Ausstellungen / Museum
Hamburger Kunsthalle
Hamburg, Glockengießerwall 5
- KUNST UM 1800
- Ho Tzu Nyen: Time & the Tiger
- And so on to infinity
- Das Gespenst in der Kurve
- Anders Zorn
- Isa Mona Lisa
- Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen
- Making History
- Ohrenschau | Audio Show
- Museumsshop / Onlineshop der Hamburger Kunsthalle
- Acht Jahrhunderte Kunst
- Online Sammlung
- Virtueller 360°-Rundgang durch die Hamburger Kunsthalle
- Die drei Gebäude der Hamburger Kunsthalle beherbergen eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands.
Ausstellungen / Museum
Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt
Hamburg, Rothenbaumchaussee 64
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Ausstellungen
| Ausstellung
KUNST UM 1800
Hamburger Kunsthalle
Die Schau KUNST UM 1800 stellt den legendären gleichnamigen Ausstellungszyklus der Hamburger Kunsthalle in den Mittelpunkt: Von 1974 bis 1981 widmete sich die Ausstellungsreihe in neun Teilen der Wirkmacht von Kunstwerken im Zeitalter der Revolutionen und prägte Debatten über die gesellschaftliche Relevanz von Kunst, die bis heute nachwirken. Die Ausstellungsreihe revidierte Narrative der europäischen Kunstgeschichte, indem sie Themen und Künstler ins Zentrum stellte, die mit den Konventionen ihrer Zeit brachen: Ossian, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, William Blake, Johan Tobias Sergel, William Turner, Philipp Otto Runge, John Flaxman und Francisco Goya. Die Ausstellung KUNST UM 1800 wird die historischen Displays, die unter der Regie des damaligen Direktors Werner Hofmann entstanden, aus einer gegenwärtigen Perspektive kommentieren und aktualisieren. Dazu werden über 50 Gemälde, Bücher und graphische Arbeiten der Sammlung der Kunsthalle aus der Zeit um 1800 im Zusammenspiel mit ausgewählten Leihgaben und Werken zeitgenössischer Künstler*innen gebracht. In drei Abschnitten wird KUNST UM 1800 Themen wie Träume, politische Landschaften und revolutionäre Energien aus der Jetztzeit betrachten. Darüber hinaus werden Aspekte, die in den Shows der 1970er Jahre fehlten oder nur ansatzweise zum Vorschein kamen, jedoch für die Zeit um 1800 relevant sind, betont: Feminismus, jüdische Kultur und People of Colour. Ausstellungsort ist – wie damals – der Kuppelsaal im Obergeschoss des 1919 ein-geweihten An- und Erweiterungsbaus. Er wurde in den 1970er Jahren als zentraler »Denk-Raum« sowie kuratorisches Experimentierfeld genutzt. Die Ausstellungsarchitektur gestaltet der Bildhauer Marten Schech (*1983) aus Berlin in Form einer skulpturalen Intervention. Gastkurator*innen Prof. Dr. Petra Lange-Berndt (Universität Hamburg) und Prof. Dr. Dietmar Rübel (Akademie der Bildenden Künste München) (Bild: François GérardOssian am Ufer der Lora beschwört die Geister beim Klang der Harfe, um 1810)
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Ho Tzu Nyen: Time & the Tiger
Hamburger Kunsthalle
Die Ausstellung Ho Tzu Nyen: Time & the Tiger ist die erste Überblicksausstellung, die dem Künstler Ho Tzu Nyen (*1976) und seiner vielseitigen künstlerischen Praxis gewidmet ist. Ho gilt als einer der innovativsten Künstler, die in den letzten zwanzig Jahren international hervorgetreten sind. Er schafft komplexe und fesselnde Videoinstallationen, die sich mit der in der Kultur Südostasiens verwurzelten Wirklichkeit, Geschichte und Fiktion auseinandersetzen. Als bildender Künstler, Schriftsteller, Theater- und Filmemacher hat Ho Tzu Nyen mit seinen Arbeiten die konventionellen Hierarchien in unserem Verständnis der Vergangenheit immer wieder in Frage gestellt. Seine immersiven Multimedia-Installationen stützen sich auf historische Ereignisse, Dokumentarfilme, Kunstgeschichte, Musikvideos und mythische Erzählungen und untersuchen so die Konstruktion von Geschichte, die Erzählung von Mythen, das Verstreichen der Zeit und die Vielfalt von Identitäten. Time & the Tiger zeichnet die Entwicklung von Ho's Werk anhand des Tigers und anderer sich wandelnder Figuren nach, die das Versprechen des Werdens und von Metamorphosen sowie Zeit als verkörperte und heterogene Erfahrung vermitteln. Ho arbeitet mit einer Vielzahl von Medien, um kritisch zu untersuchen, wie Geschichte, sei sie nun staatlich, kulturell oder persönlich, kontinuierlich imaginiert, verhandelt und aufgeführt wird. Ho kommentiert den kulturübergreifenden Charakter Südostasiens und greift dabei auf eine breite Palette von Themen zurück, von vorkolonialen und kolonialen Mythen über europäische Renaissance-Gemälde, modernistische Erzählungen und Geopolitik bis hin zu filmischen Darstellungen einer hybridisierten und instabilen Gegenwart. Vor mehr als einem Jahrzehnt initiierte Ho das Projekt The Critical Dictionary of Southeast Asia mit der Frage: »Was macht die Einheit Südostasiens aus, einer Region, die nie durch Sprache, Religion oder politische Strukturen geeint war?