstellung auch die in den 1920er-Jahren aufkommende Neue Frau wichtig. Eine entscheidende Zäsur wurde ab den 1960er-Jahren von feministischen Künstler*innen gesetzt, die den Mythos um die Femme fatale – und damit auch die entsprechenden Blickweisen und Bildtraditionen – dekonstruierten. Aktuelle künstlerische Positionen wiederum verhandeln Spuren und Anverwandlungen des Bildes oder etablieren explizite Gegenerzählungen – häufig mit Bezug auf die #MeToo-Bewegung, Fragen nach Genderidentitäten, weiblicher Körperlichkeit und Sexualität sowie in Auseinandersetzung mit dem male gaze. Um den Blick-, Macht- und Gender-Konstellationen, die für das Bild der Femme fatale konstitutiv sind, und ihren Wandlungen nachzuspüren, versammelt die Ausstellung medien- und epochenübergreifend etwa 140 Exponate. Zu sehen sein werden Gemälde präraffaelitischer Künstler*innen (u.a. Evelyn de Morgan, Dante Gabriel Rossetti, John William Waterhouse) ebenso wie Werke des Symbolismus (u.a. Fernand Khnopff, Gustave Moreau, Edvard Munch, Franz von Stuck), des Impressionismus (u.a. Lovis Corinth, Max Liebermann, Édouard Manet, Max Slevogt), des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit (u.a. Dodo, Jeanne Mammen, Gerda Wegener). Mit Positionen der frühen feministischen Avantgarde (u.a. VALIE EXPORT, Birgit Jürgenssen, Ketty La Rocca, Maria Lassnig, Betty Tompkins) sowie aktuellen Arbeiten mit queer- und intersektional feministischen Perspektiven (u.a. von Nan Goldin, Mickalene Thomas, Zandile Tshabalala) wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen. Kurator: Dr. Markus Bertsch Wissenschaftliche Assistenz: Selvi Göktepe und Ruth Stamm Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e. V., Ernst von Siemens Kunststiftung, Rudolf-August Oetker-Stiftung, Philipp Otto Runge Stiftung, Herbert-Pumplün-Stiftung, Behörde für Kultur und Medien der Freien Hansestadt Hamburg Im Rahmen der Ausstellung entwickelt die Hamburger Kunsthalle gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung als Kooperationspartner einen Chatbot für Jugendliche. Das Programm der Bildung & Vermittlung wird maßgeblich gefördert von Fürst Bismarck Quelle.
Ausstellungen | Ausstellung

Paul Mpagi Sepuya.
Daylight Studio, Dark Room Studio

Haus der Photographie

Ab dem 25. November 2022 werden mit der französischen Künstlerin Alix Marie und dem US-amerikanischen Fotografen Paul Mpagi Sepuya zwei künstlerische Positionen im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, vorgestellt, die sich unter Anwendung verschiedener künstlerischer Methoden mit dem menschlichen Körper, Herkunft und Gender auseinandersetzen. Für seine kommende Ausstellung im PHOXXI wird Paul Mpagi Sepuya erstmalig neue Arbeiten aus seiner fortlaufenden Serie »Daylight Studio, Dark Room Studio« präsentieren. Sepuya (*1982 in San Bernardino, Kalifornien, USA) ist ein Fotokünstler, dessen Projekte Geschichten und Möglichkeitsräume des Porträts, queere und homoerotische Netzwerke der Produktion und Kollaboration sowie das materielle und konzeptuelle Potenzial von »Blackness« im Herzen des Mediums miteinander verweben. Mit Hilfe von Collagentechniken, Schichtungsverfahren, Fragmentierungen und Spiegelungen untersucht Sepuya die Komplexität der fotografischen Produktion. Hierbei wird die Beziehung zwischen Künstler*in und Porträtiertem/r neu verhandelt und in das Zentrum des Kunstschaffens gerückt. Von den frühen, in seinem Schlafzimmer entstandenen Fotografien, bis zu den jüngsten, im Studio des Fotografen produzierten Serien, hinterfragt Sepuya die Essenz des Atelierraums und erweitert die Definition dessen, was dieser Raum gewesen ist und was er sein könnte. Konzeptionelle und ästhetische Mittel der Studiofotografie des 19. Jahrhunderts werden neu erfunden, um zeitgenössische Fragen des Porträts zu beleuchten. Sepuya absolvierte 2004 seinen BFA-Abschluss an der New York University’s Tisch School of the Arts, und 2016 seinen MFA-Abschluss an der UCLA. Er ist Associate Professor für Visual Arts an der University of California, San Diego.
Ausstellungen | Ausstellung

Gepresst Gedrückt Gequetscht

Sammlung Falckenberg

Der deutsch-schweizerische Künstler und Dichter DIETER ROTH (*1930 in Hannover, †1998 in Basel) zählt zu den prominentesten Vertreter*innen der Konkreten Poesie. Die Deichtorhallen Hamburg widmen ihm in der Sammlung Falckenberg eine große Ausstellung, in der sein druckgrafisches Werk im Mittelpunkt steht. Die von Dr. Ina Jessen und Dr. Dirk Dobke kuratierte Ausstellung GEPRESST GEDRÜCKT GEQUETSCHT. DIETER ROTH UND DIE DRUCKGRAPHIK präsentiert mit rund 1.000 Werken die Motivschwerpunkte seines künstlerischen Schaffens in 16 Sektionen – von Landschaftsbildern über Stillleben hin zu Selbstbildnissen. Dieter Roths Œuvre gilt als eines der facettenreichsten und interdisziplinärsten der bildenden Kunst. Nach seiner Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker und der Aneignung tiefgreifender Kenntnisse in druckgrafischen Prozessen experimentierte Dieter Roth schon früh mit unterschiedlichsten Drucktechniken und Materialien. In seinen Kaltnadelradierungen, Linol- und Holzschnitten lehnte er sich einerseits an künstlerische Vorbilder an, entwickelte jedoch schnell eine eigene Formsprache zwischen filigranen, figürlichen Darstellungen und expressiver Abstraktion. Inspiriert von geometrischen Prinzipien und Mustern kreierte Roth Op Art-Werke und kinetische Objekte. Konsequent verschränkte Dieter Roth sein literarisches Schaffen mit dem künstlerischen Ausdruck. Bis in die 1970er-Jahre hinein gab er die Berufsbezeichnung »Schriftsteller« an, obwohl er seine frühen Dichtungen aus der Jugend vernichtet hatte. Immer wieder verfasste Roth lyrische und prosaische Literatur und erforschte vor allem in der Betitelung seiner Kunstwerke die Wechselwirkungen von Schrift, Sprache und Wortspielen. Die 16 Sektionen, in die die Ausstellung in der Sammlung Falckenberg gegliedert ist, illustrieren die immense Schaffenskraft Roths und die Simultaneität diverser Techniken und Sujets, mit denen er sich künstlerisch auseinandersetzte.
Ausstellungen | Ausstellung

