Ausstellungen / Museum
Hamburger Kunsthalle
Hamburg, Glockengießerwall 5
- Albert Oehlen - Computerbilder
- Georges Adéagbo
- untranquil now: eine Konstellation aus Erzählungen und Resonanzen
- The Ephemeral Lake
- something new, something old, something desired
- Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen
- Making History
- Ohrenschau | Audio Show
- Museumsshop / Onlineshop der Hamburger Kunsthalle
- Acht Jahrhunderte Kunst
- Online Sammlung
- Virtueller 360°-Rundgang durch die Hamburger Kunsthalle
- aktuelle Ausstellungen
Ausstellungen / Museum
Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt
Hamburg, Rothenbaumchaussee 64
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something new, something old, something desired
Hamburger Kunsthalle
Die Hamburger Kunsthalle zeigt aus ihrer bedeutenden Sammlung der Kunst der Gegenwart in einer großen Schau ihre neuesten Erwerbungen und Schenkungen (something new) im Dialog mit wichtigen Arbeiten, die bereits länger die Sammlung bereichern (something old) und beleuchtet diese mit besonderen Leihgaben, die auf der Wunschliste des Museums für eine dauerhafte Übernahme stehen (something desired). Die spannungsvolle Zusammenstellung an Werken von über 50 – größtenteils international renommierten – Künstler*innen zeigt auf beeindruckende Weise, wie enorm vielstimmig die Kunst der Gegenwart ist. Dabei behandeln die Arbeiten aktuelle und virulente Themen unserer Zeit: Verständigung und Kommunikation, Abschottung und Abgrenzung, Machtausübung und Protest sowie Utopie und Struktur. Präsentiert werden fotografische Serien, multimediale (Raum-)Installationen, Videoprojektionen, architektonische Modelle und Architekturen aus Stoff, die (virtuelle) Welten und Wirklichkeiten in den Blick nehmen, das Spannungsfeld von Form und Auflösung thematisieren und Potentiale der Vernetzung in Stoff und Sprache zeigen. Beteiligte Künstler*innen: Im Sockelgeschoss Edith Dekyndt, Simon Denny, Cordula Ditz, Simon Fujiwara, Seiichi Furuya (z. Zt. nicht zu sehen), Zivi Goldstein, Christian Haake, David Hockney, Karl Horst Hödicke, Annika Kahrs, Annette Kelm, Jannis Kounellis, Almut Linde, Paul McCarthy & Mike Kelley, Annette Messager, Gerold Miller, Robert Morris, Bruce Nauman, Cady Noland, David Novros, Sigmar Polke (z. Zt. nicht zu sehen), Daniel Richter (z. Zt. nicht zu sehen), Gerhard Richter 8 z. Zt. nicht zu sehen), Thomas Schütte, Richard Serra, Andreas Slominski, Paul Spengemann, Pia Stadtbäumer (z. Zt. nicht zu sehen), Paul Thek, Wolfgang Tillmans, Philippe Vandenberg. Im 3. Obergeschoss Etel Adnan, Fernando de Brito, Robert Cottingham, Stephan Craig, Jose Dávila, Peter Doig, Anna Grath, Almut Heise, Hans-Jürgen Kleinhammes, Bernd Koberling, Jan Köchermann, Jens Lausen, Axel Loytved, Simon Moderson, Hannah Rath, Grit Richter, Sara Sizer, Tillman Walther. Kuratorin: Dr. Brigitte Kölle Wissenschaftliche Mitarbeit: Juliane Au, Sjusanna Eremjan
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The Ephemeral Lake
Hamburger Kunsthalle
Inspiriert von Caspar David Friedrich Mit The Ephemeral Lake zeigt die Hamburger Kunsthalle anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (1774–1840) im Jahr 2024 eine immersive Installation, welche die einzigartige Ausdruckskraft der Werke des bedeutenden romantischen Malers mit digitalen Landschaften des 21. Jahrhunderts in Wechselwirkung setzt. Das neueste Projekt des dänischen Künstlers Jakob Kudsk Steensen (*1987) verbindet dafür in einer außergewöhnlichen Rauminstallation exklusiv für die Kunsthalle auf besondere Weise Landschaftsmalerei mit neuester digitaler Medientechnologie wie 3D-Malerei, interaktivem Design, Virtual Worldbuilding und Ambisonic Sound. Mit der von Caspar David Friedrich inspirierten, bildgewaltigen Arbeit untersucht Steensen ein eindrucksvolles Naturphänomen: Temporäre Seen (»Ephemeral Lakes«) ist ein geologischer Terminus, der die Bildung von periodisch auftretenden Wasseransammlungen in trockenen, kargen, oft wüstenartigen Landschaften beschreibt. Steensen verwandelt Scans und Artefakte von seinen umfangreichen Forschungsreisen zu einigen der unwirtlichsten Gegenden der Erde in