« Während diese Frage durch Ho's Ausbildung auf dem Gebiet der Südostasienwissenschaften entstand, verlagert er sie in den Bereich der Ästhetik und macht die Region seitdem zu einer generativen Matrix für viele Projekte, darunter die Videoinstallationen The Name; The Nameless (beide 2015); CDOSEA; One or Several Tigers (beide 2017); Hotel Aporia (2019) und zwei neue Arbeiten T for Time und T for Time: Timepieces (2023-fortlaufend), die vom Singapore Art Museum und dem Art Sonje Center Seoul in Zusammenarbeit mit dem M+ Hongkong und dem Museum of Contemporary Art Tokyo und der Sharjah Art Foundation in Auftrag gegeben wurden. One or Several Tigers verbindet die Techniken des Schattenspiels mit denen der digitalen Animation und stützt sich auf mehr als ein Jahrzehnt historischer Forschung. Im Mittelpunkt steht die Lithografie Interrupted Road Surveying in Singapore (um 1865-85) des deutschen Illustrators Heinrich Leutemann. Der Druck zeigt den Iren George Drumgoole Coleman, dem die Planung und der Bau des heutigen Singapur zugeschrieben wird, wie er bei Vermessungsarbeiten im Dschungel mit einer Gruppe von Gefangenen auf einen Tiger trifft. In Hos fantasievoller Neuinszenierung steht der Tiger für das koloniale Imaginäre, in dem die Arbeiter den Dschungel roden, um Platz zu schaffen für das, was heute ein Zentrum des globalen Kapitalismus und, wie der Künstler sagt, ein sogenannter „asiatischer Tigerstaat“ ist. Mit Hotel Aporia erkundet Ho die Geschichte Japans und seiner Veränderungen im Lauf des zwanzigsten Jahrhunderts: Es zeigt eine Reihe historischer Persönlichkeiten aus Japans Zwischenkriegszeit, darunter Kamikaze-Piloten des Zweiten Weltkriegs, Philosophen der Kyoto-Schule, den Filmemacher Yasujirō Ozu, den Mangaka und Zeichentrickregisseur Ryuichi Yokoyama, die alle in der berauschenden Mischung aus Japans militantem Nationalismus, Antimodernismus und kultureller Propaganda gefangen waren. Die Widersprüche zwischen den Überzeugungen und Handlungen der Figuren kommen so deutlich zum Vorschein, dass es unmöglich ist, sich auf das „Japan“ zu einigen, auf das sich einige beziehen und das sie idealisieren. Die Publikation enthält eine Auswahl von Hos Texten zu einigen Begriffen, die aus dem Critical Dictionary of Southeast Asia hervorgegangen sind: »G für Gene Z. Hanrahan«, »H für Hydrographie«, »L für Lai Teck«, der von 1939 bis 1947 als Dreifachagent und Generalsekretär der Kommunistischen Partei Malawis tätig war und die Hauptfigur der Videoinstallationen Nameless und the Name ist. Diese Texte werden aufzeigen, wie sich die Konturen, Töne und Texturen seiner Forschungen über Südostasien im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt haben. Begleitet werden sie von Texten von Kurator*innen und künstlerischen Kolleg*innen, die Hos Praxis an unterschiedlichen Punkten begegnet sind, von den Dekolonisierungspotenzialen des Algorithmus bis hin zum Wert von Wiederholungen: Hiroki Azuma, Kathleen Ditzig, May Adadol Ingawanij, Jang Un Kim & Je Yun Moon, Shabbir Hussain Mustafa, Lee Weng Choy, Yoko Nose, Kenneth Tay und Selene Yap. Ho Tzu Nyen (*1976, in Singapur) lebt und arbeitet in Singapur. Er machte einen B.A. in Creative Arts am Victorian College of the Arts, University of Melbourne (2001), und einen M.A. in Southeast Asian Studies an der National University of Singapore (2007). Ho stellte im Singapur-Pavillon der Biennale von Venedig (2011) aus, hatte internationale Einzelausstellungen und war Teil der Gwangju Biennale (2021) und der 14. Sharjah Biennale (2019). Seine Filme wurden auf verschiedenen Festivals gezeigt. Er ist Ko-Kurator der 2019 Asian Art Biennale in Taiwan. Die Ausstellung wird mit dem Singapore Art Museum (SAM) organisiert und in Zusammenarbeit mit dem Art Sonje Centre Seoul, dem Hessel Museum of Art-Bard College New York und dem MUDAM Luxemburg produziert. Kuratorin: Dr. Corinne Diserens Assistenzkuratorin: Leona Marie Ahrens
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And so on to infinity
Hamburger Kunsthalle
100 Jahre griffelkunst Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e. V. zeigt die Hamburger Kunsthalle eine umfangreiche Auswahl von Lithografien, Siebdrucken, Radierungen, Holzschnitten, aber auch Fotografien oder C-Prints aus dem Programm der letzten 100 Jahre sowie einige Archivdokumente in der Galerie der Gegenwart. Seit 1925 verlegt die Vereinigung Editionen originaler Graphik und macht diese Druckreihen ausgewählter Künstler*innen ihren Mitgliedern zugänglich. Dabei werden die Serien nicht in erster Linie nach ihrer formalen oder inhaltlichen Geschlossenheit ausgewählt, sondern sollen anhand von Beispielen aus dem graphischen Werk einer Person möglichst repräsentative Vorstellungen des jeweiligen Schaffens vermitteln. Charakteristisch für die Griffelkunst-Vereinigung ist das Nebeneinander von Werken etablierter nationaler und internationaler Künstler*innen und weniger bekannter, oft junger Künstler*innen verschiedener Nationalitäten und unterschiedlicher Generationen sowie die Zusammenarbeit mit Druckgraphiker*innen. 4.500 Mitglieder gehören dem außergewöhnlichen Graphikverband in ganz Deutschland an. Die Hamburger Kunsthalle ist seit Verbandsgründung ebenso dabei und hat im Laufe der Jahre viele der Serien in verschiedenen Ausstellungen präsentiert.