AlixMarie. Styx

Haus der Photographie

Ab dem 25. November 2022 werden mit der französischen Künstlerin Alix Marie und dem US-amerikanischen Fotografen Paul Mpagi Sepuya zwei künstlerische Positionen im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, vorgestellt, die sich unter Anwendung verschiedener künstlerischer Methoden mit dem menschlichen Körper, Herkunft und Gender auseinandersetzen. Die Künstlerin Alix Marie (*1989 in Bobigny, Frankreich) arbeitet in den Medien Fotografie, Skulptur und Installation. In London studierte sie am Central Saint Martins College und am Royal College of Art und war Residentin im Victoria and Albert Museum. Sie interessiert sich für Fotografie als Objekt und für ihr Potenzial der Materialität, Stofflichkeit und Dreidimensionalität. Auf der Empore des PHOXXI wird Marie die immersive Installation Styx vorstellen. In ihrem neuesten Werk untersucht die französische Künstlerin anhand des Styx-Mythos die Überschneidung zwischen dem Körper und seiner Darstellung und experimentiert mit den erweiterten Möglichkeiten der Fotografie. In der griechischen Mythologie ist Styx eine Ozeanide, eine Gottheit und ein Fluss, der die Grenze zwischen der Erde und dem Jenseits bildet. Sie ist die Tochter der Dunkelheit und der Nacht und die Mutter der Stärke und des Sieges. In dieser Ausstellung tritt die Gottheit in zwei Formen auf: Zum einen als immersive Labyrinth-Installation, die die Hohlräume des Körpers und die zweideutige Dualität von innerem und äußerem Raum und schützenden Umgebungen erforscht. In den anderen Räumen nimmt die Gottheit eine menschliche Gestalt an. In der Dunkelheit erscheint die Göttin in der Mitte des Raumes, kniend, nackt und den Blick kühn auf den Betrachter gerichtet. Verkörpert von Maries langjähriger Mitarbeiterin, der Performerin und Autorin Nina Boukhrief, umgibt die Stimme der Göttin den Raum und reflektiert über Tod, Licht und Leben. Beeinflusst durch den Kontext einer Pandemie reflektiert Marie über Verlust und den Mangel an Bewegung. Letztendlich erkundet Styx die Zerbrechlichkeit des Körpers und der heutigen Welt. Die Arbeit wurde ursprünglich von Photoworks und der Ballarat International Foto Biennale, 2021 entwickelt.
Ausstellungen | Ausstellung

In the Heart of Another Country

Halle für Aktuelle Kunst

Meine Abwesenheit war ein Exil vom Exil. – Etel Adnan, Im Herzen des Herzens eines anderen Landes In the Heart of Another Country erkundet den Heimatbegriff als Gefühl der Sehnsucht und Zugehörigkeit von Künstler*innen verschiedener Diasporagruppen. Die Ausstellung widmet sich der Frage, in welcher Weise physische Bewegung – Mobilität über Ländergrenzen hinweg – die Rahmenbedingungen des internationalen zeitgenössischen Kunstschaffens formten. Auf ihren Migrationsrouten durchquerten die Künstler*innen Süd- und Westasien, Afrika und die Karibik. Die meisten von ihnen leben heute über die ganze Welt verstreut und weit von den Orten entfernt, zu denen sie sich ursprünglich zugehörig fühlten. Mit mehr als 140 Kunstwerken aus der internationalen Sammlung der Sharjah Art Foundation, VAE, präsentiert In the Heart of Another Country die Arbeit von 61 Künstler*innen aller Kunstrichtungen. Viele dieser Werke wurden bisher selten oder nie außerhalb ihres ursprünglichen Zusammenhangs ausgestellt. Die Exponate reichen von frisch restaurierten Installationen bis zu aktuellen Neuerwerbungen, die verbunden sind durch ein gemeinsames Narrativ der Zugehörigkeit. In the Heart of Another Country steht für das Ziel der Sharjah Art Foundation, mit ihrer Sammlung Kunst zu zeigen, die Ost-Ost- und Süd-Süd-Bündnisse postuliert, und an einem Schnittpunkt zusammenzuführen, um eine fruchtbare Grundlage für eine vielstimmige und inklusive Kunstgeschichte zu schaffen. In the Heart of Another Country wird veranstaltet von den Deichtorhallen Hamburg und der Sharjah Art Foundation, UAE. Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Omar Kholeif, Director of Collections and Senior Curator, Sharjah Art Foundation, UAE. Über die Sharjah Art Foundation Collection Neuerwerbungen und Auftragsarbeiten für die Sharjah Biennal und die Stiftung lieferten den Startschuss für die Sammlung der Sharjah Art Foundation. Inzwischen ist sie zu einer der herausragendsten Sammlungen des Nahen Ostens angewachsen, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben von Kunstinteressierten durch Neuerwerbungen und Wanderausstellungen bedeutender Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst auf lokaler und internationaler Ebene zu bereichern. Ihre mehr als 1.300 Werke bilden künstlerische Strömungen von den 1920er Jahren bis in die heutige Zeit über eine immer breitere Palette von Kunstrichtungen und -formen ab. Angesichts der historischen Rolle der Hafenstadt Sharjah als regionale Handelsroute dient die Sammlung als Knotenpunkt, an dem die Kulturen über moderne und zeitgenössische Kunst miteinander in Kontakt treten. Die Sammlung versucht eine Neufassung der Kunstgeschichte durch ihre Verortung in einer Süd-Süd- und Ost-Ost-Perspektive. Gleichzeitig ermöglicht sie einen alternativen Blick, der Aspekte wie Inklusion, Intergenerationalität und Transkulturalität in der Kunstgeschichte stärker betont. Über die Sharjah Art Foundation Die Sharjah Art Foundation versteht sich als Förderin, Impulsgeberin und Produzentin zeitgenössischer Kunst im Emirat Sharjah und der angrenzenden Region und steht im Dialog mit der internationalen Kunstszene. Unter der Leitung ihrer Gründerin, der Kuratorin und Künstlerin Hoor Al Qasimi, verfolgt die Stiftung ein experimentelles und vielfältiges Programm, um die Produktion und Präsentation zeitgenössischer Kunst zu fördern, die eigenständige Kultur der Region zu bewahren und zu würdigen und ein gemeinsames Verständnis der transformierenden Rolle der Kunst zu vermitteln. Zu den wichtigsten Initiativen der Stiftung gehört die Veranstaltung der Sharjah Biennial, die bereits seit vielen Jahren zeitgenössische Künstler*innen aus aller Welt präsentiert. Auf ihren jährlichen March-Meetings kommen internationale Kunstexpert*innen und Künstler*innen zusammen. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Stipendien und Residenzen an Künstler*innen, Kurator*innen und Kulturproduzent*innen sowie anspruchsvolle und experimentelle Auftragsarbeiten, veranstaltet eine Vielzahl von Wanderausstellungen und veröffentlicht wissenschaftliche Publikationen. Die Stiftung wurde 2009 mit dem Ziel gegründet, die Sharjah Biennale programmatisch zu erweitern. Sie bietet Künstler*innen und Kultureinrichtungen in der Golf-Region wertvolle Ressourcen und dient als Plattform für lokale, regionale und internationale Entwicklungen im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Die Stiftung engagiert sich ganz gezielt für die Förderung und den Erhalt des kulturellen Lebens und Erbes von Sharjah. Zu diesem Zweck veranstaltet sie ganzjährig Ausstellungen, Performances, Filmvorführungen und Bildungsprogramme in der Stadt und im gesamten Emirat, oft in historischen Gebäuden, die zu Kultur- und Gemeinschaftszentren umfunktioniert wurden. Die stetig wachsende Sammlung zeugt von der Unterstützung der Stiftung für neue Projekte zeitgenössischer Künstler*innen sowie von ihrer Anerkennung für den Beitrag der Pioniere der modernen Kunst auf regionaler und internationaler Ebene. Die Sharjah Art Foundation ist eine rechtlich unabhängige öffentliche Einrichtung, die per Emiri-Dekret gegründet wurde und durch staatliche Mittel, Zuschüsse von nationalen und internationalen gemeinnützigen und kulturellen Organisationen, Unternehmenssponsoren und individuellen Förderern unterstützt wird. Ihre Ausstellungen sind kostenlos und öffentlich.
Ausstellungen | Ausstellung