eine interaktive Ausstellung, die durch KI, Musik und Tonaufnahmen der Umgebung gesteuert wird. Die virtuellen Räume des Kunstwerkes verbinden sich mit den Innenwelten der Besucher*innen zu einer sehr persönlichen Erfahrung und thematisieren so – ganz im Sinne der romantischen Malerei – die Hinwendung zur Natur sowie die Beziehung zwischen Figur und Landschaft. Jakob Kudsk Steensen kreiert mit dem Einsatz von 3D-Animationen, Sound und digitalen Technologien immersive Installationen, die oftmals übersehene oder bedrohte Naturphänomene durch virtuelle Simulationen zum Leben erwecken. Zuletzt waren seine Arbeiten Liminal Lands im Luma Arles sowie Berl-Berl in der Halle am Berghain in Berlin und im ARoS Museum of Art in Aarhus ausgestellt. Externer Kurator: Ulrich Schrauth Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e.V., Deutsche Bank, Fürst Bismarck, Danish Arts Foundation, Behörde für Kultur und Medien
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untranquil now: eine Konstellation aus Erzählungen und Resonanzen
Hamburger Kunsthalle
Mit untranquil now richtet sich die Aufmerksamkeit auf Kunstwerke, Artefakte, Performances, Figuren und Ereignisse, die Komplexität zulassen, in denen Körper und Wahrnehmungsweisen zu Agenten widersprüchlicher Zustände und bewegter Geschichten werden. Auf diese Weise entschärfen sie Machtkonfigurationen und setzen die Vorstellungskraft frei, um heterogene Erzählungen zu erkunden. Diese künstlerischen und performativen Gesten setzen auf einen kreativen Durchbruch in der Welt. Die Ausstellung und das Performance- & Filmprogramm sind transdisziplinär angelegt und präsentieren Kunstwerke, die Formen der Verlagerung der Bühne erforschen, die zu einem modernistischen Gebäude, einem Sozialwohnungsbau, einem Dach, einem öffentlichen Platz, einem Park, einem verlassenen Standort, einer archäologischen Ausgrabungsstätte, einer industriellen Plattform und der Präsenz menschlicher oder tierischer Figuren werden. Durch ein Netz historischer Resonanzen oder Zufälle, eine Vielzahl von Kontexten und räumlich-sensorischen Erfahrungen, die durch politische und soziale Umstände beeinflusst werden, stellt die Ausstellung Beziehungen zu Erinnerung, Erbe und Intimität her. Sie bringt historische Sedimente an die Oberfläche, um ihre Wirkung zu verbreiten. Auf diese Weise evoziert sie in verschiedenen Intensitätsstufen ein »kontrapunktisches Bewusstsein« (E. Said) und wie die Kunst dem Ereignis gerecht wird, indem sie versucht, dessen intensives Potenzial wiederherzustellen. Künstler*innen: John Akomfrah, Francis Alÿs, Richard Artschwager, Au Sow Yee, Rosa Barba, Yto Barrada, Éric Baudelaire, Lothar Baumgarten, Wang Bing, Dara Birnbaum, Manon de Boer & Latifa Laâbissi, Trisha Brown, Chen Chieh-jen, Lucinda Childs, Tacita Dean, Ângela Ferreira, Peter Friedl, Coco Fusco, Dora Garcia, General Idea, Yervant Gianikian & Angela Ricci Lucchi, Dan Graham, Hsu Chia-Wei, Pierre Huyghe, Joan Jonas, Limbo Accra, Gordon Matta-Clark, Anca Munteanu Rimnic, Raqs Media Collective, Dieter Roth, Athi-Patra Ruga, Anri Sala, Tomoko Sauvage, Alexander Schellow, Nida Sinnokrot, Hyun-Sook Song, Nasrin Tabatabai & Babak Afrassiabi, Rosemarie Trockel, Kara Walker, Apichatpong Weerasethakul, Paola Yacoub, among others. In Kooperation mit: Internationales Sommerfestival Kampnagel Mit Unterstützung von: Freunde der Kunsthalle e.V. Kulturministerium, Taiwan
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William Blakes Universum
Hamburger Kunsthalle
Im Sommer 2024 präsentiert die Hamburger Kunsthalle das erstaunliche Œuvre des englischen Zeichners und Grafikers William Blake (1757–1827), das dieser um 1800 vor dem Hintergrund von Revolution und Krieg in Europa, Sklaverei in den europäischen Kolonien und der Unterdrückung im heimischen Großbritannien schuf. Blakes Arbeiten verknüpfen seine Kritik an der damaligen Welt mit einer Vision von universeller Erlösung. Außerhalb Englands ist sein Werk noch immer wenig bekannt – seine mystischen Bilderwelten und seine (düsteren) literarischen Arbeiten finden bis heute einen Widerhall in der Popkultur. Die Ausstellung wird erstmals sämtliche