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NordArt 2026
Nordart im
6.6. bis 4.10.2026 Auf dem Gelände der historischen Carlshütte in Schleswig-Holstein erzählt internationale Kunst eine gemeinsame Geschichte unserer Zeit. Die NordArt, eine der größten Kunstausstellungen Europas, findet 2026 vom 6. Juni bis 4. Oktober statt. Die Ausstellung wird jedes Jahr neu konzipiert und kuratiert. Jährlich erreichen die NordArt rund 3.000 Bewerbungen aus aller Welt. Die Carlshütte, wo einst Eisen geschmolzen wurde, ist heute ein Schmelztiegel ganz anderer Art: Trotz der unterschiedlichen Perspektiven einzelner Kulturen wird deutlich, dass Ost und West, Süd und Nord viele gemeinsame Hoffnungen und Träume haben. Die ausgewählten Werke von 200 Künstlerinnen und Künstler stehen für den Austausch verschiedener Kulturen und deren Blick auf die Welt. „Kunst sucht Antworten auf alles, was den Menschen bewegt und berührt, und der Mensch kann Antworten in der Kunst finden. Sie spiegelt unsere Ängste wider, aber sie versinnbildlicht auch unser aller Hoffnung auf ein besseres, ein gutes Morgen. Kunst kann die Seele träumen lassen und Zuversicht schaffen – in einer Sprache, die alle Menschen verstehen. Wir sind dankbar, mit der NordArt diesem nonverbalen Dialog Raum geben können", sagt der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm.
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Deichtorhallen Hamburg
Hamburg
Die Deichtorhallen Hamburg widmen sich der zeitgenössischen Kunst und der Fotografie.
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Making History
Hamburger Kunsthalle
Mit MAKING HISTORY wagt die Hamburger Kunsthalle einen fulminanten Sprung zurück in die Geschichte: das größte Gemälde des Museums – Der Einzug Karls V. in Antwerpen (1878) von Hans Makart (1840–1884) – bildet den Mittelpunkt einer Präsentation, bei der die Besucher*innen eine plastische Vorstellung der Diversität und Widersprüchlichkeit in der Kunstentwicklung des 19. Jahrhunderts erleben können. Nach vier Jahren ist das 50m² große Skandalbild des österreichischen Malers, das seit seiner Erstpräsentation die Betrachter*innen in den Bann gezogen hat, erstmals wieder zu sehen. 1879 für die Hamburger Kunsthalle erworben zählt es immer noch zu den wichtigsten Identifikationsbildern des Museums und gilt als einer der Höhepunkte in der Malerei des Historismus. Gemeinsam mit diesem Werk werden 60 weitere Gemälde und Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Kunsthalle in dem repräsentativen Makart-Saal gezeigt, darunter viele Gründungsbilder des 1869 eröffneten Hauses. Das Werk Cromwell vor dem Sarge Karls I. (nach 1831) von Paul Delaroche (1797–1856) wurde 1846 etwa mit der Auflage gestiftet, ein öffentliches Museum in Hamburg zu gründen. Und Friedrich Karl Hausmanns (1825–1886) Galilei vor dem Konzil (1861) wurde der Kunsthalle zur Grundsteinlegung 1863 geschenkt. Der Makart-Saal, als Auftaktsaal des Rundgangs durch die Museumssammlung, soll in Zukunft alle Besucher*innen sensibilisieren, die ausgestellten Werke ebenso genussvoll wie kritisch zu lesen. Was früher für richtig befunden wurde, muss den heutigen Vorstellungen nicht mehr entsprechen, kann aber helfen die eigenen Sichtweisen zu hinterfragen. Kurator: Dr. Markus Bertsch Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Amelie Baader (bis 2022)
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Das Gespenst in der Kurve
Hamburger Kunsthalle
Die Künstlerin Hilka Nordhausen (1949 – 1993, Hamburg) studierte von 1970 bis 1975 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Franz Erhard Walther und Gerhard Rühm und arbeitete an der Schnittstelle von bildender Kunst, Schreiben, Kuratieren und Publizieren. 1976 gründete sie die BUCH HANDLUNG WELT und war bis zu ihrem Tod im Jahr 1993 eine zentrale Akteurin der Hamburger Kulturszene. Aktuell arbeitet die Hamburger Kunsthalle mit dem Archiv Hilka Nordhausen und Bettina Sefkow – Gründerin des Archivs, in Hinblick auf eine bedeutende Schenkung der Familie der Künstlerin an die Hamburger Kunsthalle zusammen und bereitet eine Ausstellung im Harzen Kabinett vor, die am 1. Oktober 2025 eröffnen wird. Nordhausens prozessuale künstlerische Praxis, insbesondere die subtilen Verbindungen zwischen verschiedenen Medien, Konzepten und zeitlichen Ebenen, ist für das Verständnis ihres Œuvres von zentraler Bedeutung. Thematische Schwerpunkte sind frühe konzeptuelle Zeichnungen, deren Ausdehnung in den Raum und Interaktion mit der Umgebung; Gemälde; Collagen; performative Gesten; künstlerische Kollaborationen; Druckerzeugnisse und In-situ-Installationen. Nordhausens Ansatz entzieht sich immer wieder einfachen Klassifizierungen, und spiegelt vielmehr die historische Szene der 1970er bis frühen 1990er Jahre wider. Nordhausen entwickelte BUCH HANDLUNG WELT als einen Buchladen sowie einen Ausstellungsort und Treffpunkt, an dem Hamburger und internationale Künstler*innen, Performer*innen und Autor*innen sich öffentlich künstlerisch austauschen konnten. Kuratorinnen: Dr. Corinne Diserens, Sammlungsleiterin Kunst der Gegenwart Jana Pfort, Wissenschaftliche Volontärin In Zusammenarbeit mit dem Archiv Hilka Nordhausen, Hamburg (Bild: Hilka Nordhausen, 1949-1993: Ohne Titel (Kreidekreis), 1974; Fotografie; Bildrechte: © ARCHIV Hilka Nordhausen)
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Anders Zorn
Hamburger Kunsthalle