Studierenden Kunstmarkt
im Stilwerk Hamburg

SKM COMMUNITY AUSSTELLUNG

Seit letztem Jahr organisieren wir regelmäßig Kunstausstellungen vor Ort und holen so unser Konzept aus der virtuellen Welt in die reale Welt. Wir bringen Kunststudierende aus allen Teilen Deutschlands und dieses Jahr sogar Europa zusammen und ermöglichen so nicht nur kreativen Austausch und Inspiration unter den Studierenden selbst, sondern auch zwischen KünstlerInnen und Kunstinteressierten. Als junges, kreatives Start-Up freuen wir uns sehr dieses Jahr nun die erste Ausstellung außerhalb unseres Heimatorts Leipzigs zu veranstalten. 12 Künstler:innen aus unserer großen Community sind es nun, deren Arbeiten hier in Hamburg im Art Space von Meet Frida kuratiert sind. Alle Werke stehen exklusiv auf der Ausstellung zum Verkauf. Die Werke können direkt vor Ort erworben und mitgenommen werden. PROGRAMM 27.10.2022 Vernissage (nur mit Voranmeldung!) 18:30 Einlass 18:45 Welcome Speech 19:30 Artist Talk - Raneem Maatouk (Ihr Weg aus Syrien zur Künstlerin in Leipzig) Es wird eine Auswahl an Getränken & Speisen vor Ort geben. Zur Vernissage ist jeweils pro Ticket eine Speise inkludiert. Sekt & alkoholfreie Alternativen ebenfalls. 28.10.20221 14-20 Uhr Ausstellung + Pop-Up Cafe (kostenloser Eintritt) 16-17 Uhr Kreativwerkstatt (für Kinder) (12 Plätze) 29.10.20221 10-22 Uhr Ausstellung + Pop-Up Cafe (kostenloser Eintritt) 11-12 und 15-16 Uhr Kreativwerkstatt (für Kinder) (12 Plätze) 30.10.20221 10-17 Uhr Ausstellung + Pop-Up Cafe (kostenloser Eintritt) 11-12 Uhr Kreativwerkstatt (für Kinder) (12 Plätze) Es stellen aus: Tom Gully Dana Da Costa Drew Mazyck Jascha Schwarz Kaan Ege Önal Lukas Rosen Paula Klompmaker Mara Zota Teuta Pashnjari Raneem Maatouk Elizaveta Ostapenko Musafer Qassim
Ausstellungen | Ausstellung