Blake-Bestände des Fitzwilliam Museum in Cambridge und das Vermächtnis des bekannten Blake Sammlers Geoffrey Keynes öffentlich präsentieren. Die Schau zeigt Blake als einen wahrhaften Europäer, obwohl er Großbritannien niemals verließ, und setzt sein Werk in Bezug zu ausgewählten Arbeiten europäischer Zeitgenossen, sodass insgesamt rund 120 Werke zu sehen sein werden. Illustriert werden die entscheidenden Aspekte der Kunst Blakes von seiner klassischen Ausbildung an der Royal Academy of Arts in London über seine Beschäftigung mit der Kunst der Antike und der Renaissance bis hin zu seiner Begeisterung für die mystischen Bildwelten der frühen Neuzeit, z. B. des deutschen Philosophen Jakob Böhme (1575-1674). Die Ausstellung vergleicht Blakes Werk zudem mit anderen Künstlern, die sich im Angesicht vernichtender politischer Krisen der bildenden Kunst zuwandten, um die Welt neu zu errichten: Der Romantiker Philipp Otto Runge (1777–1810) strebte ebenfalls an, die geistige Erneuerung des Menschen in künstlerisch neuartiger Form sichtbar zu machen. Blakes Darstellungen der Reise der Seele vom Gefallensein bis zur Erlösung werden zudem mit Werken von Zeitgenossen wie seinem jüngeren Landsmann Samuel Palmer (1805-1881) und Caspar David Friedrich (1774-1840) in Bezug gesetzt, um so die künstlerischen Spannungen zwischen individueller, nationaler und universeller Befreiung um 1800 aufzuzeigen. Die Ausstellung knüpft an den Ausstellungszyklus »Kunst um 1800« des ehemaligen Hamburger Kunsthallendirektors Werner Hofmann an, in dem Blakes Werk 1975 erstmals in Deutschland präsentiert wurde. Kurator*innen: Andreas Stolzenburg in Zusammenarbeit mit Prof. David Bindman (London), Dr. Esther Chadwick (Courtauld Institute of Art, London) Assistenzkurator: Jan Steinke Wissenschaftliche Volontärin: Julia Kersting Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e. V, Hubertus-Wald-Stiftung, Philipp Otto Runge Stiftung, Wolfgang Ratjen Stiftung und Tavolozza Foundation In Kooperation mit dem Fitzwilliam Museum, Cambridge
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Albert Oehlen - Computerbilder
Hamburger Kunsthalle
Die ersten »Computerbilder« des Malers Albert Oehlen (*1954) entstanden Anfang der 1990er Jahre, eine zweite Serie in den frühen 2000er Jahren. Grundlage war ein 1990 gekauftes Notebook, auf dem die ersten Zeichnungen entstanden, die der Maler dann auf Leinwand übertrug. Die von der Technik diktierte Ästhetik mit ihren Treppen- und Klötzcheneffekten wurde zu einem folgenreichen Ausgangspunkt für einen Werkkomplex, der zwischen kühler Kargheit und phantasievoll wuchernder Formenvielfalt oszilliert. Die Idee, Kunst mit Hilfe eines Computers herzustellen, wirkt angesichts der im Jahr 2023 heiß laufenden Debatte um künstliche Intelligenz aufregend gegenwärtig, sie werden allerdings noch aufregender, wenn man Oehlens künstlerische Schlüsse aus seiner Beschäftigung mit Computerkunst ernst nimmt: »Fertig machen muss es dann die menschliche Hand«. Die Ausstellung »Computerbilder« entsteht für das erste Obergeschoss der Galerie der Gegenwart in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und ist eine auf den Ausstellungsort abgestimmte Hängung dieses bisher selten gezeigten Werkkomplexes Albert Oehlens. Die geometrische Strenge der tageslichtdurchfluteten Räume des Architekten Oswald Mathias Ungers ist ein idealer Rahmen für eine Malerei, die Analogien zu musikalischen Kompositionstechniken ebenso anklingen lässt, wie Fragen nach der gegensätzlichen Befruchtung von Technik und künstlerischem Ausdruck. Kurator: Prof. Dr. Alexander Klar Assistenzkuratorin: Ifee Tack Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e.V.
Ausstellungen
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Cute Community
Thalia in der Gaußstraße
Die europaweit zelebrierte Cute Community lädt zu einem ihrer beliebten Hangouts ein. Die Cute Community ist eine von Guy Dermosessian gegründete hybride Plattform für die Produktion und Verbreitung von migrantischer sowie diasporischer Kunst und Popkultur. Es entsteht eine dem Cute Community Radio nachempfundene Installation mit fantastischen DJ Sets und Live Beiträgen.