Erstmalig präsentiert die Hamburger Kunsthalle in einem repräsentativen Überblick das facettenreiche Schaffen des schwedischen Künstlers Anders Zorn (1860–1920), der in den Jahren um 1900 zu den berühmtesten Künstler*innen weltweit zählte: Er avancierte in Europa zu einem regelrechten Malerstar und in den Vereinigten Staaten ließen sich neben diversen Köpfen der amerikanischen High Society zwei Präsidenten von ihm porträtieren. Die Ausstellung umfasst rund 150 Arbeiten, darunter diverse Hauptwerke, aber auch eher selten gezeigte Gemälde und Aquarelle, seine eindrucksvollen Radierungen sowie verschiedene von ihm geschaffene Fotografien. Auf Einladung des Kunsthallen-Direktors Alfred Lichtwark hielt sich Zorn 1891 in Hamburg auf, um mehrere atmosphärische Ansichten des Hafens zu schaffen, die ebenso Teil der Schau sind. In einfachen Verhältnissen in der mittelschwedischen Provinz Dalarna aufgewachsen, sorgte das Jahrhunderttalent bereits während der Studienjahre an der Stockholmer Kunstakademie für Aufsehen. Schon früh folgte Zorn seinem Drang in die Ferne: In den 1880er-Jahren bereiste er Frankreich, Spanien, Nordafrika und die Türkei. Und während seiner Londoner Jahre etablierte sich Zorn auf dem englischen Kunstmarkt (1882–1885), erlebte in Paris (1888–1896) den Durchbruch des Impressionismus aus erster Hand und eroberte ab 1893 die USA im Sturm. Garant für den immensen Erfolg war neben dem Gespür für zeitgemäße Themen Zorns einzigartige technische Befähigung. Seine Werke wirken ungemein leichtfüßig und atmen eine faszinierende Spontaneität – im Gegensatz zu dem teils aufwändigen, wohlkalkulierten Schaffensprozess. Zunächst fast ausschließlich als Aquarellist tätig, wurde die Ölmalerei ab 1887 zunehmend zu seinem maßgeblichen Betätigungsfeld. Zorn war ein schillernder, höchst wandlungsfähiger Künstler, dessen Schaffen sich – gerade auch in thematischer Hinsicht – nur schwer auf einen Punkt bringen lässt. So finden sich neben impressionistischen Elementen zugleich Facetten, die auf grundverschiedene Kunsttendenzen der Zeit, etwa die Salonmalerei, verweisen. Auch kosmopolitische Perspektiven ziehen sich durch Zorns Schaffen, die aber immer wieder von Motiven seiner schwedischen Heimat Dalarna durchkreuzt werden, wo er sich 1896 niederließ. Diese werden im Spätwerk immer bedeutender, haben das wie selbstverständlich gelebte Mensch-Natur-Verhältnis zum Thema und bestimmten zunehmend sein künstlerisches Selbstverständnis wie auch seine Identität. Kurator: Dr. Markus Bertsch Assistenzkuratorin: Jana Kunst Wissenschaftliche Volontärin: Michelle Adler (Bild: Anders Zorn, 1860-1920: Mitternacht1891; Öl auf Leinwand, 69 x 103 cm; Bildrechte: © Zornmuseet, Mora)
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Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen
Hamburger Kunsthalle
Mit rund 70 Exponaten – Gemälden, Plastiken – nimmt die Ausstellung den bedeutenden Bestand an Werken des Impressionismus in der Hamburger Kunsthalle in den Blick, um diesen in einem größeren globalen Zusammenhang zu zeigen. Vor dem Hintergrund wiedererstarkender Nationalismen stellt sich dabei auch die Frage, ob es heute noch sinnvoll ist, den Impressionismus in nationale Kategorien einzuteilen – und, falls ja, was daraus für unser Denken und Empfinden resultiert. Die Stilrichtung des Impressionismus steht meist synonym für Frankreich: für Künstler wie Édouard Manet, Claude Monet oder Auguste Renoir, für liebliche, helle und farbenfrohe Werke, die oft Szenen im Freien zeigen, oder für eine serielle Auseinandersetzung mit Heuschobern, Kirchenfassaden und Seerosenteichen im Spiel unterschiedlicher Lichtstimmungen zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten. Dass der Konnex aus ›Impressionismus und Frankreich‹ in dieser Exklusivität nicht greift, zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf andere Länder, in denen sich der Impressionismus zwar in zeitlicher Verzögerung, aber durchaus eigenständig entfaltete. In Deutschland zählt u.a. das bekannte und schon zu Lebzeiten so benannte »Dreigestirn« aus Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt zum Impressionismus. Schon zeitgenössische kunstwissenschaftliche Stimmen der Bewegung fassten sie zumindest als europäisches Phänomen auf. Büßte der Impressionismus in seinem Geburtsland Frankreich spätestens mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs an Bedeutung ein, reichten in Deutschland, gerade auch im Rahmen von Akademien, impressionistische Strömungen bis weit in die 1920er-Jahre hinein. Gleichzeitig setzten sich mit Fritz Wichert (Kunsthalle Mannheim), Hugo von Tschudi (Nationalgalerie Berlin und Neue Pinakothek München), Gustav Pauli (Kunsthalle Bremen und Hamburger Kunsthalle) sowie Alfred Lichtwark (Hamburger Kunsthalle) führende Museumsdirektoren für diese Malerei ein, die dadurch Eingang in öffentliche Sammlungen fand. Die Neupräsentation der Werke des Impressionismus beleuchtet sowohl die Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Vertretern als auch deren Gemeinsamkeiten. Dabei gilt es auch zu fragen, mit welchen Themen sich die Maler rechts und links des Rheins beschäftigten, woher ihre wesentlichen Impulse stammten, welche Wechselwirkungen visuell und historisch nachvollziehbar sind. Als thematische Gruppen innerhalb der Schau dienen die Kapitel »Porträt«, »Landschaft«, »Inszenierte Figur«, »Stadt und Freizeit« sowie »Stillleben«. Kurator*innen: Dr. Karin Schick und Dr. Markus Bertsch
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Rendezvous der Träume
Hamburger Kunsthalle