Von Mischwesen. Skulptur in der Moderne

Hamburger Kunsthalle

Seit über 20 Jahren zeigt die Hamburger Kunsthalle erstmals wieder eine thematische Skulpturen-Ausstellung: VON MISCHWESEN. Skulptur in der Moderne versammelt rund 25 Werke international renommierter Bildhauer*innen, darunter Julio González, Karl Hartung, Marino Marini sowie Henry Moore und zeigt auch eine Arbeit der weniger bekannten Hamburger Künstlerin Ursula Querner. Zentrale Arbeit ist das aus fünf Skulpturen bestehende Hauptwerk der französischen Künstlerin Germaine Richier: Das große Schachspiel (1959/61) eröffnet mit seinem hybriden Charakter einen Dialog mit anderen Skulpturen, die formale oder inhaltliche Parallelen zu ihr aufweisen und ebenfalls Kreuzungen oder Mischungen sind. Die Werke aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle entstanden in den 1940er und 1950er Jahren und sind zum Teil jahrzehntelang nicht ausgestellt worden. Wie Richier befassten sich viele Künstler*innen zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit Prozessen von Veränderung, Transformation und mit dem Urtümlichen der Natur. Obwohl die Natur ihrem Wesen nach Veränderung bedeutet, verstand man sie in einer Zeit historischer und politischer Umbrüche nicht nur als inspirierende Quelle, sondern auch als eine verlässliche Konstante. Eine zweite wesentliche Komponente bei der Entstehung der plastischen »Mischwesen« jener Zeit ist die Erfahrung des Krieges. Zwar bedeutete die Kapitulation des Deutschen Reiches und die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 das endgültige Ende des Zweiten Weltkrieges, doch verursachte der Beginn des Kalten Krieges auch eine latente atomare Bedrohung. Die vielfältige Ausstellung umfasst handtellergroße Objekte ebenso wie überlebensgroße Figuren, und auch die verwendeten Materialien sind variantenreich: Sie reichen von Bronze über Stahl, Messing und Holz bis hin zu Marmor. Kraftvoll und eigenwillig im Ausdruck regen die »Mischwesen« eine Bandbreite von Eindrücken, Gedanken und Empfindungen an. Sie können in bedrohliche Welten von Absurdität und Surrealität führen, bieten aber auch Trost in der Natur als einem ewigen Wachsen und Zusammenwachsen. Ein eigens für die Skulpturen-Präsentation produzierter Film – der ab dem Ausstellungsbeginn auf der Website der Kunsthalle zur Verfügung steht – vermittelt wesentliche inhaltliche Aspekte und gibt einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Skulptur in der Moderne. Zur Begleitung der Ausstellung steht zudem in der App der Hamburger Kunsthalle eine Audiotour kostenfrei zum Download bereit. Sie stellt exemplarisch fünf Werke vor, unter anderem Germaine Richiers Das große Schachspiel. Zudem sind für VON MISCHWESEN inklusive Tastführungen in der Kunsthalle für Menschen mit und ohne Seheinschränkung geplant. In der Serie Kleine Reihe der Freunde der Kunsthalle e. V. erscheint eine Publikation (12,90 Euro) mit Beiträgen von Jasper Warzecha und Karin Schick sowie Abbildungen sämtlicher Exponate. Sie ist im Museumsshop und und online erhältlich. Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e. V., Hans-Otto und Engelke Schümann Stiftung
Ausstellungen | Ausstellung

something new, something old, something desired

Hamburger Kunsthalle

Die große Ausstellung something new, something old, something desired stellt die bedeutende Sammlung der Gegenwartskunst in einen spannenden Dialog mit jungen Neuzugängen. Dabei widmet sie sich den aktuellen und virulenten Themen unserer Zeit: Fragen nach Verständigung und Kommunikation, Abschottung und Abgrenzung, Machtausübung und Protest, Utopie und Struktur. Auch nimmt sie (virtuelle) Welten und Wirklichkeiten anhand von Architekturentwürfen in den Blick, thematisiert das Spannungsfeld von Form und Auflösung, und zeigt Potentiale der Vernetzung in Stoff und Sprache. Beteiligte Künstler*innen: Jan Albers, Fernando de Brito, Günter Brus, Nina Canell, Robert Cottingham, Stephen Craig, Jose Dávila, Edith Dekyndt, Thomas Demand, Simon Denny, Cordula Ditz, Simon Fujiwara, Seiichi Furuya, Zvi Goldstein, Anna Grath, Christian Haake, Raymond Hains, Almut Heise, David Hockney, Karl Horst Hödicke, Annika Kahrs, Annette Kelm, Jürgen Klauke, Hans-Jürgen Kleinhammes Bernd Koberling, Jan Köchermann, Jannis Kounellis, Jens Lausen, Jean Leppien, Almut Linde, Axel Loytved, Paul McCarthy & Mike Kelley, Annette Messager, Gerold Miller, Simon Modersohn, Robert Morris, Bruce Nauman, Cady Noland, Sigmar Polke, Tobias Putrih, Hannah Rath, Daniel Richter, Gerhard Richter, Grit Richter, Thomas Schütte, Richard Serra, Sara Sizer, Andreas Slominski, Paul Spengemann, Pia Stadtbäumer, Paul Thek, Wolfgang Tillmans, Philippe Vandenberg, Tilman Walther Kuratorin: Dr. Brigitte Kölle Wissenschaftliche Mitarbeit: Juliane Au, Sjusanna Eremjan Gefördert von: Deutsche Bank AG
Ausstellungen | Ausstellung