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NordArt 2024 - 25. Internationale Kunstausstellung
Kunstwerk Carlshütte
Auf dem Gelände der historischen Eisengießerei in Schleswig-Holstein findet vom 1. Juni bis 6. Oktober 2024 die 25. NordArt statt. Die NordArt, eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa, feiert ihr Vierteljahrhundert-Jubiläum mit Sonderprojekten und stellt zu ihrem Geburtstag die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre in den Mittelpunkt. Jedes Jahr erreichen die NordArt rund 3000 Bewerbungen aus aller Welt. Die Werke von 200 ausgewählten Künstlerinnen und Künstler erzählen eine gemeinsame Geschichte unserer Zeit. "Wie ein Seismograf zeichnet die Kunst die Erschütterungen der Gesellschaft auf. Sie spiegelt die Wahrheit und die Sehnsüchte der Menschheit wider. Künstlerinnen und Künstler in aller Welt sind auf dem Weg, um aus den Erfahrungen der Vergangenheit Träume für die Zukunft zu bauen. Sie schürfen wie die Archäologen in alten Zeiten, sezieren gesellschaftliche Entwicklungen der Jetztzeit – und setzen neue Utopien gegen die Hoffnungslosigkeit", sagt der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm. Dies zeigt sich insbesondere in der Kunst, für die seit vielen Jahren die NordArt-Preise und die Publikumspreise verliehen wurden. Seit 2010 sind insgesamt 57 Preiseträger ausgezeichnet worden. Diese werden 2024 mit ihren Werken in und um die Carlshütte den Fokus der Jubiläumsausgabe der Ausstellung bilden. Jüngster NordArt-Preisträger ist Lubo Mikle aus der Slowakei, der rote und blaue Container auf die Spitze stellte, sodass sie in der ehemaligen Industrieanlage scheinbar schwebten. Elemente des Recyclings, der Industriekunst, der Großdimensionalität, der Zerstörungswut und der Transformation vereinen sich in seinem Werk – oder, wie es Hans-Julius Ahlmann, Gastgeber im Kunstwerk Carlshütte, formuliert: „Container als Epochensymbol“. Denn das dividierte Zeitalter der Globalisierung wurde weithin geprägt von Containern. Selbst die Covid-Pandemie ließ sich an dem plötzlich extremen Überfluss an Containern ablesen, wie Lubo Mikle selbst sagte. Unter den Preisträgern sind elf Künstler aus China. Die langjährigen Kontakte zur chinesischen Kunstszene haben wiederholt große Namen aus dem Reich der Mitte zur Ausstellung gebracht. Sie sind ein wichtiges Markenzeichen der NordArt geworden. Der allererste NordArt-Preis ging 2010 an ZENG Chenggang. Seine Edelstahlskulptur „Lotus Gespräche“, die symbolisch für einen immer neuen Aufbruch steht, gehört zu den Dauerleihgaben in der NordArt – und wird jedes Jahr Zeuge der Wiedergeburt der Ausstellung. In der aktuellen NordArt sind 26 Künstlerinnen und Künstler aus China mit neuen Arbeiten vertreten. Mongolische zeitgenössische Kunst war der Länderfokus 2015. Seitdem hatte die Kunst aus der Mongolei immer wieder eine bedeutende Plattform auf der NordArt und hat das Publikum in ihren Bann gezogen. Die Ausstellung in der Wagenremise präsentiert eine Auswahl von 20 Künstlerinnen und Künstlern, die zeigen, wie Tradition und Moderne zu einem einzigartigen Stil verschmelzen können. Kuratiert wird das Projekt von OYUNTUYA Oyunjargal. Die Ausstellung findet im Rahmen des 50. Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Mongolei und Deutschland statt. Das Projekt "Von der Wiege bis zur Bahre" des bekannten deutschen Künstlers Willi Reiche zeigt kinetische Interpretationen von 12 Aspekten des menschlichen Daseins. Ein weiteres Soloprojekt, A Sense of Place , des britischen Malers Paul Critchley, ist eine lebensgroße Rauminstallation, die den Inhalt eines Hauses und die Umgebung des alltäglichen Lebens erkundet. Die Carlshütte schafft eine ganz eigene Atmosphäre, die nicht nur einen besonderen Blick auf die Kunst erlaubt, sondern auch die Kunstwerke miteinander ins Gespräch bringt. Das Publikum wird auf der NordArt 2024 seine ganz persönlichen Höhepunkte entdecken. Welche Botschaften wen und wie erreichen, das bleibt ein Geheimnis der Kunst. Der Katalog der NordArt 2024 erscheint bis zum ersten Tag der Ausstellung. Das Kunstwerk Carlshütte ist eine Non-Profit-Kulturinitiative der international tätigen ACO Gruppe und der Städte Büdelsdorf und Rendsburg und ein besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Kulturveranstaltungen. Das Herzstück ist die seit 1999 jährlich in den Sommermonaten stattfindende NordArt. Neben den Gießereihallen mit ihren 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gehören dazu der 80.000 Quadratmeter große Skulpturenpark und die ACO Wagenremise. Chefkurator der NordArt: Wolfgang Gramm. Senior-Kuratorin: Inga Aru. Gastgeber und Hauptsponsor im Kunstwerk Carlshütte ist das Unternehmerehepaar Hans-Julius und Johanna Ahlmann. Öffnungszeiten: Di–So 11–19 Uhr, montags geschlossen
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sichtbar unsichtbar
Grenzgänge-Festival