Mit RENDEZVOUS DER TRÄUME präsentiert die Hamburger Kunsthalle eine umfassende Ausstellung zum internationalen Surrealismus anlässlich des 100. Jubiläums der Gründung dieser Bewegung, und spürt dabei der deutschen Romantik als einer der wichtigsten Geistesverwandtschaften des Surrealismus nach. Ausgehend von einem erstmals thematisierten Bilderpaar der Kunsthalle, treffen über 230 surrealistische Ikonen von großen wie auch neu zu entdeckenden Surrealist*innen wie Max Ernst, Meret Oppenheim, René Magritte, André Masson, Salvador Dalí, Dorothea Tanning, Paul Klee, Valentine Hugo, Victor Brauner, Toyen und vielen anderen in neuartigen Kontexten und spannungsvollen Gegenüberstellungen auf über 70 Meisterwerke der deutschen Romantik, unter anderem von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge sowie auf romantische Dichtung. Denn Leitthemen wie die Faszination der deutschen romantischen Künstler*innen und Dichter*innen für den Traum – als ein Sehen höherer Art begriffen – die Einbildungskraft, die Nacht, aber auch für den Mikro- wie Makrokosmos oder ein besonderes Naturgefühl gehörten zu den Inspirationsquellen, die sich der Surrealismus ein Jahrhundert später zu eigen machte. Geisteshaltungen und Bilderfindungen von Friedrich, Runge, Carl Gustav Carus, Carl Wilhelm Kolbe und vielen mehr spielten wie die Schriften von Novalis, Achim und Bettine v. Arnim, Karoline v. Günderrode, Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich Hölderlin oder Heinrich v. Kleist eine bedeutende Rolle bei der Suche nach einer revolutionären Kunst im 20. Jahrhundert. Dies erstaunlicherweise besonders in den Jahren des Krieges, in Widerstand und Exil. Der Surrealismus knüpfte an die Romantik als Reaktion gegen die »Entzauberung der Welt« an und spiegelte ihre revolutionäre Dimension; Ziel beider Bewegungen war ein Lebensgefühl, die Infragestellung einer scheinbar gegebenen Realität und ihrer Grenzen und damit nicht weniger als eine Transformation sowohl des Individuums wie der Gesellschaft. Auch wenn aus unterschiedlichen historischen Situationen geboren, scheint das Credo von Novalis nach der »Romantisierung der Welt« das Streben der Gruppe nach einer höheren geistigen Revolte in einer »Surrealität« vorwegzunehmen. Die Welt muss romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. (Novalis, Aphorismen, 1798) Man gebe sich doch nur Mühe, die Poesie zu praktizieren. (André Breton, Erstes Manifest des Surrealismus, 1924) Kuratorin: Dr. Annabelle Görgen-Lammers Assistenzkuratorinnen: Vera Bornkessel (seit Okt 2024), Maria Sitte (seit Feb 2024) Wissenschaftliche Volontärin: Laura Förster (Jan - Sept 2024)
Ausstellungen
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Truong Công Tùng - Ngày tàn... Đêm lên
Hamburger Kunsthalle
Philipp Otto Runge Fellow 2024 Truong Công Tùng ist der Empfänger des Forschungs-, Produktions- und Ausstellungsstipendiums der Philipp-Otto-Runge-Stiftung. Mit dem Stipendium wurde Truongs künstlerische Forschung im zentralen Hochland Vietnams und die Produktion von Kunstwerken im Rahmen der Präsentation einer neuen Installation in der Hamburger Kunsthalle ab Mai 2025 unterstützt. Truong Công Tùng (geb. 1986) wuchs in Dak Lak unter verschiedenen ethnischen Minderheiten im zentralen Hochland Vietnams auf. 2010 schloss er sein Studium an der Ho Chi Minh Fine Arts University mit dem Schwerpunkt Lackmalerei ab. Mit Forschungsinteressen in den Bereichen Wissenschaft, Kosmologie, Philosophie und Umwelt arbeitet er mit einer Reihe von Medien, darunter Video, Skulptur, Malerei und Fundstücke, die persönliche Betrachtungen über die kulturellen und geopolitischen Veränderungen der Modernisierung widerspiegeln, wie sie sich in der sich wandelnden Ökologie, dem Glauben oder der Mythologie eines Landes verkörpern. Außerdem ist er Mitglied von Art Labor (gegründet 2012), einem Kollektiv, das im Grenzbereich zwischen bildender Kunst und Sozial-/Lebenswissenschaften arbeitet, um durch künstlerische und kulturelle Aktivitäten in verschiedenen öffentlichen Kontexten und an verschiedenen Orten alternatives, nicht-formales Wissen zu schaffen. Die Philipp-Otto-Runge-Stiftung ist dem Andenken des Künstlers Philipp Otto Runge (1777–1810) gewidmet, renommierter deutscher Maler, der zusammen mit Caspar David Friedrich die führende Persönlichkeit der romantischen Kunstbewegung war. Die Hamburger Kunsthalle besitzt die wichtigsten Werke Runges. Der Künstler wurde zeitlebens von seinem Bruder Johann Daniel Runge (1767–1856) unterstützt, der seine Studien und Ideen auf außergewöhnliche Weise förderte. In dieser Tradition unterstützt die Philipp-Otto-Runge-Stiftung Künstler*innen, ihre investigative Entwicklung und künstlerische Praxis sowie ihre Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle, durch das Philipp-Otto-Runge-Stipendium. Das Stipendium soll jungen Künstler*innen die Möglichkeit geben, ihre Werke in der Hamburger Kunsthalle einem großen Publikum zu präsentieren. Die Mittel sollen für Ausstellungen und/oder Publikationen sowie für Forschung, Produktion, Transport und Reisen verwendet werden. Zu den Stipendiat*innen der letzten Jahre gehörten Susan Philipsz, Dominik Halmer, Manuel Rossner, Vibha Galhotra und Jenevieve Aken. Truongs Auseinandersetzung mit der Natur und seine Erkundung von Land und ökologischen Fragen stehen im Einklang mit Philipp Otto Runges allgemeinen Vorstellungen von der Verbindung von Natur und Kunst in einem zeitgenössischen Kontext. Kuratorin: Dr. Corinne Diserens Assistenzkuratorin: Leona Marie Ahrens
Ausstellungen