Viermalvier / Fourtimesfour

Hamburger Kunsthalle

Die Vier ist bedeutsam: Schaut man auf die europäische Geistesgeschichte teilen die vier Himmelsrichtungen die Welt ein, vier Tageszeiten den Ablauf des Tages, vier Elemente beschreiben der griechischen Naturphilosophie nach die Zusammensetzung der Welt. Die menschliche Entwicklung wird in vier Lebensphasen gegliedert, das Quartal dient der gleichmäßigen rechnerischen Bewältigung der im Laufe eines Jahres unternommenen Projekte, der Vierteltakt steht für Gewichtigkeit oder sogar Majestät in der Musik, das Quadrat für Ebenmaß und das Viereck bildet die grundlegende geometrische Form der Architektur. Die Ausstellung VIERMALVIER / FOURTIMESFOUR greift die verschiedenen Bedeutungsebenen der Vier assoziativ auf und nimmt nach DIE ABSURDE SCHÖNHEIT DES RAUMES (2020) und OUT OF SPACE (2021) einmal mehr die Architektur der von Oswald Mathias Ungers geschaffenen Galerie der Gegenwart mit ihren besonderen räumlichen Bedingungen zum Ausgangspunkt einer kuratorischen Betrachtung. Vor 25 Jahren eröffnet, wird der helle Gebäudekomplex der Galerie der Gegenwart, deren Gestaltung im Inneren und Wahrnehmung im Äußeren durch die quadratische Formgebung bestimmt ist, immer wieder neu bespielt und interpretiert, durch die Kunst, die in ihm zu sehen ist. Die vier über Eck angelegten Ausstellungssäle geben mit ihren jeweils vier Wänden den Anlass für eine Hängung, welche Raum, Mensch und Kunst in ein gleichberechtigtes Verhältnis zueinander stellt. Was lässt die Viererserie in der Kunst anklingen und welche Formen kann die Beschäftigung mit der Vier annehmen, gerade an einem Ort, welchem die Vier in Form des Quadrates unübersehbar zugrunde liegt? Die 18 Positionen (richtig gelesen: Achtzehn!) umfassende Ausstellung VIERMALVIER / FOURTIMESFOUR ist hierbei bewusst assoziativ, rechnerisch falsch, unvollständig und regelbrüchig. Doch gerade der Regelbruch möchte auf die Perfektion der Vier hinweisen. »When too perfect, lieber Gott böse« postulierte Nam June Paik, weswegen die Ausstellung auch ist wie sie ist: Zu kurze Laufzeit, viele Assoziationsmöglichkeiten für die Betrachter*innen und eine Hängung, so präzise wie eine Fuge von Johann Sebastian Bach. VIERMALVIER / FOURTIMESFOUR stellt hierbei eine um ausgewählte Gäste erweiterte Sammlungspräsentation dar, welche aus dem Bestand Bekanntes mit Unbekanntem, bereits Gezeigtes mit noch nie Präsentiertem, Neues mit Altem vereint. Dabei verbindet die Ausstellung Werke des 17. Jahrhunderts mit Positionen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der zeitgenössischen Kunst. Alfons Muchas Lithographie-Folgen von 1897 treffen auf speziell für die Ausstellung geschaffene auratische Gemälde von Vivian Greven und eine raumgreifende Skulptur des aus Hamburg stammenden Künstlers Frank Gerritz von 2021 tritt in einen Dialog sowohl mit einem in den 1970er Jahren geschaffenen kinetischen Objekt von Tomitaro Nachi als auch einer kleinformatigen Studie Josef Albers von 1965. Den Auftakt der Ausstellung bildet David Novros mit seinem monumentalen, vierteiligen Gemälde »Four Seasons« von 1974, in welchem er den wohl bekanntesten Konzertzyklus des Komponisten Antonio Vivaldi aufgreift und die Abfolge der vier Sätze auf vier große quer- und hochrechteckige Bildflächen überträgt. In Gegenüberstellung mit »Vier Jahreszeiten. Opus 7. Der Mond ist aufgegangen« von Hanne Darboven, einem der aus ihren Zahlensystem übertragenen Notensysteme, und Hanns Kunitzbergers vier Gemälden »1. Hälfte 2019 I, II, III, IV« , welche in ihrer statuarischen Hochformatigkeit und dem Bewegung oder gar Ekstase assoziierenden flirren ihrer Farben die US-amerikanische Farbfeldmalerei und Minimal Art wie auch die »Die vier Apostel« eines Albrecht Dürers anklingen lassen, ergibt sich formal, inhaltlich und medial eine spannungsgeladene Zusammenstellung, welche herausfordert die einzelnen künstlerischen Positionen wie auch den Raum, zu welchem sie in Beziehung zu setzen und auf welchen sie ausgerichtet sind, neu zu befragen. Haspa-Galerie Seit vielen Jahren engagiert sich die Hamburger Sparkasse für die Hamburger Kunsthalle. Als Zeichen des Dankes für diese großzügige Unterstützung heißt das 2. Obergeschoss der Galerie der Gegenwart, in der die Ausstellung gezeigt wird, seit Ende 2019 »Haspa-Galerie«. Beteiligte Künstler*innen: Josef Albers, Elsbeth Arlt, Hanne Darboven, Frank Gerritz, Vivian Greven, Roni Horn, Donald Judd, Imi Knoebel, Hanns Kunitzberger, Dorothea Maetzel-Johannsen, Alfons Mucha, Tomitaro Nachi, Reinier Nooms gen. Zeeman, David Novros, Sigmar Polke, Franziska Reinbothe, Philipp Otto Runge, Fred Sandback
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Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Freien und Hansestadt Hamburg 2020/2021

Sammlung Falckenberg

Die Hamburger Arbeitsstipendien sind eines der nachhaltigsten Förderinstrumente für den künstlerischen Nachwuchs in Hamburg und haben seit ihrem Bestehen bisher mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern geholfen, den Weg in eine künstlerische Existenz zu ebnen. Die Arbeitsstipendien für Bildende Kunst existieren seit 1981 und werden über Fachjurys jährlich an zehn in Hamburg wohnhafte professionelle Künstlerinnen und Künstler vergeben. Auch In diesem Jahr werden in Kooperation mit der Sammlung Falckenberg der Deichtorhallen Hamburg die zwanzig Künstlerinnen und Künstler, die in den Jahren 2020 und 2021 von der Behörde für Kultur und Medien mit einem Arbeitsstipendium für bildende Kunst ausgezeichnet wurden, eine Auswahl ihrer Arbeiten präsentieren. Damit stellen erneut zwei Jahrgänge der Stipendiatinnen und Stipendiaten nach Beendigung der Stipendienzeit ihre Arbeiten in einer gemeinsamen Ausstellung aus. Stipendiat*innen 2020: David Fletcher, Paul Glaw, Rosanna Graf, Alex Hojenski, Christina Köhler, Clara Palmberger-Süße, Paul Spengemann,Youssef Tabti, Felix Thiele, Carlos León Zambrano Stipendiat*innen 2021: Elisa Barrera, Laura Franzmann, Jessica Halm, Simon Hehemann, Soyon Jung, Elisabeth Moch, Jano Möckel, Elena Pastor, Korab Visoka, Emma Wilson. Zahlreiche ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten haben sich im Anschluss an das Stipendium überregional und international einen Namen gemacht. Zu Ihnen gehören beispielsweise Stephan Balkenhol, Andreas Slominski, Mariella Mosler, Jeanne Faust, Christoph Schäfer, Thorsten Brinkmann, Annika Kahrs oder Boran Burchardt.
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The New Abnormal

Haus der Photographie

Die Eskalation des Krieges und der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 hatten erhebliche Auswirkungen auf die Geschichte und das Leben in der Ukraine. Die Ereignisse der letzten Monate haben jede/n Bürger*in des Landes sowie alle Bereiche des sozialen und politischen Lebens betroffen. Von einem auf den anderen Moment wurde das Leben in ein »Vorher« und ein »Während« gespalten. Die ukrainische Bevölkerung musste verschiedene Phasen der Transformation durchlaufen – Schock, Leugnung, Angst, Akzeptanz und Anpassung. Anliegen der Ausstellung ist es, eine neue Form des Lebens während des Krieges zu zeigen. Diese neue Form des Lebens beinhaltet die Anpassungsprozesse im sozialen und öffentlichen Raum, die Veränderung der gewohnten Verhaltensregeln und Alltagsroutinen sowie die Kombination von Gefühlszuständen wie Angst, Wut und Freude. Die Ausstellung THE NEW ABNORMAL im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, ist eine Kooperation mit dem Odesa Photo Days Festival unter der Leitung von Kateryna Radchenko. Das internationale Festival für zeitgenössische Fotografie Odesa Photo Days wurde 2015 gegründet und dient seitdem der kulturellen Förderung der ukrainischen Fotografie in der Welt sowie dem Aufbau von Plattformen für den Dialog. Seit Kriegsbeginn geht das Festival internationale Kooperationen ein, um weiterhin ukrainische Fotografie sichtbar zu machen, darunter neben dem Haus der der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, das Palais de Tokyo, Paris oder das Copenhagen Photo Festival. Die Ausstellung wurde kuratiert von Kateryna Radchenko und Ingo Taubhorn. Künstler*innen: Lisa Bukreyeva, Oleksandr Chekmenov, Pavlo Dorogoy, Nazar Furyk, Vladyslav Krasnoschok, Sasha Kurmaz, Mikhail Palinchak, Oksana Parafemiuk, Daniel Russov, Alina Smutko, Elena Subach und Mila Teshaieva.
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NordArt 2022 - Internationale Kunstausstellung