Eine Foto-Ausstellung mit interaktiven Video- und Audio-Sequenzen / von und mit den Mitwirkenden der inklusiven Eisenhans-Theaterprojekte. Wer macht eigentlich die Regeln in unserer Gesellschaft? Warum dürfen manche Menschen über andere bestimmen? Was passiert, wenn man anders fühlt und anders denkt als die Mehrheit? Wie schnell fühlen sich Menschen von Normativität überfahren und von der Gesellschaft nicht gesehen? Die drei Eisenhans-Theatergruppen haben sich mit dem Anders-Sein beschäftigt. Sie haben Interviews mit Menschen geführt, die irgendwie anders leben. Sie haben Gedichte geschrieben, sich in die grausamen Tiefen der Gedanken von Menschen begeben und sichtbare und unsichtbare Räume betreten. Und sich gefragt: Was ist eigentlich ein Freak und was macht ihn aus? Das Stück "sichtbar unsichtbar " wurde in Video- und Audio-Miniaturen mit großformatigen Fotos der Eisenhans-Darstellenden als virtueller Spaziergang entlang der Kleinen Alster umgesetzt. Die Skizze zeigt den Weg dieses Theaterwalks von der Schaartorschleuse bis zum Alten Wall. Über den QR Code in der Ausstellung lassen sich die Miniaturen jetzt gleich hier oder zu einem späteren Zeitpunkt an einem anderen Ort nach-sehen und -hören. Auf den Fotos von Peter Bruns stellen sich die Eisenhans-Darstellerinnen und Darsteller vor. Als Kulisse dienten die Werkstätten des Thalia Theaters; Kostüme und Posen sind von den Akteurinnen und Akteuren frei gewählt. „Alles sein können, nur nicht mehr brav und unsichtbar sein müssen. Nicht gehorchen müssen. Mitbestimmen, mitgestalten, mitspielen dürfen. Es geht nicht um Anarchie, sondern darum, wie wir uns eine Gesellschaft vorstellen, in und an der alle teilhaben.“ Konzeption interaktive Fotoausstellung: Peter Bruns (Fotos+Texte) Nadja Rix (Video/Audio/Texte) Herbert Enge (Koordination) Mitwirkende Eisenhans-Theaterprojekte: Anna Krutzke, Andre Sander, Antonio Tödten, Bianca Reinhardt, Canan Salman, Christian Wismer, Dagmar Harth, Daniel Tietjen, Datis Pourian, Esther Hase, Fabian Pietzcker, Felix Hentschel, Florian Holz, Jan-Uwe Macketanz, Katharina Jarchau, Lena Steinemann, Lina Strothmann, Lusala Vumbi-Loko, Lynn Tiedemann, Maike Inselmann, Marcel Ruppach, Martina von Castel, Mila-Zoe Meier, Mirco Kuball, Noam Schwenk, Patricia Kohrs, Philip Riedel, Philipp Leonard Gaffke, Sarah Müller, Stefanie Pfau, Timo Weymann, Tobias Bartsch Assistenz: Biko Erki, Mira Houkes, Franka Vögel, Neele von Döhren, Kathrin Wydra Leitung der Theaterprojekte: Marat Burnashev, Katja Meier, Lea Wendschuh Nadja Rix (Gesamt-Produktionsleitung)
Ausstellungen
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Kathleen Ryan
Hamburger Kunsthalle
Mit der Ausstellung KATHLEEN RYAN präsentiert die Hamburger Kunsthalle die erste museale Präsentation der US-amerikanischen Künstlerin Kathleen Ryan (*1984). Eine Auswahl von rund dreißig skulpturalen Werken zeichnet die Entwicklung ihrer künstlerischen Praxis von 2014 bis heute nach. Dafür werden neben bereits bestehenden auch einige neue, speziell für die Ausstellung produzierte Arbeiten gezeigt. Kathleen Ryans Skulpturen reichen in ihrer Größe von monumental bis handlich. Sie bestehen aus gefundenen, gesammelten und wiederverwendeten Materialien, aus denen sie Objekte wie Blumen, Obst, Gemüse, Schmuck, Spinnennetze oder auch Vogelschwärme kreiert. Die von der Künstlerin gewählten Materialien stehen dabei oft im Widerspruch zu der Beschaffenheit der Objekte, die sie darstellen: Weintrauben sind aus schwerem Beton gegossen wohingegen Halsketten aus aufgereihten Bowlingkugeln bestehen, die Schale einer Melone ist aus einem zerlegten Airstream-Wohnmobil gefertigt, hoch aufragende neoklassizistische Säulen hingegen werden aus filigranen Platten aus glasierter Keramik zusammengesetzt und der Schimmel auf der Haut eines Pfirsichs ist mit Hunderten von Halbedelsteinen akribisch nachgebildet. Ihre Werke rufen eine Mischung aus Staunen, Humor und Abscheu hervor und regen damit an, über Reichtum und Verschwendung, Dekadenz und Sexualität sowie über den Kreislauf des Konsums und des Lebens nachzudenken. Kathleen Ryan lebt und arbeitet in New York. 2020 wurde sie mit dem Rosa-Schapire-Kunstpreis der Freunde der Hamburger Kunsthalle ausgezeichnet. Gastkurator: Jasper Sharp Assistenzkuratorin: Ifee Tack Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e.V.
Ausstellungen
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Georges Adéagbo
Hamburger Kunsthalle
Georges Adéagbo (*1942 in Cotonou, Benin) schafft ortsspezifische Installationen, in denen er Postkarten, Zeitungsausschnitte, Plakate, Bücher, Kleidung und Handgeschriebenes verwebt mit Skulpturen und Gemälden aus Benin. In einem Aby Warburg ähnlichen Verknüpfungsdenken bringt er in seinen Assemblagen im Atelier in Benin, in Hotelzimmern oder in Kunstausstellungen unterschiedliche Zeichensysteme zusammen. Auf diese Weise entsteht eine »Poesie des Ähnlichkeitsdenkens« (Paul Valery). Auch bei seinem speziell für die Hamburger Kunsthalle geschaffenen Werk verbindet Adéagbo seine Hommage an Aby Warburg mit Dingen und Geschichten aus Benin – und schickt Ideen gleich einem Kulturtransfer auf Reisen. Zusätzlich verbindet er einen Erzählstrang über die Geschichte des Hauses mit in Benin gemalten Porträts früherer Kunsthallen-Direktoren wie Alfred Lichtwark oder Uwe Schneede. Das Gemälde »Der Gerächte« (1806/07) von Johann Heinrich Füssli aus der Sammlung der Kunsthalle gewinnt in der Kopie des Malers Benoît Adanoumè, der in Benin Illustrationen für Adéagbo ausführt, eine gänzlich neue Dimension und zeigt, dass der Prozess der Dekolonisierung und der Kampf gegen Rassismus noch lange nicht zu Ende ist.