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Fedele Maura Friede. der saum löst sich
Hamburger Kunsthalle
Mit der Ausstellung der saum löst sich zeigt die Hamburger Kunsthalle Arbeiten auf Papier, Texte und großformatige Gemälde der Künstlerin Fedele Maura Friede (*1997 in Holzminden), die aktuell (2024) mit dem renommierten Horst-Janssen-Grafikpreis der Claus Hüppe-Stiftung an der Kunsthalle ausgezeichnet wurde. Friede ist die 8. Preisträgerin der mit 20.000 Euro höchstdotierten Ehrung für Künstler*innen im Bereich Zeichnung und Druckgrafik, die mit einer Ausstellung und einer Publikation verbunden ist. Ziel ist es, im Austausch mit in Deutschland ansässigen Hochschulen und Akademien junge Künstler*innen und neue Positionen im Bereich der Grafik zu fördern. Fedele Maura Friede beschäftigt sich mit Raum und Landschaft und bewegt sich zwischen Mikrokosmos und großem Panorama. Ihre Werke suggerieren eine verborgene Erzählung, ohne wörtlich zu sein oder einer Geschichte zu folgen. Dabei bedient sie sich verschiedener Ausdrucksformen, die Zeichnung im erweiterten Sinne und Schrift miteinander verbinden und in ein dialogisches Verhältnis zueinander treten lassen. Die Qualität liegt in der inhärenten Desorientierung ihrer Bilder: Ihre Zeichnungen sind aus allen Winkeln des Papiergrundes konstruiert und lesbar. Durch die Kartierungen und zusätzlichen Faltungen des Papiers entziehen sich Friedes Arbeiten einem starren Gefüge und verschieben fortwährend die Perspektive. Die Linien schaffen einen sozialen Raum, der verschiedene Arten der Wahrnehmung entfaltet. Kuratorinnen: Dr. Corinne Diserens, Leona Marie Ahrens
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Edi Hila | Thea Djordjadze
Hamburger Kunsthalle
Edi Hila / Thea Djordjadze ist eine generationenübergreifende Doppelausstellung zweier bedeutender Künstler*innen aus Albanien und Georgien, beides Länder mit einer kommunistischen Vergangenheit, die mit der Sowjetunion und der Geschichte Osteuropas und Westasiens zusammenhängt. Thea Djordjadze wurde 1971 in Tiflis, Georgien, geboren. Sie war noch Studentin der Bildenden Künste, als das Land 1991 als erstes seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärte, woraufhin ein zwei Jahre dauernder Bürgerkrieg ausbrach. Sie setzte ihre Ausbildung in Westeuropa fort. Nach einem Aufenthalt an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam zog sie in das gerade wiedervereinigte Deutschland. Sie studierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, bevor sie nach Berlin zog, wo sie seit Mitte der 2000er Jahre lebt. In ihrer experimentellen künstlerischen Praxis geht Thea Djordjadze von einer aufgeklärten Intuition aus. Djordjadzes Skulpturen und Environments entstehen aus der intensiven Auseinandersetzung der Künstlerin mit den aktiven und latenten Energien eines Raumes, wobei sie eine Vielzahl von Materialien in Assemblagen von einzigartiger Poesie verwendet. Ihre Werke entstehen in einem Prozess, der auf den jeweiligen Ort eingeht, manchmal reflexiv, manchmal als unmittelbare Reaktion auf die gegebenen Bedingungen. Oft fließen Bilder, Formen und Ideen aus der Literatur, dem Design, der Malerei, der Architektur ‒ insbesondere, aber nicht nur, aus der Moderne ‒ in Djordjadzes Werk ein und hinterlassen einen Abdruck wie ein Echo der Begegnung der Künstlerin mit ihnen. Thea Djordjadze wird für die Hamburger Kunsthalle einen neuen Werkkomplex schaffen, der den Betrachter*innen eine räumliche, physische und psychologische Erfahrung bietet. Dabei wird die Künstlerin nicht nur die formalen und materiellen Qualitäten des Gebäudes hinterfragen, sondern auch seinen situativen Kontext. Edi Hila (*1944 in Shkodër, lebt und arbeitet in Tirana, Albanien) ist ein bedeutender und hochgelobter Künstler der Balkanregion, der die soziale und politische Geschichte Albaniens miterlebt und festgehalten hat und oft als „Maler des albanischen Wandels“ bezeichnet wird. Die Hamburger Kunsthalle und das Moderna Museet Malmö (Schweden) organisieren eine wichtige Überblicksausstellung über Edi Hila, die von Dr. Corinne Diserens und Joa Ljungberg in engem Dialog mit dem Künstler initiiert und kuratiert wird. Sie umfasst Gemälde, Arbeiten auf Papier und Maquetten. Die Ausstellung wird Schlüsselmomente aus den prägenden Jahren des Künstlers nachzeichnen, darunter sein berühmt-berüchtigtes Gemälde Planting of Trees aus dem Jahr 1972, das wegen seiner expressiven Farb- und Formgebung (die der offiziellen Doktrin des sozialistischen Realismus zuwiderlief) zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Darüber hinaus wird seine Praxis in den 1990er Jahren untersucht, als der Künstler das Leben nach dem Sturz des Regimes von Diktator Enver Hoxha aufmerksam beobachtete und die Realitäten der albanischen Transformation an der Schwelle zum neuen Jahrtausend darstellte. Indem er sich auf gedeckte Farben beschränkt und systematisch überflüssige Details ausblendet, schafft Hila dichte Kompositionen, die über einfache Erzählungen hinausgehen. Serien wie Comfort, Migrations, Paradox, Threat, Roadside Objects, Transitional Landscapes, Penthouses, Relations, Martyrs of the Nation Boulevard und A Tent on the Roof of the Car spiegeln alle Aspekte des gesellschaftlichen Umbruchs wider und vermitteln gleichzeitig ein Gefühl der Ehrfurcht, das durch Melancholie und subtile Ironie gemildert wird. Die architektonischen Schichten der Geschichte und das sich ständig verändernde urbane Umfeld der albanischen Städte bilden häufig die