Kunstwerk Carlshütte

Das Kunstwerk Carlshütte im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf freut sich darauf, im Juni die nunmehr 23. NordArt auf dem Gelände der historischen Eisengießerei eröffnen zu können. Arbeiten von 200 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt werden sich erneut zu einer der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa zusammenfinden. Die NordArt 2022 öffnet vom 4. Juni bis zum 9. Oktober ihre Tore. Welche Verantwortung trägt die Kunst? Ist sie Mittlerin zwischen den Welten, quasi ein nonverbaler Diplomat? Oder spiegelt sie die Sehnsucht nach einer besseren Welt? Beides stimmt wohl, sagt der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm. Kunst sucht Antworten auf alles, was den Menschen bewegt und berührt, und die Menschen finden Antworten in der Kunst. Die imposante Kulisse von Eisengießerei, Wagenremise und weitläufigem Skulpturenpark schafft eine ganz eigene Atmosphäre, die nicht nur einen besonderen Blick auf die Kunst erlaubt, sondern auch die Kunstwerke miteinander und mit den Besuchern ins Gespräch bringt. Zu entdecken sind sowohl die nationalen Traditionen, Erfahrungen und Sehweisen als auch die vielen verschiedenen Wege, Zukunft zu bauen. Länderfokus Polen . Unter dem Titel "Above Borders" / "Ponad granicami" haben sich für die NordArt zum ersten Mal in der Geschichte der polnischen zeitgenössischen Kunst erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler zusammengetan, die nach 1945 innerhalb der polnischen Grenzen und in anderen europäischen Ländern sowie in den USA ihre Kunst geschaffen haben. 26 renommierte Namen repräsentieren die ältere sowie die jüngere Generation. Kurator des Polnischen Pavillons ist Prof. Jan Wiktor Sienkiewicz. Der Polnische Pavillon auf der NordArt 2022 steht unter der Schirmherrschaft von Paweł Jaworski, Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg. Neue Highlights aus China . Die langjährigen Kontakte zur chinesischen Kunstszene haben es der NordArt wiederholt ermöglicht, bedeutende Künstlerinnen und Künstler aus China vorzustellen. Der erste Länderschwerpunkt der NordArt vor 10 Jahren widmete sich an zeitgenössische Kunst aus China. In Kooperation mit der Botschaft der Volksrepublik China in der Bundesrepublik Deutschland und anlässlich des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland, steht die Kulturbrücke zur NordArt 2022 unter dem Titel "So Fern – So Nah". Für neue überraschende Momente sorgen viele auf der NordArt noch unbekannten Kunstschaffenden, aber auch für das Publikum bereits bekannte Namen. Sonderprojekt Mongolei . Mongolische zeitgenössische Kunst, die schon 2015, 2016 und 2019 eine große Bühne auf der NordArt hatte, zeigt erneut mit einer Auswahl von 18 Künstlerinnen und Künstlern, dass Tradition und Moderne zu einem ganz eigenen Stil zusammenwachsen können. Kuratorinnen der Sonderausstellung "Zwischenräume" sind OYUNTUYA Oyunjargal und SOLONGO Tseekhuu. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit der Botschaft der Mongolei in der Bundesrepublik Deutschland. Die Ausstellung ist in der ACO Wagenremise zu sehen. Zu den Highlights 2022 gehören sicherlich auch die neuen großformatigen Gemälde von usbekischen Künstler Timur D’Vatz, der 2021 den NordArt-Preis erhielt und als Teil des Sonderprojekts aus Zentralasien große Aufmerksamkeit auf sich zog. Viele Publikumspreisträgerinnen und -preisträger der NordArt sind ebenso mit neuen Arbeiten zu sehen. Das Kunstwerk Carlshütte ist eine Non-Profit-Kulturinitiative der international tätigen ACO Gruppe und der Städte Büdelsdorf und Rendsburg und ein besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Kulturveranstaltungen. Das Herzstück ist die seit 1999 jährlich in den Sommermonaten stattfindende NordArt. Neben den Gießereihallen mit ihren 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gehören dazu der 80.000 Quadratmeter große Skulpturenpark und die charmante ACO Wagenremise. Jedes Jahr bewerben sich rund 3000 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt um die Teilnahme an diesem spektakulären Projekt. Die NordArt lebt von den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Kulturen, macht aber auch deutlich, dass Ost und West, Süd und Nord viele gemeinsame Hoffnungen und Träume haben. Um die Einblicke zu vertiefen, widmet die NordArt jedes Jahr einem anderen Land einen eigenen Pavillon und präsentiert Sonderprojekte, kooperiert mit Botschaften, Kulturinstitutionen und Kuratoren aus verschiedenen Ländern. Kuratoren der NordArt sind Wolfgang Gramm (Chefkurator) und Inga Aru (Seniorkuratorin). Gastgeber und Hauptsponsor im Kunstwerks Carlshütte ist das Unternehmerehepaar Hans-Julius und Johanna Ahlmann.
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Give and Take. Bilder über Bilder