Ausstellungen
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Acht Jahrhunderte Kunst
Hamburger Kunsthalle
Die Sammlung der Hamburger Kunsthalle umspannt annähernd Kunst aus acht Jahrhunderten und ist eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands. Die Kunsthalle gehört zudem zu den wenigen Museen, die einen Rundgang durch die europäische Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die aktuelle Gegenwart ermöglichen. Bereiche der Sammlung: Alte Meister 19. Jahrhundert Klassische Moderne Kunst der Gegenwart Kupferstichkabinett
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Making History
Hamburger Kunsthalle
Das 1881 für die Hamburger Kunsthalle erworbene Hauptwerk von Hans Makart, Der Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen (1878), zählt nicht nur zu den »Skandalbildern« seiner Epoche, sondern bildet zugleich einen Höhepunkt in der Malerei des Historismus. Am 1. Oktober 2020 wird das 50 Quadratmeter große Monumentalgemälde des Wiener Malerfürsten, das seit 2016 nicht mehr zu sehen war, wieder zum Vorschein kommen. Gemeinsam mit diesem Werk ziehen 60 weitere Gemälde und Skulpturen des 19. Jahrhunderts in den repräsentativen Auftaktsaal des Galerierundgangs ein, der zudem in völlig neuer Inszenierung zu erleben ist. Die versammelten Werke führen uns zurück in die Gründungsjahre der 1869 eröffneten Kunsthalle und vermitteln darüber hinaus plastische Vorstellungen von der Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit in der Kunst jener Zeit. Kurator*innen: Dr. Markus Bertsch und Amelie Baader Zur Ausstellung erscheint ein Katalog und ein Booklet. Hauptförderer: Freunde der Kunsthalle e. V. Förderer: Kunst- und Literaturstiftung Petra und K.-H. Zillmer, Hamburgische Kulturstiftung, Förderstiftung Hamburger Kunsthalle, Hamburger Sparkasse AG, Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Ausstellungen
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Caspar David Friedrich.
Caspar David Friedrich.
Kunst für eine neue Zeit
Hamburger Kunsthalle
Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (*1774 Greifswald– 1840 Dresden) präsentiert die Hamburger Kunsthalle die Jubiläumsausstellung CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit. Sie bietet die umfangreichste Werkschau des bedeutendsten Künstlers der deutschen Romantik seit vielen Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die thematisch ausgerichtete Friedrich-Retrospektive mit über 60 Gemälden, darunter zahlreiche ikonische Schlüsselwerke, und rund 100 Zeichnungen sowie ausgewählte Arbeiten seiner Künstlerfreunde. Zentrales Thema ist das neuartige Verhältnis von Mensch und Natur in Friedrichs Landschaftsdarstellungen. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte er damit wesentliche Impulse, um die Gattung der Landschaft zur »Kunst für eine neue Zeit« zu machen. Die anhaltend hohe Faszination seiner Werke zeigt ein eigenständiger Teil der Ausstellung, welcher Friedrichs Rezeption in der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist. In gattungs- und medienübergreifenden Perspektiven verhandeln rund 20 Künstler*innen aus dem In- und Ausland das zentrale Thema Friedrichs − die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt. Sie veranschaulichen zudem, wie aktuell der künstlerische Blick des Romantikers in Zeiten des Klimawandels ist. Die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle bildet den Auftakt zum Caspar David Friedrich-Festival. Anlässlich des Jubiläumsjahres widmen in der Folge auch die Alte Nationalgalerie in Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem Künstler eine jeweils thematisch eigenständige Schau. Die drei Häuser verfügen über die bedeutendsten Bestände an Werken Friedrichs weltweit. Mit umfangreichen gegenseitigen Leihgaben ermöglichen sie einzigartige Präsentationen unterschiedlicher Aspekte seines Werks. Die Jubiläumsausstellungen zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich stehen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. KURATOR UND PROJEKTLEITUNG: Dr. Markus Bertsch, Leitung Sammlung 19. Jahrhundert EXTERNER KURATOR: Prof. Dr. Johannes Grave, Friedrich-Schiller-Universität Jena WISSENSCHAFTLICHE ASSISTENZ: Ruth Stamm PROJEKTKOORDINATORIN: Petra Bassen (Bild: Caspar David Friedrich (1774–1840); Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817)
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Nordart im Kunstwerk Carlshütte
Kunstwerk Carlshütte
1.6.-6.10.2024 NordArt gehört zu den größten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa.