Kulisse. Der berühmte Masterplan mit seinem Komplex öffentlicher Gebäude im Zentrum von Tirana, der vom florentinischen Architekten Gherardo Bosio während des faschistischen Regimes entworfen wurde, war eine wichtige Inspiration für seine auf der documenta 14 ausgestellte Boulevard-Serie. In diesen Gemälden, die an die Kulissen eines taktischen Kriegsspiels erinnern, werden die Betrachter*innen durch eine tiefgründige Bildsprache in eine Welt ohne Schatten und ohne jede Spur von Menschlichkeit gezogen. Die Ausstellung wird sich auch Hilas neuesten Arbeiten widmen, die eher die Grenzen und Fallstricke der Transformation als ihre Verheißungen aufzeigen und sorgfältige Beobachtungen und subtile psychologische Einsichten bieten. Kuratorin: Dr. Corinne Diserens Assistenzkuratorin: Leona Marie Ahrens Wissenschaftliche Volontärin: Jana Pfort (Bild: Edi Hila: House Surrounded by Wall (aus der Serie Transitional Landscapes), 2000; © Courtesy of the artist and Gallery Mitterrand)
Ausstellungen
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Bas Jan Ader
Hamburger Kunsthalle
Genau 50 Jahre nach seinem ominösen Verschwinden auf See richtet die Hamburger Kunsthalle eine umfassende Schau des faszinierenden Werks des niederländischen Künstlers Bas Jan Ader (1942–1975) aus. Er zählt als eine Schlüsselfigur für nachfolgende Generationen von Künstler*innen – ein so genannter Artists‘ Artist. Unter Kunstschaffenden legendär, sind seine 16mm-Filme, Dia-Installationen, Fotografien und Videos zusammen mit umfassendem Dokumentationsmaterial in einer seltenen Einzelausstellung für ein größeres Publikum zu entdecken. Anlässlich des 50-jährigen Verschwindens des Künstlers ist es eine rare Gelegenheit, sein Werk in einer solch umfassenden Gesamtschau zu sehen. Kuratorin: Dr. Brigitte Kölle Wissenschaftliche Volontärin: Julia Kersting (Bild: Bas Jan Ader: In Search of the Miraculous (One Night in Los Angeles), 1973; Bildrechte: © The Estate of Bas Jan Ader / Mary Sue Ader Andersen, 2024 / VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Courtesy of Meliksetian | Briggs, Dallas)
Ausstellungen
| Ausstellung
Illusion
Hamburger Kunsthalle
Mit einer umfangreichen, epochenübergreifenden Schau beleuchtet die Hamburger Kunsthalle die unterschiedlichen Facetten des Themas Illusion von der Kunst der Alten Meister bis in die unmittelbare Gegenwart. Seit der Antike ist das »Trompe-l'oeil« in der Kunst weit verbreitet und erlebte vor allem in der Renaissance und im Barock eine Blütezeit. In der Romantik erodierte die Lust an der Täuschung zwar, verschwand aber nie ganz aus dem künstlerischen Repertoire und fasziniert Künstler*innen bis heute. Die Ausstellung zeigt, dass Illusion jedoch weit mehr bedeutet als nur bloße Augentäuscherei. Sie offenbart sich in der (illusionistischen) Selbstliebe des Narziss genauso wie in architektonischen Raumillusionen, im Spiel des Verbergens und Enthüllens über die Bildmotive des Vorhangs und der Maske, in der Bedeutung des geöffneten oder geschlossenen Fensters zur Welt sowie in Darstellungen von Visionen und Träumen. Anhand von rund 150 Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten spürt die Schau den vielfältigen Erscheinungsformen von Hyperrealismus, Realität, Fiktion, Traum, Verwandlung und Täuschung nach. Zu den Exponaten zählen Hauptwerke der Hamburger Kunsthalle genauso wie Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen. Kunsttheoretische, philosophische und psychologische Positionen von Platon über Leon Battista Alberti, Friedrich Nietzsche, Theodor W. Adorno, Sigmund Freud, André Breton und Jean Baudrillard begleiten die künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Thema Illusion und ermutigen dazu, die Verlässlichkeit der eigenen Wahrnehmung und das eigene Bild der vermeintlichen Realität kritisch zu hinterfragen. Sigmar Polke stellte 1976 die provokante Frage: »Can you always believe your eyes?« Vor dem Hintergrund von Fake News und künstlicher Intelligenz erfährt diese Frage eine neue Brisanz und Aktualität und es ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zu heutigen gesellschaftlichen Debatten. Künstler*innen der Ausstellung: Helene Appel, Hans Arp, Thomas Baldischwyler, Max Beckmann, Paris Bordone, Carl Gustav Carus, Marc Chagall, Jean-Baptiste Siméon Chardin, Adriaen Coorte, Lovis Corinth, Edgar Degas, Robert Delaunay, Johann Friedrich Dieterich, Gerrit Dou, Wilhelm Schubert von Ehrenberg, Lars Eidinger, Elmgreen & Dragset, James Ensor, Max Ernst, M. C. Escher, Juan Fernández, Charles de la Fosse, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, Xaver Fuhr, Jean-Léon Gérôme, Cornelis Gijsbrechts, Nan Goldin, Francisco de Goya, Andreas Greiner, Joachim Grommek, Duane Hanson, Vilhelm Hammershøi, Johann Georg Hinz, David Hockney, Samuel van Hoogstraten, Roni Horn, Gerard Houckgeest, Horst Janssen, Alexander Kanoldt, Howard Kanovitz, Anish Kapoor, Oskar Kokoschka, Jens Lausen, François Lemoyne, Lorenzo Lippi, Simon Luttichuys, Alfred Madsen, René Magritte, Tony Matelli, Stefan Marx, Hans Memling, Adolph Menzel, Frans van Mieris d. Ä., Piet Mondrian, Ron Mueck, NEAL, Giovanni Battista Piranesi, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Joachim Ringelnatz, Jan van Rossum, Pieter Jansz. Saenredam, Godfried Schalcken, Markus Schinwald, Oskar Schlemmer, Georg Schrimpf, Cindy Sherman, Kiki Smith, Antoine van Steenwinckel, Theodoor van Thulden, Nikos Valsamakis, Victor Vasarely, Wolf Vostell, Friedrich Wasmann, John William Waterhouse, Jacob de Wit, Francisco de Zurbarán Kuratorin: Dr. Sandra Pisot Assistenzkuratorin: Dr. Johanna Hornauer Katalog zur Ausstellung Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Dezember 2024 beim Hatje Cantz-Verlag und wird im Museumsshop der Kunsthalle für 35 € erhältlich sein. (Bild: Lorenzo Lippi 1606–1665: Die Allegorie der Täuschung (Allégorie de la Simulation), um 1640 Bildrechte: © Musées d’Angers RMN-Grand Palais / Benoît Touchard)