Hamburger Kunsthalle

2022 feiert die Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle ihr 25-jähriges Jubiläum und wird ganz unter dem Motto der »Gegenwart« stehen. Der Begriff »Currency«, von dem sich auch das Adjektiv »current« (gegenwärtig, aktuell, fließend) ableiten lässt, steht damit nicht nur für »Verbreitung«, sondern auch für Aktualität. »Currency« ist ebenfalls als Zeitraum zu verstehen, in dem etwas gültig, akzeptiert und in Kraft ist, also Themen, die eine große Bedeutsamkeit für die unmittelbare Gegenwart haben: Bilder über Bilder, die sich verbreiten, die gepostet, verändert und in neue Zusammenhänge transferiert werden. »Give and Take« – Geben und Nehmen – beschreibt Prozesse des Austauschs und der Aneignung von Bildmaterial in der zeitgenössischen Fotografie. Bilder zirkulieren und migrieren über geographische, kulturelle und soziale Grenzen hinweg. Die Kontexte, in der ein und dieselbe Fotografie heute erscheint, haben sich potenziert und damit auch ihre Wirkung. Die Bedeutung von Bildern – auch des eigenen – lässt sich kaum noch kontrollieren. In diesem Spannungsfeld eignen sich Künstler*innen Bilder aus den verschiedensten Feldern an, um die Mechanismen der Produktion von Realitäten und Identitäten zu erforschen. Von frühen Bildarchiven, historischen Filmaufnahmen und Museumssammlungen, über die klassischen Printmedien bis hin zu digitalen Bildern in sozialen Netzwerken und in Bildersuchmaschinen reichen die Materialsammlungen, aus der sich Künstler*innen der Ausstellung bedienen. In fotografischen, filmischen und installativen Arbeiten reagieren sie auf Bilder, die aus einer anderen Zeit stammen oder für einen anderen Zweck entwickelt wurden, und holen sie in ihre Gegenwart. In einzelnen Kapiteln, die im Sinne eines Archivs als »Ordner« mit mehrfachen Verknüpfungsmöglichkeiten zu verstehen sind, werden folgende Themenschwerpunkte behandelt: Kanon und Prozess, Aneignung und Neuschöpfung, Austausch und Ausschluss, Zirkulation und Verweigerung. Künstler*innen Viktoria Binschtok, Josephin Böttger, Adam Broomberg & Oliver Chanarin, Irene Chabr, Sara Cwynar, Katharina Gaenssler, Mathilde ter Heijne, Sabine Hornig, Louise Lawler, Matthew Muir, Frida Orupabo, Max Pinckers, Walid Raad, Volker Renner, Sebastian Riemer, Martha Rosler, Evan Roth, Thomas Ruff, Taryn Simon, Johannes Wohnseifer Begleitprogramm zur Ausstellung Give and Take. Bilder über Bilder Die offene Architektur des Raumes im 1. Stock der Galerie der Gegenwart dient als Ausgangspunkt einer vernetzten Plattform für Veranstaltungen zur Phototriennale. Das umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung steht unter dem Motto »Connect«, wodurch das Museum als Ort des Austausches und des ständigen Bildtransfers zum aktuellen und lebendigen Diskussionsraum wird. Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e.V., G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung, Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg
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Anastasia Taylor-Lind – Mothers & Daughters

Halle für Aktuelle Kunst

Am Sonntag, den 8. Mai 2022 veranstalten die Hamburger Museen einen gemeinsamen Benefiztag für die Ukraine. Mit einem besonderen Programm setzen das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die Deichtorhallen Hamburg, die Hamburger Kunsthalle, die Stiftung Historische Museen Hamburg (Museum für Hamburgische Geschichte, Altonaer Museum, Museum der Arbeit und Deutsches Hafenmuseum), das MARKK Hamburg, das Archäologische Museum Hamburg und die KZ Gedenkstätte Neuengamme ein gemeinsames Zeichen der Solidarität. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen sind geplant. Dabei gilt die Devise »Spende statt Eintritt – Ihr Besuch für die Ukraine«. Sämtliche Erlöse des Benefiztages gehen direkt an die kooperierenden Hilfsorganisationen Hanseatic Help e.V., das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine und MenscHHamburg e.V. Mit dem historischen Datum des Benefiztages setzen die Hamburger Museen zudem ein Zeichen der Solidarität und für den globalen Frieden: Am 8. Mai jährt sich der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus in Europa zum 77. Mal. Die Deichtorhallen Hamburg zeigen zu diesem Anlass die Outdoor-Ausstellung MOTHERS & DAUGHTERS mit Arbeiten der schwedisch-britischen Fotojournalistin ANASTASIA TAYLOR-LIND. Im Auftrag der ZEIT reiste sie am 8. März, dem internationalen Weltfrauentag, in die ukrainische Stadt Lwiw und portraitierte dort fliehende Mütter mit ihren Töchtern bei der Durchreise am Bahnhof. Gemeinsam mit der ukrainischen Journalistin Olha Petriv befragte sie die Frauen nach ihrer Herkunft und ihren Zielen. Aufgrund von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalttaten sind Frauen von den Auswirkungen des Krieges in besonderer Weise betroffen. Ab dem 8. Mai präsentieren die Deichtorhallen Hamburg, deren drei Häuser zu diesem Zeitpunkt aufgrund ausstellungsbedingter Umbauarbeiten geschlossen sind, die Portraits im öffentlichen Raum auf dem Deichtorhallenplatz als Beitrag zum Benefiztag der Hamburger Museen, der gleichzeitig auf den Muttertag fällt. Auf großformatigen Bannern erzählen die Bilder und begleitenden Kurztexte – je in deutscher, englischer und ukrainischer Sprache – die Schicksale von sechs ukrainischen Frauen mit ihren Kindern auf der Flucht. Bereits seit 2014 reist ANASTASIA TAYLOR-LIND regelmäßig in die Ukraine, um den Krieg und die Schicksale vor Ort zu dokumentieren. 2014 erschien ihr erstes Buch »MAIDAN – Portraits from the Black Square«, eine Portraitreihe regierungskritischer Demonstrant*innen und Trauernder, die im selben Jahr auf dem Maidan Nezalezhnosti (Independence Square) entstanden ist. Sie ist TED Fellow und ehemalige Harvard Niemann Fellow (2016). ANASTASIA TAYLOR-LIND arbeitet als Fotojournalistin für führende Publikationsmedien weltweit, darunter The National Geographic Magazine, TIME, Vanity Fair, The New Yorker, The New York Times, The Sunday Times und The Guardian. Die Outdoor-Ausstellung wurde von Ingo Taubhorn, Kurator vom Haus der Photographie, und Amélie Schneider, Leiterin der Bildredaktion bei DIE ZEIT, konzipiert und ist bis zum 3. Juli jederzeit frei und offen zugänglich.
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Behind the Scenes