Ausstellungen
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Schutz und shelter
Lessingtage
In Zeiten rasanter Veränderungen für Mensch und Natur geht es darum, innezuhalten und sich klar zu werden, was für das eigene Leben, die Gesellschaft und die Natur in ihrer Artenvielfalt wertvoll ist, was unbedingt be und geschützt werden muss. Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus Hamburg und der Metropolregion zeigen, wen oder was sie in ihrem direkten Lebensumfeld, aber auch national oder global für wertvoll und schützenswert halten. Für was es sich lohnt und wofür sie sich persönlich engagieren. Kinder und Jugendliche entwerfen ihr Logo, ihre Message für eine SchutzInitiative oder eine Aktionsgruppe, mit der sie sich und ihr Handeln präsentieren. Die künstlerischgestalterischen Umsetzungen treffen persönliche Aussagen darüber, für wen oder was sie sich aktiv einsetzen. Am Thalia Theater werden diese Entwürfe und Forderungen zu Natur- und Klimaschutz großformatig auf Fassadenbannern präsentiert. Begleitend dazu werden „LogoKacheln“ auf großen Tischen auf dem GerhartHauptmannPlatz am Thalia Theater zusammengefügt, an denen Schulgruppen sich in LivePerformances während der Festivaltage präsentieren. Konzept: Herbert Enge, Anne Katrin Klinge, Nora Hertlein Realisation: Flora Kruppa Eintritt frei
Ausstellungen
| Ausstellung
Figur und Landschaft
Hamburger Kunsthalle
Mit der Ausstellung FIGUR UND LANDSCHAFT präsentiert die Hamburger Kunsthalle Werke aus zwei sich perfekt ergänzenden Privatsammlungen der Hansestadt zur Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Leihgaben kommen einmalig für den Besuch ins Harzen-Kabinett, um sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die sonst im Privaten verborgenen, qualitätvollen Werke lassen die persönlichen Vorlieben der Sammler*innen erkennen: Zu sehen sind in verschiedensten künstlerischen Techniken eindrückliche Landschafts- und Figurenbilder italienischer, französischer, deutscher sowie einiger englischer Künstler*innen. Die rund 100 Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und kleineren Gemälde – darunter eine Reihe reizvoller Ölstudien – stammen aus dem späten 18. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung präsentiert unter anderem Werke folgender Künstler*innen: Oswald Achenbach, Giovanni Battista Bassi, Carl Gustav Carus, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl, Simon Denis, Johann Georg von Dillis, Johann Joachim Faber, Thomas Fearnley, Ercole Gigante, François-Marius Granet, Louis Gurlitt, Jakob Philipp Hackert, Henri Harpignies, Ferdinand Hodler, Emil Orlik und Karl Hofer, Franz Kobell, Max Liebermann, August Lucas, Adolph Menzel, Georges Michel, Berthe Morisot, Eugène Le Poittevin, Joseph Rebell, Johann Christian Reinhart, Ludwig Richter, Louise Joséphine Sarazin de Belmont, Giovanni Domenico Tiepolo, Pierre-Henri de Valenciennes, Felix Valloton, Albert Venus, Édouard Vuillard, Robert Thorne Waite und Adrian Zingg. Kuratoren der Ausstellung: Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg Dr. Peter Prange, München. Assistenzkurator: Jan Steinke Im abwechslungsreichen Überblick der 100 im Katalog weitgehend erstmals veröffentlichten und einzeln kommentierten Werke wird die Entwicklung der Kunst des 19. Jahrhunderts auf schönste und unterhaltsamste Weise erlebbar. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Edition H. W. Fichter, Frankfurt am Main, hrsg. v. Andreas Stolzenburg und Peter Prange (114 Nummern, 288 Seiten, € 39).
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Herausragend!
Herausragend!
Das Relief von Rodin bis Taeuber-Arp
Hamburger Kunsthalle
Das Relief ist eine Mischform: Zwischen Malerei und Skulptur angesiedelt ist es zwar an die Wandfläche gebunden, ragt aber oft weit in den Raum hinein. Gerade seine Unbestimmtheit ließ dieses Medium zu einem wichtigen Feld für Experimente und Innovation werden. In ihm konnten sich Kunstschaffende über Gattungsgrenzen hinwegsetzen und eigenständige Positionen beziehen. Mit rund 130 Exponaten – Reliefs, Skulpturen, Plastiken und Gemälden – von über 100 Künstler*innen aus Europa und den USA nimmt die Ausstellung die Ausprägungen des Reliefs von 1800 bis in die 1960er-Jahre in den Blick. In dieser Zeit gewann das Medium zunehmend an Bedeutung: Orientierten sich Bildhauer wie Berthel Thorvaldsen im Klassizismus an wiederentdeckten Bildwerken der Antike, sprengten im 19. Jahrhundert Künstler wie Auguste Rodin und Medardo Rosso bewusst den Rahmen der Bildhauerei; Maler-Bildhauer wie Edgar Degas, Paul Gauguin, Pablo Picasso, Henri Matisse oder Alexander Archipenko befragten im Relief den Umgang mit Form und Farbe neu. Im 20. Jahrhundert beflügelten neue Techniken den Wandel, so entwickelten Dadaisten wie Kurt Schwitters oder Hans Arp Relief-Collagen aus alltäglichen Materialien. Sie und Künstler*innen der russischen Avantgarde, des Bauhauses oder der konstruktiv-konkreten Kunst – darunter Willi Baumeister, Erich Buchholz, Naum