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Hanns Kunitzberger
Hamburger Kunsthalle
Mit der Ausstellung HANNS KUNITZBERGER. Abbild 2002-2005 präsentiert die Hamburger Kunsthalle das raumgreifende, mehrteilige Werk des österreichischen Malers Hanns Kunitzberger (*1955). Seine Leinwände entstehen in einem langwierigen Prozess vielfacher Übermalung, deren verschiedene Ebenen durch die übereinanderliegenden Farbflächen durchscheinen. Die Bilder erlangen dadurch eine Qualität der Durchsichtigkeit, die metaphorisch als durchschimmernde Zeit angesehen werden kann. In ihrer Farbsprache und ihrer seriellen Monumentaliät verändern die großflächigen Gemälde des Künstlers den Raum: Ihre Präsentation im Kuppelsaal der Hamburger Kunsthalle greift die große Geschichte dieses Saales als Ausstellungsort auf und lässt räumliche Malereierlebnisse wie etwa im Musée de l’Orangerie in Paris anklingen. Die Zeit, die man mit der Betrachtung der Bilder von Kunitzberger verbringt, ist eine verdichtete Parallele der Zeit, die der Maler mit seinen Bildern verbracht hat. Dieses für jedes Gemälde der Welt geltende Paradigma wird in Kunitzbergers Malerei aber sinnfällig: Wie der Pinsel das Bild bemalt hat, so tastet der Blick der Betrachtenden das Bild ab, auf der Suche nach den Spuren und Schichten auf der Leinwand. Die Werke ziehen die Betrachtenden in ihren Bann, obwohl sie in keiner Weise erzählerisch sind. Kunitzberger betrachtet es als seine Aufgabe, einen Dialog zwischen Werk und Menschen einzuleiten, hinter dem der Künstler als Person verborgen zurücktritt. Hanns Kunitzberger arbeitet und lebt in Berlin. Kurator: Prof. Dr. Alexander Klar Assistenzkuratorin: Ifee Tack
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Akte, Antike, Anatomie
Hamburger Kunsthalle
Das Zeichnen als Technik der Welterschließung steht im Fokus eines institutionenübergreifenden Kooperationsprojekts, das die Hamburger Kunsthalle (Kupferstichkabinett) mit der Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg entwickelt. In zwei parallel stattfindenden Ausstellungen wird das einerseits an den Akademien und in den Künstlerateliers erlernte Zeichnen sowie andererseits das dilettantische Zeichnen, das im Privaten ausgeübt wurde, vorgestellt: Im Harzen-Kabinett der Hamburger Kunsthalle liegt der Schwerpunkt der Präsentation auf Handzeichnungen des 15.–19. Jahrhunderts, die das Potenzial künstlerisch-wissenschaftlichen Zeichnens als Instrument von Wissensvermittlung und Erkenntnisgewinn zeigen. Zudem werden ausgewählte Darstellungen von Lernsituationen in Ateliers und an den Akademien zu sehen sein. In der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg steht ein unerforschtes Kompendium aus dem späten 17. Jahrhundert von der Hand des Joachim Etzekiel Levezow im Mittelpunkt, das Zeichnungen aus den Bereichen Anatomie, Antike und Naturkunde vereint. Das Levezow-Album diente dem Festhalten von visuellen Informationen und einer topischen Wissensordnung, die das Zeichenbuch zu einem Kompendium der Verbindlichkeit ästhetischer Normen und des verfügbaren Wissens machen. Mit dem Kooperationsprojekt kann das Fach Kunstgeschichte als bildwissenschaftlich arbeitende Disziplin vorgestellt und die Relevanz von zeichnerischer Erschließung, Dokumentation und Fixierung von Wissensinhalten in einer digital geprägten Welt vermittelt werden. Kurator*innen: Dr. Andreas Stolzenburg (Leiter Kupferstichkabinett Hamburger Kunsthalle) Prof. Dr. Iris Wenderholm (Universität Hamburg) Vom 7. November – 20. Dezember 2024 auch in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu sehen.
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In.Sight
Hamburger Kunsthalle
Die Ausstellung IN.SIGHT entsteht zu Ehren einer der umfangreichsten Schenkungen in der Geschichte der Galerie der Gegenwart: Der in Hamburg aufgewachsene und in Berlin lebende Sammler und Galerist Alexander Schröder überlässt der Hamburger Kunsthalle ein beeindruckendes Konvolut an Werken namhafter zeitgenössischer Künstler*innen. Die Schau gibt einen Einblick in Schröders Identität als Sammler. Der Titel IN.SIGHT ist einer Fotografie von Philippe Thomas entlehnt und verweist auf zentrale Themen der Ausstellung. Die gesellschaftskritischen künstlerischen Positionen von den 1970er Jahren bis heute legen Sichtweisen offen und hinterfragen bestehende Normen in Bezug auf soziale Räume, Architektur, Gender, Identität, Sexualität, Migration, Nationalstaatlichkeit und Rassismus. Künstler*innen: Juliette Blightman, Tom Burr, Marc Camille Chaimowicz, Alan Charlton, Anne Collier, Cosey Fanni Tutti, Isa Genzken, Felix Gonzalez-Torres, Georg Herold, Samson Kambalu, Martin Kippenberger, Klara Lidén, Lucy McKenzie, Cady Noland, Ima-Abasi Okon, Henrik Olesen, Paulina Olowska, Manfred Pernice, Josephine Pryde, Martha Rosler, Cameron Rowland, Elfie Semotan, Andreas Slominski, Akeem Smith, Philippe Thomas, Sung Tieu, Danh Võ Kurator*innen: Dr. Brigitte Kölle und Alexander Schröder Wissenschaftliches Volontariat: Julia Kersting
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