Haus der Photographie

Die zweiteilige Ausstellung BEHIND THE SCENES im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg dreht sich um Prozesse von Austausch und Veränderung, mit denen die fotografische Sammlung des Hauses konfrontiert ist. Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Sabine Schnakenberg (Kuratorin der Sammlung F.C. Gundlach). Der Fotograf, Geschäftsmann und Sammler F.C. Gundlach (1926–2021) hat das Sammeln nie ausschließlich als Wertanlage verstanden, sondern ist vor allem seiner Leidenschaft und seinem Engagement, Fotografie zu fördern, nachgegangen. Dennoch ist die private Sammlung F.C. Gundlach mit ihrem hohen kulturellen Wert eine machtvolle kulturelle »Währung«, die zur Gründung des Haus der Photographie in der südlichen Deichtorhalle 2003 führte. Im Fokus dieser von Sabine Schnakenberg konzipierten Ausstellung steht der Umzug der Bestände der Sammlung F.C. Gundlach, der durch die umfassende, dreijährige Sanierung des Gebäudes notwendig wurde. Der in Hamburg ansässige Fotograf Christoph Irrgang, der bereits für das Potsdamer Museum Barberini auf den Spuren der französischen Impressionisten genaueste Ortsrecherchen anstellte, um schließlich Monets Landschaftsgemälde den aktuellen heutigen Ansichten gegenüberzustellen, begreift den Umzug der Sammlung F.C. Gundlach als künstlerische Herausforderung, die er fotografisch in ebenso sachlicher wie poetischer Auseinandersetzung begleitet. Fasziniert ihn dabei die nicht öffentliche und sehr intime Arbeitssituation in den Magazinen und Depots, bildet er anhand begrifflicher Gegensätze wie ‚hell/dunkel‘ oder ‚innen/aussen‘ sichtbare, aber auch erst sichtbar zu machende Details der Arbeit mit der Sammlung ab. Ergänzt wird Irrgangs analytisch-fotografische Arbeit durch eine Kooperation mit der Hamburger Fotofachzeitschrift Photonews. Zeitung für Fotografie. Die Atmosphäre und das internationale Flair der Paris Photo, der seit 1997 weltweit größten fotografischen Messe mit Beteiligung internationaler Galerien, Verlage und Prominenz, wird von den Photonews Redakteur*innen Anna Gripp und Denis Brudna regelmäßig fotografisch beleuchtet. Die alljährlich im November im Grand Palais stattfindende internationale Messe mit etwa 200 beteiligten Galerien und Verlagen hat längst die Bedeutung einer machtvollen »Börse« der Fotografie erlangt. Für den Sammler F.C. Gundlach hatte die Paris Photo im Jahreskalender größte Bedeutung – dort traf er andere Sammler, Freunde, Galeristen und Künstler, frischte seine Kontakte auf, knüpfte neue Verbindungen und – kaufte fotografische Kunst. Bieten Irrgangs farbige und schwarz-weiße Fotografien in detaillierten Ansichten einen Einblick in den Mikrokosmos einer privaten Sammlung, eröffnen Denis Brudna und Anna Gripp in Form filmischer Beiträge und einer Fülle von Fotografien der Paris Photo einen spannungsvollen und atmosphärisch dichten Blick über das vibrierende Treiben des internationalen Events unter der gläsernen Kuppel des Grand Palais.
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Charlotte March

Sammlung Falckenberg

Die groß angelegte Werkschau über CHARLOTTE MARCH (1929–2005) in der Sammlung Falckenberg legt den Fokus auf die bisher wenig bekannten Arbeiten der für ihre Mode- und Werbeaufnahmen anerkannten Hamburger Fotografin. Der zur Sammlung Falckenberg gehörende Nachlass Charlotte Marchs bildet die Grundlage für eine Neuentdeckung der Fotografin, die für Magazine wie Brigitte, Stern, Elle, Vogue Italia, Vanity Fair, Harper’s Bazaar und twen gearbeitet hat. Das 1977 veröffentlichte Buch Mann, oh Mann – Ein Vorschlag zur Emanzipation des attraktiven Mannes wurde breit diskutiert, zeigte es doch erstmalig explizit eine weibliche Sicht auf den männlichen Körper. Die Ausstellung zeigt mit rund 300 Werken einen Querschnitt durch alle Schaffensphasen der Künstlerin, von ihren frühen dokumentarischen Fotografien im Hamburg der 1950er-Jahre über Aufnahmen von ihren Aufenthalten auf der damals vom Massentourismus noch unberührten Insel Ischia bis hin zu den späteren internationalen Mode- und Werbeaufträgen. Das weitgehend unbekannte fotografische Frühwerk Marchs aus den 1950er-Jahren knüpft an die »humanistische Fotografie« jener Zeit an und bildet einen wichtigen, bisher wenig beachteten Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Stadt Hamburg. Ihr hochsensibler Blick auch auf die Ränder der Gesellschaft im Nachkriegs-Hamburg führt sie an marginalisierte, gänzlich unglamouröse Orte der sich im Wandel befindenden Stadt. March lässt uns hinter die Kulissen blicken, zeigt den Alltag von Bonbon-Machern, Händler*innen wie auch das Leben auf der Reeperbahn. In späteren Auftragsarbeiten verweist Marchs Blick auf eine emanzipatorische Haltung sowie ein Lebensgefühl der Freiheit und des gesellschaftlichen Aufbruchs. Charlotte March wollte ihre Modelle anders aussehen lassen als damals üblich. Die Fotografin kommunizierte über das Fotografieren mit ihren Modellen, deren modernes, ungebundenes Lebensgefühl sie teilte – mit einem offenen Blick für das, was der Alltag oder auch der Zufall ihr bei der Aufnahme zuspielte. Sie zeigte Frauen, die vor der Kamera rauchten oder Werbung für Bier machten. Sie propagierte ein modernes Frauenbild, war revolutionär und stilbildend, auch weil sie als eine der ersten Fotograf*innen in Deutschland wie selbstverständlich mit Schwarzen Models zusammenarbeitete. Nach dem Tod des Lebensgefährten Charlotte Marchs, dem Hamburger Künstler und Schauspieler Balduin Baas, übernahm Harald Falckenberg 2006 den Nachlass der Fotografin und sorgte für die Archivierung und Aufarbeitung des Werkes. Der Nachlass Charlotte March umfasst ca. 30.000 Aufnahmen und wird heute in der Sammlung Falckenberg verwahrt. Die Ausstellung in der Sammlung Falckenberg wurde von Goesta Diercks und Dirk Luckow in enger Zusammenarbeit mit Manju Sahwney, Fotografin und langjährige Assistentin Marchs sowie Archivarin des Nachlasses, im Rahmen der 8. Triennale der Photographie Hamburg 2022 kuratiert. Die Werkschau wird von einer Auswahl fotografischer Positionen aus der Sammlung Falckenberg begleitet – darunter Werke von Larry Clark, Philip-Lorca diCorcia, William Eggleston, Fergus Greer, Irving Penn und Nan Goldin.

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