Gabo, Lou Loeber, Iwan Puni, Oskar Schlemmer und Sophie Taeuber-Arp – zielten mit ihren Werken auch auf das Gestalten einer neuen Welt und Gesellschaft. Seit den 1950er Jahren erkundeten Künstler wie Jan Schoonhoven, Piero Manzoni oder Karl Hartung die Werkoberfläche als Struktur und eroberten Künstlerinnen wie Louise Nevelson oder Lee Bontecou ihren Platz in der Kunstgeschichte mit raumgreifenden Materialobjekten. Die Schau ist in zwölf thematische Kapitel gegliedert. Damit treten Künstler*innen der verschiedenen Epochen in einen lebendigen Dialog zu ausgewählten Aspekten des Reliefs, beispielsweise: Erzählung, Malerisch/Plastisch, Vielfarbigkeit, Mehrperspektive und Durchbrechen der Fläche. Die letzte Ausstellung zur Gattung Relief fand vor über 40 Jahren statt. Seither hat sich unsere Wirklichkeit gewandelt und wird heute meist über die Flächen von Bildschirmen wahrgenommen. Zugleich wächst das Bedürfnis zu berühren und zu begreifen, dem das Relief in seiner Offenheit entgegenkommt. Aktualität erfährt das Medium derzeit auch wegen seiner Existenz im Dazwischen: Als Hybrid bietet es neue Möglichkeiten des Erlebens und Verstehens von Welt. Die medien- und epochenübergreifende Ausstellung entsteht in enger Kooperation mit dem Städel Museum, Frankfurt am Main (23.5. bis 17.9.2023). Zu den hochrangigen Leihgebern zählen u.a.: Kunstmuseum Basel; Alte Nationalgalerie, Berlin; Kunstmuseum Den Haag; Museum Folkwang, Essen; Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen; Musée des Beaux-Arts, Lyon; Centre Pompidou, Paris; Musée d‘Art Moderne de Paris; Musée d‘Orsay, Paris; Musée Rodin, Paris; Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam. Im Prestel Verlag, München, erscheint ein umfangreicher Katalog mit 288 Seiten, 300 farbigen Abbildungen und wissenschaftlichen Texten (deutsche und englische Ausgabe). Kuratorin: Dr. Karin Schick Wissenschaftliche Assistenz: Juliane Au Gefördert von: Hubertus Wald Stiftung, Freunde der Kunsthalle e. V.
Ausstellungen
| Ausstellung
Walid Raad:
Walid Raad:
Cotton Under My Feet: The Hamburg Chapter
Hamburger Kunsthalle
In Kooperation mit dem Kampnagel Sommerfestival (10. -27. August 2023) zeigt die Hamburger Kunsthalle 2023 ein Projekt des libanesisch-amerikanischen Künstlers Walid Raad. In Anlehnung an seine Präsentation Cotton Under My Feet im Museum Thyssen Bornemisza (2021/2022) gestaltet Walid Raad einen Parcours durch die Sammlungsräume der Hamburger Kunsthalle. Seine Interventionen dokumentieren in teils wahren, teils fiktiven Narrationen die Geschichten der Sammlung. Raad konfrontiert vorhandene Ausstellungsobjekte mit angeblichen Fundstücken aus den Depots des Museums und spinnt damit neue Erzählungen zur Genese der Sammlung. Dabei stellt er eigene Werke den Objekten der Sammlung gegenüber, greift einzelne historisch relevante Details heraus und deckt so auch bisher unbekannte Fakten zur Geschichte des Museums auf. In seinen Performances, die durch die historischen Räume der Kunsthalle von den Alten Meistern bis zum Transparenten Museum führen, gelingt es Raad, seinem Publikum mittels wahrer und erfundener Erzählungen, die Geschichte des Museums auf spannende Weise näherzubringen. Dabei verwebt Raad Fakten zu Sammlungserwerbungen aus dem letzten Jahrhundert mit aktuellen Ereignissen. Für sein Projekt wird der Künstler eng mit den Kurator*innen der jeweiligen Sammlungen der Hamburger Kunsthalle zusammen arbeiten. Seinen Eingriffen in die Sammlungsräume gehen Recherchen zur Geschichte des Hauses und zur Sammlungshistorie voraus: Wer steckt hinter den Schenkungen? Welche Verbindungen lassen sich daraus ziehen? Mit Videoinstallationen, eigenen Werken, Rahmen und ihren Rückseiten, Teppichen und Pokalen (Leihgaben aus dem Museum für Kunst und Gewerbe) verbunden mit Gemälden der Sammlung erzählt Walid Raad eine ganz eigene Geschichte der Hamburger Kunsthalle. Performance-Tour Während der Dauer der Ausstellung wird der Künstler die Besucher*innen in Performances durch die Sammlung der Kunsthalle führen. Seine lebendigen Erzählungen und Interpretationen werden zudem in einer App für das Publikum zu hören sein. Der Künstler 1967 in Chbanieh im Libanon, nahm Raad an der documenta 11 und 13 teil, hatte wichtige Einzelausstellungen im Museo Thyssen Bornemisza in Madrid, im Moderna Museet in Stockholm, im Stedelijk Museum Amsterdam, dem Louvre in Paris und dem MOMA in New York. Raad lehrt an der Cooper Union und lebt in New York. Seine Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, u.a. im MOMA, New York, der TATE Modern, London, dem Museo Reina Sofia, Madrid, dem MUMOK, Museum Moderner Kunst, Wien und der Hamburger Kunsthalle. Gefördert von: Hubertus Wald Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung In Kollaboration mit Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Kuratorinnen: Dr. Petra Roettig, Leona Marie Ahrens, Selvi Göktepe Kurator Kampnagel Sommerfestival: András Siebold
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